Notenbank überweist 6,3 Milliarden Euro Gewinn Bundesbank füllt Steinbrücks Kassen

Stand: 10.03.2009 11:32 Uhr

Die Bundesbank hat 2008 einen Gewinn in Höhe von 6,3 Milliarden Euro erzielt - zwei Milliarden mehr als noch im Vorjahr. Hauptgrund für den Überschuss waren die bis zum Sommer relativ hohen Leitzinssätze in der Euro-Zone.

Die Bundesbank überweist Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in diesem Jahr einen Gewinn von rund 6,3 Milliarden Euro. Der Gewinn 2008 stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Milliarden Euro, wie die Bundesbank mitteilte. "Trotz kräftiger Aufstockung der Rückstellungen ist der Bundesbank-Gewinn deutlich höher als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Euro-Zinserträge zurückzuführen. Zusätzlich besteht im Gegensatz zum Vorjahr kein Abschreibungsbedarf auf Devisen oder Wertpapiere"", sagte Bundesbank-Präsident Axel Weber bei der Bilanzpressekonferenz.

Der Bundesbank-Gewinn geht in diesem Jahr ausnahmsweise komplett in den Bundeshaushalt. Grund dafür ist, dass die Schulden der ehemaligen DDR, zu deren Tilgung in den vergangenen Jahren Teile des Bundesbank-Gewinns verwendet worden waren, so gut wie abbezahlt sind. Ab dem kommenden Jahr sinkt trotzdem der Anteil, der in den Haushalt eingestellt werden kann, Schritt für Schritt. Denn dann wird ein wachsender Anteil der Bundesbank-Erträge dafür benutzt, die durch die Konjunkturpakete entstandenen Schulden zu tilgen.

Hohe Einnahmen aus Zinsen

Auf die Entwicklung ihres Gewinns hat die Bundesbank nur einen sehr begrenzten Einfluss. Die erste wichtige Ertragsquelle sind die staatlichen Gold- und Währungsreserven. Sie ist vom Preis für Gold ebenso abhängig wie von den Schwankungen an den Devisenmärkten und vom Zinsniveau in den Vereinigten Staaten. Die Bundesbank hält den größten Teil ihrer Währungsreserven als verzinsliche US-Wertpapiere. Die zweite große Einnahmequelle der Bundesbank ist ihr Anteil an der Refinanzierung der Banken in der Euro-Zone. Mit dem Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) ist den Geschäftsbanken ein Mindestpreis für Zentralbankgeld vorgegeben. Je höher der Leitzins liegt, um so mehr Zinsertrag kann die Bundesbank also verbuchen. Der "Geld-Einkaufspreis" für die Banken kletterte noch bis zum Sommer vergangenen Jahres, bevor er wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise seit Oktober von der EZB massiv zurückgenommen wurde.

Ihren bisher höchsten Gewinn erzielte die Bundesbank 1997 mit 12,4 Milliarden Euro. In den 1970er-Jahren liefen allerdings mehrere Jahre lang auch Verluste auf.