Abwrackprämie beflügelt Branche Deutsche Autoindustrie fasst wieder Tritt

Stand: 04.08.2009 16:10 Uhr

Die Abwrackprämie treibt zwar den Autoabsatz in Deutschland weiter an. Insgesamt liegen die Neuzulassungen von Januar bis Juli 27 Prozent über dem Vorjahreszeitraum und erreichten 2,4 Millionen. Der Export bleibt dagegen aber schwach und liegt 31 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Dank der Abwrackprämie haben Autohersteller ihre Verkäufe in Deutschland im Juli deutlich gesteigert. Die Neuzulassungen im Inland übertrafen mit 340.000 Pkw das Volumen im Vorjahresmonat um nahezu 30 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Seit Jahresbeginn seien damit rund 2,4 Millionen Autos verkauft worden, ein Plus von 27 Prozent gegenüber 2008. Zwei von drei Neuzulassungen entfielen auf Autos deutscher Hersteller.

Kleinwagen boomen, Luxusautos verkaufen sich schlecht

Die Anbieter von Kleinwagen legten massiv zu: Fiat und Hyundai konnten in den ersten sieben Monaten den Absatz mehr als verdoppeln, Peugeot gewann 48, Renault 50 Prozent und Skoda 63 Prozent. Die Marke VW lag mit Zugewinnen von 31 Prozent knapp über dem Marktdurschschnitt mit 26,6 Prozent. Verlierer sind Saab (minus 64 Prozent), Jaguar (minus 32), Mercedes (minus 16) und BMW (minus 10). Bisher sind 1,715 Millionen Anträge auf die Abwrackprämie beim zuständigen Bundesamt eingegangen, 285.000 Prämien sind noch offen.

Verband sieht "Stabilisierung auf niedrigem Niveau"

Nach Monaten der Krise scheine für die deutsche Autoindustrie angesichts der aktuellen Zahlen "eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau erreicht zu sein", erklärte Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA).Wissmann verwies darauf, dass die Anschaffungsneigung der Verbraucher für langlebige Gebrauchsgüter deutlich gestiegen ist. "Diese Entwicklung sowie der hohe Auftragsbestand von 487.000 Fahrzeugen stimmen uns zuversichtlich und dürften auch in den kommenden Monaten für eine stabilere Auslastung der Produktion sorgen", erklärte er.

Export hinkt noch hinterher

Der deutsche Autoexport kommt nur langsam wieder in Schwung. Die Bestellungen aus dem Ausland, die im bisherigen Jahresverlauf um 24 Prozent zurückgegangen sind, lagen laut VDA im Juli nur noch bei minus acht Prozent. Saisonbereinigt erreichten die Bestellungen das Vormonatsniveau. Die Ausfuhr der deutschen Hersteller fiel im Juli mit 289.000 Autos um 12 Prozent niedriger aus. In den ersten sieben Monaten betrug der Rückgang noch 31 Prozent. Da sich das Verbrauchervertrauen in nahezu allen westeuropäischen Ländern in den letzten Monaten deutlich verbessert habe, sollte sich die Auslandsnachfrage weiter stabilisieren, erklärte der Verband.