EU-Kommission erlaubt Umwandlung in "Bad Bank" Commerzbank darf Eurohypo abwickeln

Stand: 30.03.2012 12:34 Uhr

Die EU-Kommission hat dem Sanierungsplan der Commerzbank für die hoch defizitäre Tochtergesellschaft Eurohypo zugestimmt. Damit kann die Eurohypo abgewickelt und in eine "Bad Bank" umgewandelt werden. "Die neue Vereinbarung stellt sicher, dass die Eurohypo vom Markt verschwindet", teilten die Wettbewerbshüter mit.

Das Ende der verlustreichen Commerzbank-Tochter Eurohypo ist besiegelt. Die EU-Kommission stimmt der Abwicklung zu. Die Commerzbank muss den Staats- und Immobilienfinanzierer nun doch nicht - wie ursprünglich gefordert - bis Ende 2014 verkaufen, sondern darf ihn zerschlagen. Nur ein Bruchteil wird in den Commerzbank-Konzern integriert. Im Gegenzug gibt es aber eine neue Auflage für Commerzbank-Chef Martin Blessing: Er muss für weitere zwei Jahre - bis März 2014 - auf Zukäufe verzichten.

Commerzbank gründet "Bad Bank"

Die bisher zur Eurohypo gehörenden Bereiche werden in einer neue interne "Bad Bank" überführt, wie die Commerzbank mitteilte. Die Marke "Eurohypo" muss vom Markt verschwinden. Wie der Bereich künftig heißen soll, steht noch nicht fest. Im Kerngeschäft darf die Commerzbank bis Ende 2014 maximal eine Bilanzsumme von 600 Milliarden Euro erreichen.           

Restgeschäft verbleibt bei der Commerzbank

Einen kleinen Teil des gewerblichen Immobiliengeschäfts der Eurohypo darf die Commerzbank zusammen mit ihrem eigenen Geschäft in vier Kernländern - Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien - weiterführen. Diese Geschäftstätigkeit wird bis Ende 2013 auf 25 Milliarden Euro reduziert und darf diesen Umfang bis Ende 2015 nicht überschreiten. Die Erfüllung der Verpflichtungen wird von einem unabhängigen Treuhänder überwacht.

Zukunft der Mitarbeiter noch ungewiss

Über die Zukunft der 1200 Eurohypo-Mitarbeiter und des Standorts Eschborn hat die Commerzbank noch nicht entschieden. Die Details zur Umsetzung würden in den kommenden Monaten ausgearbeitet, teilte das Institut mit. Nach Informationen aus Finanzkreisen droht in einem ersten Schritt die Streichung von etwa 300 Stellen.

EU-Kommission mit Ergebnis zufrieden

"Die Abwicklung der Eurohypo innerhalb der Bilanz der Commerzbank und die Verlängerung des Übernahmeverbots sind ein angemessener Ersatz für den Verkauf der Eurohypo", erklärte Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. Es sei sichergestellt, dass die Eurohypo vom Markt verschwinde.