Dezember 2012 Euro-Staaten geben Milliardenhilfe für Griechenland frei

Stand: 02.01.2013 19:26 Uhr

Nach monatelangem Ringen erhält Griechenland die nächste Kredittranche aus dem vereinbarten zweiten Rettungspaket. Vorausgegangen war ein erfolgreiches Schuldenrückkaufprogramm. Die EU-Finanzminister vereinbaren Details der europäischen Bankenaufsicht, die 2014 ihre Arbeit aufnehmen soll.

03. Dezember 2012: Griechenland startet sein Programm zum Rückkauf von Staatsanleihen aus den Händen privater Gläubiger. Der Schuldenrückkauf ist Teil des neuen Hilfsprogramms der internationalen Geber. Um die dramatisch hohe Zahl von jugendlichen Arbeitslosen vor allem in den südeuropäischen Krisenländern einzuschränken, will die EU-Kommission eine Beschäftigungsgarantie für junge Arbeitslose oder Schulabgänger vorschlagen.

04. Dezember 2012: Die deutschen Exporte wachsen im dritten Quartal um 3,6 Prozent. Im Streit der EU-Länder über die europäische Bankenaufsicht ist noch keine Einigung in Sicht.

05. Dezember 2012: Die EU will mit einer "Jugendgarantie" dafür sorgen, dass junge Arbeitslose in Europa spätestens nach vier Monaten einen Anspruch auf eine neue Stelle haben.

06. Dezember 2012: Die US-Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands weiter herab - auf "teilweisen Zahlungsausfall". Die anhaltende Staatsschulden- und Wirtschaftskrise treibt die Eurozone im dritten Quartal in die Rezession.

07. Dezember 2012: Die drei größten griechischen Banken erklären sich bereit, am Programm zum Rückkauf von Staatsanleihen teilzunehmen. Die US-Arbeitslosigkeit sinkt auf den niedrigstem Stand seit Ende 2008. Der Bankenrettungsfonds SoFFin verbucht bis Ende September 900 Millionen Euro Verlust. Die Bundesbank korrigiert wegen der anhaltenden Eurokrise und der schleppenden Weltkonjunktur für 2013 ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft von 1,6 auf 0,4 Prozent nach unten.

08. Dezember 2012: Das griechische Programm zum Rückkauf von Staatsanleihen läuft ab - laut griechischen Medienberichten mit Erfolg.

10. Dezember 2012: Die Erfolgsmeldungen waren wohl verfrüht: Griechenland muss die Frist für sein Schuldenrückkaufprogramm verlängern. Die italienischen Finanzmärkte reagieren entsetzt auf die Rücktrittsankündigung Mario Montis und die Comeback-Pläne von Silvio Berlusconi.

12. Dezember 2012: Das griechische Programm für den Rückkauf von Staatsanleihen bringt doch noch Angebote von Gläubigern über 31,9 Milliarden Euro.

13. Dezember 2012: Die EU-Finanzminister beschließen für 2014 eine zentrale Bankenaufsicht. Außerdem geben sie die nächste Tranche des Rettungspakets für Griechenland frei

14. Dezember 2012: Griechenland plant umfassende Steuerreform - eine Voraussetzung für weitere Hilfsleistungen. Die EU-Staats- und Regierungschefs einigen sich auf einen Zeitplan für die Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion. Offenbar fällt bei dem Gipfel auch eine Entscheidung über die Nachfolge des scheidenden Eurogruppen-Chefs Juncker: Sein Amt soll der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem übernehmen.

17. Dezember 2012: Die Bundesbank sagt eine Konjunkturdelle im Winter voraus, das Forschungsinstitut IMK hebt dagegen überraschend seine Konjunkturprognose für 2013 deutlich an.

18. Dezember 2012: Die Ärzte an kommunalen Krankenhäuser kündigen an, in der Tarifrunde 2013 sechs Prozent mehr Gehalt zu fordern. Airbus sichert sich einen Milliardenauftrag der türkischen Fluglinie Pegasus Airlines. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's stuft Griechenland auf B- herauf.

20. Dezember 2012: Im Ringen um ein Hilfen für Zypern wird ein Schuldenschnitt für das Land diskutiert.

21. Dezember 2012: Standard & Poor's stuft Zypern von B auf CCC+ herab. Das Marktforschungsinstitut GfK stellt in seinem Konsumklimaindex eine weitere Verunsicherung der deutschen Verbraucher durch die Eurokrise fest.

26. Dezember 2012: In einer IW-Umfrage äußern sich die deutschen Unternehmen pessimistisch mit Blick auf das Jahr 2013.

27. Dezember 2012: Im Rahmen seines Privatisierungsprogramms verkauft Portugal den staatlichen Flughafenbetreiber ANA und damit zehn Flughäfen des Landes an den Konzern Vinci. Die Bankia-Aktionäre erleiden trotz der Geldspritze des europäischen Rettungsschirms ESM hohe Verluste. Die Bundesagentur für Arbeit meldet für das Jahr 2012 einen unerwartet hohen Überschuss von 2,5 Milliarden Euro.