Elektronikmesse in den USA Zuversicht auf der Consumer Electronics Show

Stand: 10.01.2012 11:53 Uhr

Die Hersteller von Unterhaltungselektronik blicken zuversichtlich in die Zukunft. Denn immer mehr Menschen kaufen Smartphones und Tablet-PCs. Auf der Leitmesse CES in Las Vegas präsentieren die Hersteller ihre neuesten Trends - auch wenn Branchenprimus Apple der Show fernbleibt und Microsoft zum letzten Mal dabei ist.

Von Rüdiger Paulert, WDR-Hörfunkstudio Washington

Es schwebt eine Wolke des Optimismus über der CES in Las Vegas. Die gesamte Elektronik-Branche setzt trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf Wachstum - durchschnittlich um fünf Prozent. Dazu soll vor allen Dingen der Nachholbedarf in den Schwellenländern beitragen, allen voran: China und Indien. Aber auch darüber hinaus seien neue Smartphones, Tabletcomputer und superdünne Fernseher und Copmputer, so genannte Ultrabooks, genau das, worauf die Verbraucher warten, so Gary Shapiro von der Vereinigung für Verbraucherelektronik:

„Die Elektronikindustrie hatte einen dramatischen Aufschwung, viel schneller als der Rest der Wirtschaft, weil die Leute in unsere Produkte investieren, die in gewisser Weise auch billiger geworden sind und auch schöner. Jeder will ein Smartphone haben und die Apps und die Tablets und einen neuen Fernseher.“

Smartphones vor einer blauen Wand

Der Wirtschaftskrise zum Trotz: immer mehr Menschen kaufen sich neue Smartphones.

Geradezu überschwänglich beschreibt Shapiro die Messeneuheiten mit den Worten: "leistungsfähiger, besser, dünner, leichter und günstiger."

Der Trend: kleiner und leistungsfähiger

Auch diesmal folgen viele Hersteller dem von Apple gesetzten Trend, etwa für Laptops, die leicht und schmal sind, wie Apples Macbook Air. Gleichzeitig werden die Tablets immer leistungsfähiger und laufen den Laptops  mehr und mehr den Rang ab, zumal etwa der chinesische Hersteller Lenovo eine externe Tastatur für ein Tablet anbietet.

Auch bei den Fernsehern tut sich einiges, obwohl hier kaum ein großer Umsatzsprung erwartet wird. So werden in Las Vegas 3D-Prototypen gezeigt, die ohne Glasfront auskommen. Und selbst große Flachbildschirme mit Diagonalen von fast zwei Metern werden immer dünner. Dazu wurde die OLED Technik überarbeitet. Helligkeitsverlust nach schon kurzer Betriebsdauer soll damit der Vergangenheit angehören.

Insgesamt soll die Nutzung der Fernseher, die ja längst auch eine Verbindung zum Internet schaffen, bedienungsfreundlicher werden. Ein sprachgesteuerter Fernseher oder eine Steuerung durch Gesten ist damit längst keine Utopie mehr.

Apple nicht als Aussteller dabei

120.000 Fachbesucher werden in dieser Woche auf der CES erwartet. 2700 Aussteller sind dort vertreten, darunter auch viele Große der Branche, wie Sony, Panasonic und Samsung, um nur einige zu nennen. Apple allerdings ist nicht mehr dabei und Microsoft nur noch zum letzten Mal. Beide Unternehmen wollen zukünftig ihre Neuheiten, wie von Apple bereits praktiziert, zum für sie günstigsten Zeitpunkt vorstellen und nicht mehr auf der Messe in Las Vegas. Zu groß ist ihre Sorge, dass Informationen über Neuigkeiten schon während des Weihnachtsgeschäftes bekannt würden und dann zu einem Preisverfall der aktuellen Modelle führten.

Mit dem Fehlen von Apple und Microsoft sinkt der Reiz und die Anziehungskraft der Consumer Electronic Show. Dies könnte auch für das ohnehin krisengebeutelte Las Vegas zu zusätzlichen Problemen führen. Nach den Worten des CES-Sprechers Jim Barry bringe die Messe immerhin rund 150 Mio. Dollar nach Las Vegas - die Ausgaben an den Spielautomaten und in den Casinos nicht einmal eingerechnet.