Auch der ehemalige Siemens-Vorstand Jürgen Radomski taucht in den "PanamaPapers" auf. Unterlagen zufolge ließ er von einem Schweizer Firmenkonto diskret Millionen nach Panama fließen. Radomski bestreitet das. Von Benedikt Strunz.
Siemens parkte jahrelang Schwarzgeld in Übersee. "Die PanamaPapers" zeigen: Als dies aufflog, griffen einige Manager offenbar in die Kasse, statt das Geld zurückzugeben. "Mossack Fonseca" half dabei über ein Netz von Briefkastenfirmen. Von Jan Lukas Strozyk.
Siemens kämpft seit längerem mit schwachen Auftragszahlen in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe. Nun zieht der Konzern Konsequenzen: 2500 Stellen sollen gestrichen oder ausgelagert werden. Der Standort Deutschland ist besonders stark betroffen.
Mit dem Konzernumbau will Siemens-Chef Kaeser Milliarden einsparen. Erst im Februar kündigte das Unternehmen an, deshalb 7800 Jobs zu streichen. Nun gab der Konzern bekannt: Weitere 4500 Beschäftigte müssen gehen - darunter 2200 in Deutschland.
Dass es massive Stellenstreichungen bei Siemens gibt, ist seit gestern bekannt. Nun hat der Elektrokonzern eine konkrete Zahl genannt: Weltweit fallen 7800 Jobs weg, davon 3300 in Deutschland. Die IG Metall kritisierte die Entscheidung.
Der französische Alstom-Konzern will das Angebot des US-Konzerns General Electric (GE) annehmen. Der Verwaltungsrat habe einstimmig dafür gestimmt, gab das Unternehmen bekannt. Auch Frankreichs Regierung hatte sich für GE und damit gegen Siemens ausgesprochen.
Siemens-Chef Kaeser hat Einzelheiten seines Sparprogramms preisgegeben: Der Konzern werde 15.000 Stellen abbauen, davon rund 5000 in Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber keine geben. Die IG Metall zeigte sich "maßlos verärgert".
Die Suche nach einem Käufer war vergeblich - jetzt beendet Siemens sein defizitäres Solargeschäft. Das Geschäft werde bis Frühjahr 2014 komplett heruntergefahren, bestätigte der Konzern. Betroffen sind 280 Beschäftigte, vor allem in Israel.
Bahnpassagiere müssen sich weiter in Geduld üben. Die Überprüfung von ICE-T-Zügen zieht sich hin. Der Grünen-Bahnexperte Hermann sagt im Interview mit tagesschau.de: Offenbar sei bei der Konstruktion der Achsen Material gewählt worden, das zu schwach sei. Sie müssten voraussichtlich ausgetauscht werden.
Gute Quartalszahlen und dennoch kippt der Siemens-Aufsichtsrat Konzernchef Kleinfeld. Nach Ansicht des Wirtschaftsexperten Weigand verfolgt der Aufsichtsrat offenbar andere strategische Pläne als Kleinfeld. Die Schmiergeldaffäre war nur "willkommener Anlass" für Veränderungen, erklärt er im tagesschau.de-Interview.
Trotz Affären bei Siemens und VW - gekaufte Betriebsräte seien Einzelfälle, meint der Wirtschaftsethiker Thielemann. tagesschau.de sprach mit ihm über die Ursachen für unethisches Verhalten in Firmen, den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit und die "ethische Eigendynamik".
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