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Unterschied zwischen Schauer und Landregen Schauer

Stand: 10.03.2023 12:00 Uhr

Was unterscheidet einen Schauer vom Landregen und wie entstehen sie?

Von Tim Staeger

Was unterscheidet einen Schauer vom Landregen und wie entstehen sie?

In diesen nächsten Tagen präsentiert sich das Wetter von seiner unbeständigen Seite. Schauer sowie länger andauernder Regen wechseln einander ab. Was ist in der Atmosphäre los, damit es zu den kurzen aber mitunter heftigen Niederschlagsereignissen kommt?

Jeder hat es schon erlebt: Gerade schien noch die Sonne und scheinbar wie aus dem Nichts geht ein kräftiger Schauer mit lebhaft auffrischendem Wind nieder. Nach 10 Minuten ist der Spuk vorbei und im ungünstigsten Fall die Kleidung durchnässt. Ganz anders verhält es sich beim typischen Landregen, bei dem es stundenlang gemächlich vor sich hin nieselt während sich die Stimmung immer mehr eintrübt.

Wenn Luft zum Aufsteigen gezwungen wird, man spricht auch von erzwungener Hebung, kühlt sich diese ab, da sie sich aufgrund des abnehmenden Umgebungsdrucks Ausdehnen kann. Die kältere Luft kann die in ihr enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr halten, es kommt zur Wolkenbildung und zu Niederschlägen.

Nun gibt es verschiedene Prozesse, die eine Hebung erzwingen. Beim Landregen gleitet eine relativ warme Luftmasse langsam über eine vorhandene kalte und dadurch schwere Luftmasse auf. Typischerweise findet dies an der Warmfront eines Tiefdruckgebietes statt, welche im Idealfall vor der Kaltfront ankommt. Dadurch kommt es zu dem lang anhaltenden, großflächigen und recht gleichförmigen Niederschlag, bei dem es auch meist eher schwachwindig ist.

Strömt nun aber Kaltluft in höheren Schichten in ein Gebiet ein, so wird die zuvor stabile Schichtung labilisiert. Denn aufsteigende Luft kühlt sich in einer stabilen Schichtung ab und sinkt dadurch wieder in ihr Ausgangsniveau zurück. Ist die neue Umgebung jedoch kälter als die sich bereits abgekühlte Luft, so steigt diese weiter auf und es kommt zu sogenannten konvektiven Prozessen. Dabei wird die Luft in der Vertikalen durchmischt, was durchaus heftige Entwicklungen wie Schauer und Gewitter zur Folge haben kann.

Es bedarf aber noch eines Auslösers. Im Hochsommer ist dies die nachmittägliche Erwärmung der bodennahen Luftschicht. Es kann sich auch die Kaltfront eines Tiefs unter die vorliegende wärmere Luft schieben und diese anheben. Dieses Phänomen lässt sich am Freitag gut beobachten, wenn die Kaltfront des Tiefs DIETHELM mit kräftigen Schauern und stürmischen Böen auf Deutschland übergreift.