US-Präsident Trump plant wegen der Coronakrise Steuererleichterungen für die Wirtschaft.

Coronavirus in den USA Trump will Wirtschaft ankurbeln

Stand: 10.03.2020 07:05 Uhr

Das Coronavirus macht die Märkte weltweit nervös - mit Steuererleichterungen und Krediten für Kleinunternehmen will US-Präsident Trump den Auswirkungen des Virus entgegenwirken. Noch klingen die Pläne vage.

Wegen der Unruhen am Finanzmarkt durch das Coronavirus hat US-Präsident Donald Trump Steuererleichterungen in Aussicht gestellt. Seine Regierung werde den Kongress bitten, eine Entlastung bei der Lohnsteuer und andere kurzfristige Maßnahmen wie Kredite für Kleinunternehmen zu beschließen, sagte Trump bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt in Washington.

Er plane "eine sehr substanzielle Erleichterung", sagte Trump. Außerdem wolle er jenen Arbeitern helfen, die auf Stundenbasis bezahlt werden, um sicherzugehen, dass ihnen keine Gehaltszahlung entgehe und sie nicht für etwas bestraft würden, das nicht ihr Verschulden sei, sagte Trump.

Heute solle es dazu Gespräche mit Kongressvertretern geben, sagte Trump. Auch Gespräche mit Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und der Hotelindustrie seien geplant. Sie sind von der aktuellen Krise durch das Virus besonders betroffen.

Konkreter wurde Trump zunächst nicht. Er kündigte für Dienstagnachmittag eine Pressekonferenz an, um nach diesen Gesprächen ausführlich über die weiteren geplanten wirtschaftlichen Schritte zu reden.

US-Regierung spielt Corona runter

Die Entwicklung in der Coronakrise setzt Trumps Regierung zunehmend unter Handlungsdruck. Weltweit haben sich inzwischen mehr als 110.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Trump hatte sich in den vergangenen Tagen darum bemüht, die Bevölkerung zu beruhigen, und argumentiert, die Lage werde teils überzogen dargestellt.

In den USA sei das allgemeine Ansteckungsrisiko gering, und das Land sei bestens gerüstet. Auch US-Vizepräsident Mike Pence, der die Bemühungen der Regierung rund um das Virus koordiniert, versicherte, das Risiko für die generelle Bevölkerung, sich anzustecken, bleibe gering. Vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen seien gefährdet. Er räumte zugleich ein, das Land müsse sich auf weitere Infektionen einstellen.

Dow Jones verzeichnet stärksten Verlust seit 2008

Zum Schluss des Handelstages lag der US-Leitindex Dow Jones mit 7,79 Prozent im Minus - ein Absturz von mehr als 2000 Punkten auf 23.851,02 Punkte. Das war der stärkste Verlust des Dow Jones innerhalb eines Handelstages seit Dezember 2008.

Die Aktienkurse waren wegen der Angst vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise und einem Absturz des Ölpreises zu Wochenbeginn drastisch abgesackt. Der Deutsche Aktienindex DAX erlitt mit 7,94 Prozent den höchsten Tagesverlust seit dem 11. September 2001. Auch an den anderen europäischen Handelsplätzen und in New York ging es steil bergab - an der Wall Street wurde der Handel sogar zeitweise ausgesetzt. 

Ölpreis stürzt zeitweise um 30 Prozent ab

Der Ölpreis stürzte zeitweilig um 30 Prozent nach unten, das war der größte Einbruch seit dem Golfkrieg 1991. Zu der Angst der Anleger vor der Ausbreitung des Coronavirus kam in den vergangenen Tagen der Streit zwischen den großen Ölproduzenten Saudi-Arabien und Russland dazu. Riad will die Fördermenge reduzieren, um den Preis zu stabilisieren, Moskau lehnt das ab. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 09. März 2020 um 22:15 Uhr.