
Keine Streiks bis März 2021 Bahn und Lokführer einigen sich
Stand: 04.01.2019 10:38 Uhr
Die Deutsche Bahn hat sich auch mit der Lokführergewerkschaft GDL auf einen neuen Tarifvertrag mit höheren Gehältern geeinigt. Die Vereinbarung gilt bis Ende Februar 2021 - bis dahin sind Streiks ausgeschlossen.
Die Deutsche Bahn und die Lokführer-Gewerkschaft GDL haben sich auf einen Tarifvertrag geeinigt. Die rund 36.000 Beschäftigten des Fahrpersonals erhalten in zwei Tarifstufen insgesamt 6,1 Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 1000 Euro.
Statt der zweiten Tariferhöhung zum Juli 2020 können sie auch zusätzlichen Urlaub oder eine kürzere Wochenarbeitszeit wählen. Mit der GDL wurden zusätzlich Vereinbarungen zur Jahresarbeitszeit und zu den Pausenregelungen getroffen. In den Verhandlungen ging es zuletzt auch um den Umgang mit digitalen Arbeitsmitteln. "Wir lehnen es ab, dass unsere Leute rund um die Uhr erreichbar sein sollen", hatte GDL-Chef Claus Weselsky vor dem Beginn der Gespräche erklärt.
Keine Bahnstreiks bis Februar 2021
Die GDL hatte im Dezember die Tarifverhandlungen zunächst für gescheitert erklärt - zuletzt aber verkündet, sie habe von der Bahn ein verbessertes Angebot erhalten. Mit der konkurrierenden EVG hatte sich die Bahn im Dezember schon auf einen Abschluss verständigt. Die Laufzeit mit beiden Gewerkschaften beträgt nun 29 Monate bis Ende Februar 2021. So lange sind auch die Fahrgäste der Bahn vor Streiks geschützt.
Beide Seiten zufrieden
Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sprach von einer "guten Nachricht für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen". Durch die lange Laufzeit gebe es außerdem unternehmerische Planungssicherheit. Die GDL zeigte sich ebenfalls "außerordentlich zufrieden" mit der Einigung. "Trotz mancher Turbulenzen verliefen die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber überwiegend konstruktiv und in einer sachdienlichen, lösungsorientierten Atmosphäre", sagte GDL-Chef Claus Weselsky.
Deutsche Bahn und Lokführergewerkschaft GDL einigen sich im Tarifkonflikt
tagesschau 20:00 Uhr, 04.01.2019, Jakob Schaumann, HR
Von den rund 160.000 Tarifbeschäftigten der Bahn gehören rund 36.000 zum Fahrpersonal, dessen Belange von beiden Gewerkschaften vertreten werden. Die Bahn will in getrennten Verhandlungen widerspruchsfreie Abschlüsse erreichen, die sich aber in Details durchaus unterscheiden können. In der betrieblichen Praxis werden dann die Regelungen für das gesamte Fahrpersonal einheitlich angewendet. Verhandlungserfolge der EVG kommen so auch GDL-Mitgliedern zugute und umgekehrt.
Video
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 04.01.2019
- Alle Meldungen vom 04.01.2019 zeigen