Maßnahmen gegen Bankenkrise beschlossen Zentralbankchefs rüsten sich für weitere Krisen

Stand: 07.09.2009 07:28 Uhr

Die Chefs der 27 weltweit wichtigsten Zentralbanken wollen neue Standards bei der Bankenaufsicht einführen. So sollen die Finanzinstitute künftig ihre Geldreserven für Krisenzeiten aufstocken und Obergrenzen für die Schuldenaufnahme einhalten. Die Maßnahmen sollen im kommenden Jahr getestet werden.

Die weltweit führenden Zentralbanken haben strengere Regeln für die Aufsicht von Finanzinstituten vorgeschlagen. Demnach sollen Banken mehr Geld als Puffer für Krisenzeiten zurücklegen und Obergrenzen für eine Schuldenaufnahme erhalten. Die Vorgaben sollten helfen, wirtschaftliche und finanzielle Belastungen zu verhindern oder zumindest abzumildern, erklärte der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht. Die Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres weiter ausformuliert und im kommenden Jahr getestet und überarbeitet werden.

"Die heutige Einigung unter den 27 führenden Ländern der Welt ist deshalb entscheidend, weil sie neue Standards für die Bankenregulierung und Aufsicht auf einer globalen Ebene setzt", erklärte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet als Ausschussvorsitzender.

Die Vorschläge beinhalten zudem Mindestanforderungen für die Liquidität bei Finanzierungsgeschäften und Rahmenbedingungen, um die Anfälligkeit von Banken bei Wirtschaftskrisen zu verringern. Zudem werden zusätzliche Kapitalanforderungen für sogenannte systemrelevante Banken erwogen, um die Risiken für den internationalen Finanzmarkt einzudämmen.

Vorbereitungen auf Weltfinanzgipfel

Erst am Samstag hatten die Finanzminister und Zentralbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G 20) strengere Eigenkapitalregeln und größere Risikopuffer empfohlen, um weitere Bankenzusammenbrüche zu verhindern. Mit ihren Beschlüssen legten die Finanzexperten den Fahrplan für den Weltfinanzgipfel Ende des Monats in Pittsburgh fest.

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht wurde 1974 in Reaktion auf eine Reihe von Bankenpleiten ins Leben gerufen. Das Gremium ist bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) angesiedelt, der ältesten globalen Finanzinstitution. Das Institut wird auch als Bank der Notenbanken bezeichnet und dient als internationales Forum der Geldpolitik