Zahl der Erwerbstätigen gestiegen Aufschwung sorgt für mehr Beschäftigung

Stand: 18.08.2010 16:58 Uhr

Der Aufschwung belebt zunehmend den deutschen Arbeitsmarkt. Im zweiten Quartal stieg die Erwerbstätigkeit erstmals seit einem Jahr wieder im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Rund 40,3 Millionen Menschen standen in Lohn und Brot.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist im zweiten Quartal dieses Jahres erstmals seit zwölf Monaten wieder gestiegen. Rund 40,3 Millionen Menschen hatten einen Job, das waren 72.000 oder 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Noch nie seit der Wiedervereinigung waren in einem zweiten Quartal so viele Menschen erwerbstätig. Zum absoluten Höchststand aus dem vierten Quartal 2008 von 40,7 Millionen fehlten allerdings noch rund 400.000 Erwerbstätige.

Im Vergleich zum Winter-Vierteljahr stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 402.000 oder um ein Prozent. Eine ähnliche Entwicklung ist zwar üblich, sie fiel wegen der Konjunkturerholung und Aufholeffekten etwa am Bau in Folge des kalten Winters aber stärker aus als sonst. Bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen gab es 81.000 Erwerbstätige mehr.

Neue Jobs im Dienstleistungssektor

In den einzelnen Wirtschaftszweigen entwickelte sich die Erwerbstätigkeit unterschiedlich. Zuwächse verzeichnen die Dienstleister wie Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzdienstleister sowie öffentliche und private Serviceunternehmen. Hier kletterte die Zahl der Erwerbstätigen um 294.000 oder ein Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2009. Auch das Baugewerbe konnte zulegen. Das produzierende Gewerbe mit der Industrie als Kern baute hingegen weiter Jobs ab.

Überstunden statt Kurzarbeit

Der Aufschwung zeigt sich auch darin, dass die Deutschen wieder mehr arbeiten. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit erhöhte sich im zweiten Quartal die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. "Wesentlich dazu beigetragen haben die verringerte Inanspruchnahme von Kurzarbeit sowie der leichte Anstieg der normalen Wochenarbeitszeit und der Überstunden."