Online-Bezahlsystem angekündigt Banken wollen PayPal Kunden abjagen

Stand: 05.02.2016 11:00 Uhr

Der Online-Bezahldienst PayPal soll in Deutschland Konkurrenz bekommen. Die führenden privaten und die genossenschaftlichen Banken wollen zum Jahresende ein einheitliches Online-Bezahlverfahren einführen. Auch die Sparkassen wollen sich anschließen.

Beim Einkaufen im Internet können Verbraucher in Deutschland ab Ende 2015 ein eigenes Online-Bezahlverfahren der privaten und genossenschaftlichen Banken nutzen. Millionen von Bankkunden könnten damit dann bei Online-Händlern einkaufen und "sicher und direkt" vom eigenen Girokonto bezahlen, bewarb der Bankenverband in Berlin sein Vorhaben.

Angesichts des stark wachsenden Internethandels wollten die deutschen Banken ein schnelles, einfaches und sicheres Bezahlverfahren. Nach langem Vorlauf setzen die deutschen Banken damit dem erfolgreichen Bezahlsystem Paypal ein eigenes Angebot entgegen. Die deutschen Banken wollten "den Kundenbedürfnissen entgegenkommen", sagte dazu eine Sprecherin des Bankenverbandes.

Genutzt werden soll das System mit Benutzername und Passwort, es bucht die fälligen Beträge vom Girokonto ab. Wie der Bezahldienst heißen soll, gaben die Banken noch nicht bekannt.

Wer alles mitmacht

Die beteiligten Banken gründeten demnach ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Gesellschaft für Internet und mobile Bezahlungen (Gimb). Dazu gehören nach Angaben des Bankenverbandes die Commerzbank, die Comdirect Bank, die Deutsche Bank und die Postbank sowie die Beteiligungsgesellschaft der privaten Banken unter Federführung der HypoVereinsbank.

Stellvertretend für die Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken sind die genossenschaftlichen Zentralbanken DZ Bank und WGZ Bank dabei. Auch die Sparkassen wollen sich anschließen, sobald es um die Realisierung des Bezahlverfahrens geht.

Von den privaten Banken sind über die Beteiligungsgesellschaft außerdem die ING-Diba, die Targobank, das Bankhaus Max Flessa, Consorsbank, Degussa Bank, MLP Finanzdienstleistungen, National-Bank, Oldenburgische Landesbank, die Südwestbank und die Volkswagenbank an dem Projekt beteiligt.