Tunesiens Präsident Saied bekommt die von ihm gewünschte neue Verfassung. Zwar beteiligten sich gerade mal 30,5 Prozent aller Berechtigten an der Volksabstimmung, doch die stimmten mehrheitlich dafür. Ein weiterer Schritt in Richtung Diktatur?
Beim Verfassungsreferendum in Tunesien hat es niedrige Wahlbeteiligung gegeben. Laut Wahlbehörde gab nur rund jeder Vierte seine Stimme ab. Ersten Umfragen zufolge stimmte eine überwiegende Mehrheit für den umstrittenen Verfassungsentwurf.
Tunesiens Präsident Saied lässt über eine neue Verfassung abstimmen, die ihm umfassende Rechte geben würde. Ist der Präsident, der Regierung und Parlament schon entmachtet hat, auf dem Weg, ein Diktator zu werden? Von D. Sadaqi
Der tunesische Präsident Saied hat 57 Richter entlassen und damit seine Kontrolle über die Justiz des Landes weiter ausgebaut. Kritiker befürchten einen Rückfall des Landes in die Diktatur.
Im seit Monaten schwelenden Machtkampf in Tunesien hat Präsident Saied die Auflösung des Parlaments angeordnet. Er reagierte damit auf eine Sitzung der Abgeordneten, deren Arbeit der Staatschef bereits vor Monaten suspendiert hatte.
Mit Bouden Romdhane wird erstmals eine Frau Premierministerin - in Tunesien und in der arabischen Welt. Die 60-Jährige ist politisch unbekannt. Nicht nur deshalb befürchten Kritiker: Der Schritt bleibt Symbolpolitik. Von Dunja Sadaqi.
Mehr als zwei Monate nach seiner Machtübernahme hat der umstrittene tunesische Staatschef Saied eine neue Regierung vereidigt - und sie vorher per Dekret festgelegt. In der Bevölkerung wächst der Widerstand gegen den Präsidenten.
Tunesiens Präsident Saied wird deutlich mehr Machtbefugnisse erhalten. Er werde künftig per Dekret regieren, ließ er verkünden. Im Juli hatte er das Parlament suspendiert und das Land in eine Krise gestürzt.
Für 30 Tage hatte Tunesiens Präsident das Parlament in eine Zwangspause geschickt. Die Regierungsgeschäfte riss er an sich. Nun hat Saied die Frist auf unbestimmte Zeit verlängert. Niemand weiß, wie es weitergeht. Von Dunja Sadaqi.
Ein korrupter Staat, keine Arbeit, wenig Rechte - und dann auch noch die Corona-Pandemie: In Tunesien sind viele Menschen frustriert. Sie wollen nach Europa - um jeden Preis. Von Stefan Schaaf.
Als "Saubermann" gilt Tunesiens Präsident - ein Politiker, der korrupten Zuständen ein Ende bereiten wollte. Jetzt hat Saied das Parlament in eine 30-tägige Auszeit geschickt. Dunja Sadaqi porträtiert den Juristen.
In Tunesien ist die Lage nach der Entmachtung von Ministerpräsident Mechichi angespannt. Sicherheitskräfte umstellten das Parlament in der Hauptstadt Tunis. Von Stefan Ehlert.
Die politische Krise in Tunesien spitzt sich weiter zu: Präsident Saied hat Ministerpräsident Mechichi abgesetzt und das Parlament suspendiert. Die Regierungspartei Ennahda sprach von einem "Staatsstreich".
Tunesien kommt nicht zur Ruhe. Zwischen Präsident Saied und Ministerpräsident Mechichi ist ein Streit wegen einer Kabinettsumbildung entbrannt. Heute kam es zu den größten Massenprotesten seit Jahren.
Der eine ein erzkonservativer Jura-Professor, der andere ein inhaftierter Medienmogul: Die Kandidaten für die Präsidenten-Stichwahl in Tunesien stehen fest. Beide sind politische Außenseiter - und könnten unterschiedlicher kaum sein.
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