Pkw-Markt Starke Nachfrage nach Autos in Deutschland

Stand: 04.07.2011 17:19 Uhr

In Deutschland steigen die Autoverkäufe. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 1,6 Millionen Autos neu zugelassen. Das sind gut zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Die deutsche Produktion läuft auf Hochtouren - und entwickelt sich immer mehr zum Jobmotor.

Der deutsche Automarkt ist im ersten Halbjahr 2011 um 10,5 Prozent auf mehr als 1,6 Millionen Neuzulassungen gewachsen. Wie der Verband der Importeure VDIK mitteilte, schloss der Juni 2011 wegen vieler Feiertage allerdings mit rund 288.000 Neuzulassungen und einem Minus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab. Betrachte man aber die Neuzulassungen in Relation zu den Arbeitstagen, verzeichnet der Verband auch für den Juni ein Plus bei den Neuzulassungen von zehn Prozent. Dieser Wachstumstrend werde sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen, so der Verband.

Gefragt waren nach Angaben des Flensburger Kraftfahrt-Bundesamtes trotz hoher Benzinpreise vor allem Oberklasseautos, Geländewagen und große Familienautos. Die Neuzulassungen bei Kleinwagen legten zumindest leicht zu.

Auf Rekordkurs

Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht den Automarkt im Aufschwung und bekräftigte seine Absatzprognose für das Gesamtjahr. 2011 rechnet der Verband mit über 3,1 Millionen Neuzulassungen. Das wären rund 200.000 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2009 hatte die Abwrackprämie für besonders hohe Verkäufe gesorgt.

Unverändert blieb auch die Prognose für die Inlandsproduktion der deutschen Hersteller: Sie dürfte laut VDA bei 5,9 Millionen Pkw liegen. "Das würde das Volumen des bisherigen Rekordjahres 2008 toppen", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Im ersten Halbjahr liefen bei den deutschen Herstellern im Inland drei Millionen Autos vom Band, fünf Prozent mehr als vor einem Jahr.

Jobmotor Autoindustrie

Dank der weltweit hohen Nachfrage nach deutschen Autos und voll ausgelasteter Fabriken kletterte die Zahl der fest Beschäftigten binnen Jahresfrist im Inland um nahezu 13.000 auf 718.000 Arbeitnehmer. Die Angaben beziehen sich auf April, dem neuesten Stand der Beschäftigtenzahlen. Hinzu kommt eine gestiegene Zahl von Leiharbeitern.

Einnahmequelle Export

Drei von vier in Deutschland gebaute Autos rollen ins Ausland. Autobauer wie Volkswagen, BMW und Daimler profitieren derzeit vor allem von kräftigen Zuwächsen in Schwellenländern wie China. In der Volksrepublik hätten die deutschen Hersteller ihren Marktanteil im dritten Jahr in Folge ausgebaut, berichtete Wissmann. Auch in den USA wuchsen die deutschen Marken schneller als der Markt.