Bank of England veröffentlicht Testergebnisse Banken weitgehend stressresistent

Stand: 16.12.2014 12:03 Uhr

Die Bank of England sieht die britischen Banken für eine Krise gerüstet. Bei einem Stresstest fiel lediglich ein Institut durch, die vier größten Banken bestanden. Allerdings müssen die teilverstaatlichten RBS und Lloyds ihr Kapitalpolster aufbessern.

Fast alle britischen Kreditinstitute sind der Zentralbank zufolge für eine wirtschaftliche Krisensituation gerüstet. Lediglich die Co-operative Bank habe den Stresstest nicht bestanden, teilte die Bank of England mit. "Die Ergebnisse zeigen, dass das Herz des Bankensystems deutlich widerstandsfähiger ist", sagte Notenbankchef Marc Carney. "Es ist gerüstet, der Realwirtschaft zu dienen - selbst unter schweren Belastungen."

Die Bank of England hatte acht Banken anhand eines Szenarios getestet, das unter anderem einen sprunghaften Anstieg von Arbeitslosigkeit, Zinsen und Inflationsrate, ein Wegbrechen des Immobilienmarktes und einen Einbruch der Finanzmärkte um 30 Prozent vorsah.

RBS und Lloyds müssen nachlegen

Auch die vier größten britischen Banken sind laut Bank of England für dieses Szenario gerüstet. Barclays, HSBC, Lloyds und die Royal Bank of Scotland (RBS) hätten den Stresstest bestanden. Lloyds und die RBS müssten jedoch ihr Kapitalpolster aufbessern. Die beiden Institute waren während der Finanzkrise vom britischen Staat gerettet worden; die britische Regierung hält noch heute Anteile an ihnen.

Neben den vier Großbanken bestanden noch drei weitere den Stresstest - Standard Chartered, Santander UK und Nationwide Building Society. Die durchgefallene genossenschaftliche Co-operative Bank war im vergangenen Jahr an einer Pleite vorbeigeschrammt und hatte daraufhin einen Großteil ihrer US-Fonds verkauft.

Die Bank of England veröffentlichte die Ergebnisse ihres Stresstests zwei Monate nach einer ähnlichen Prüfung durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Bankenaufsicht (EBA).