Die Regierung von US-Präsident Biden setzt sich für eine globale Mindeststeuer für Konzerne ein. Nun hat sie einen Steuersatz von 15 Prozent vorgeschlagen. Aus Europa kommen positive Reaktionen.
Beim Kampf gegen Steuerflucht geht es um den Zusammenhalt in Europa, meint Ralph Sina. Nun müssen endlich einheitliche Regeln her - denn von der EU als Unternehmenssteuer-Paradies profitieren vor allem ihre Gegner.
Kaum ein Großkonzern zahlt in der EU den vorgesehenen Steuersatz. Die EU-Behörden bemühen sich, gegen Tricksereien vorzugehen. Dass sie dabei kaum vorankommen, liegt auch an der Bundesregierung. Von Holger Romann.
Ein Jahr lang hat das Rechercheteam von NDR und WDR E-Mails, Akten und Verträge von Finanzgeschäften ausgewertet. Gemeinsam mit der "Süddeutschen Zeitung" und weiteren 94 Medien weltweit.
Für internationale Konzerne in der EU ist es ein Leichtes, Steuern zu sparen. Denn noch herrscht ein Wettlauf um die niedrigsten Steuersätze. Damit soll nach dem Willen der EU-Kommission bald Schluss sein. Doch ihr Spielraum ist begrenzt.
Die EU-Kommission will weitere Schlupflöcher für Steuerflüchtige schließen. Banken sollen in Zukunft sehr viel umfassendere Auskünfte über Kundenkonten geben als bisher.
Es ist ein Teilerfolg beim Kampf gegen Steuerflucht: Die EU-Finanzminister wollen mit europäischen Drittstaaten über den Austausch von Steuerdaten verhandeln. Eine Einigung, den Austausch innerhalb der EU zu verschärfen, gab es jedoch nicht.
Milliardenbeträge entgehen der EU laut Schätzungen jährlich durch Steuerflucht. Nach jahrelangem Zaudern wollen die Finanzminister das Thema anpacken. Luxemburg und Österreich, die schärfere Regeln bisher verhindert haben, sind gesprächsbereit.
Wer sein Geld diskret "parken" möchte und dabei auf Verschwiegenheit wert legt, weicht laut den jüngsten Recherchen von "Offshore Leaks" gerne nach Übersee aus. Den Ermittlern sind solche Steuerparadiese ein Dorn im Auge. Das Problem: Nicht alles, was anrüchig ist, ist auch verboten.
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