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Baby-Boomer gehen in Rente Arbeitskräftemangel dürfte sich verschärfen

Stand: 21.11.2022 14:25 Uhr

Schon jetzt fehlen in vielen Wirtschaftszweigen immer häufiger Arbeitskräfte. Das Problem wird sich deutlich verschärfen, wenn die Generation der Baby-Boomer in Rente geht. Wie kann gegengesteuert werden?

In Deutschland macht sich der Mangel an Arbeitskräften bereits immer stärker bemerkbar. Doch in den kommenden Jahren droht sich die Situation nochmals dramatisch zu verschärfen. Nach einer Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) droht bis 2035 der Verlust von sieben Millionen Arbeitskräften, wenn keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

"Bis 2035 verliert Deutschland durch den demografischen Wandel sieben Millionen Arbeitskräfte und damit ein Siebtel des Arbeitsmarkts", sagte IAB-Forscher Enzo Weber, einer von vier Autoren der Studie. "Aber die Schrumpfung lässt sich aufhalten, wenn alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um Ältere im Job zu halten, berufliche Entwicklung von Frauen zu stärken, Zuwanderer anzuziehen und zu integrieren, Arbeitslosigkeit weiter abzubauen und die Geburtenrate zu erhöhen", betonte Weber.

Frauen mit Migrationshintergrund mit großem Potenzial

Die Erwerbsquoten der Männer lägen in den mittleren Jahrgängen bereits bei über 90 Prozent, so die Experten. Damit sei hier nur noch "wenig Luft nach oben". Die Erwerbsquoten deutscher Frauen lägen den Fachleuten zufolge in dieser Altersgruppe bei 85 bis 90 Prozent, könnten also noch in begrenztem Umfang steigen. Die Erwerbsbeteiligung der Frauen mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft liege dagegen derzeit um bis zu 20 Prozentpunkte darunter. "Eine höhere Quote scheint bei ihnen durchaus denkbar", heißt es in der IAB-Untersuchung.

Potenzial sieht das IAB aber auch in der zunehmenden Erwerbsbeteiligung älterer Menschen. So sind die Erwerbsquoten der 60- bis 64-Jährigen noch bis zu 20 Prozentpunkte niedriger als die der 55- bis 59-Jährigen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 29. Juli 2022 um 21:45 Uhr.