Ab November wollen die OPEC-Staaten weniger Rohöl fördern - auch wenn das Russlands Kriegszielen nützt. Hat sich das Ölkartell vom Westen abgewandt? Welche Strategie verfolgt es? Antworten auf einige Fragen. Von Silke Hahne.
Noch im vergangenen Monat hatten das Ölkartell OPEC und Russland eine leichte Erhöhung der Förderung beschlossen. Nun nehmen sie dies wieder zurück. An den internationalen Märkten steigt der Ölpreis.
Der Ölverbund Opec+ will die Fördermengen für den Herbst nur leicht steigern. Hoffnungen auf eine Entspannung beim Rohölpreis erhalten damit einen Dämpfer. Experten sprechen von einer symbolischen Geste des Kartells.
Unbeeindruckt von den Plänen für ein EU-Embargo gegen russisches Öl hält die OPEC an ihrer Strategie fest: Die Öl-Produktion soll nur gering ausgeweitet werden. Die Benzinpreise dürften eher steigen als sinken.
Die EU-Staaten erwägen nach dem Stopp der Kohleimporte auch ein Embargo für russische Öleinfuhren. Der Verzicht auf russisches Öl ist aber wohl schwieriger als gedacht, und er könnte den Ölpreis weiter antreiben. Von Andreas Braun.
Millionen von Barrel Öl müsste die OPEC zusätzlich bereitstellen, um ein Ölembargo westlicher Staaten gegen Russland zu kompensieren. Doch das will das Ölkartell nicht und sagt, es sei auch derzeit gar nicht möglich.
Die USA haben eine historische Menge ihrer nationalen Ölreserve freigegeben. Die Ölpreise gehen aktuell zurück. Doch Experten schätzen, dass der Markt nicht langfristig entlastet wird. Von L. Hiltscher.
Ein Energie-Embargo gegen Russland hätte "schwerste" wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen, warnt Wirtschaftsminister Habeck. Teile der FDP fordern einen sofortigen Stopp der Importe von Gas und Öl.
Wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine sind die Ölpreise auf mehr als 110 Dollar pro Fass gestiegen. Auch die Freigabe von Reserven hilft wenig. Immer mehr Ölkonzerne beenden das Russland-Geschäft.
Die Mitgliedstaaten der Erdöl-Förderländer wollen ihr Ölangebot nur moderat anheben - ungeachtet der hohen Nachfrage. In der Folge ist der Ölpreis auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert.
Die OPEC+ hat sich nach langen Verhandlungen auf höhere Ölfördermengen geeinigt. Das drückt zwar den Ölpreis - an der Tankstelle dürfte sich das aber kaum auswirken. Von Thomas Spinnler.
Öl ist so teuer wie seit zwei Jahren nicht mehr. Experten warnen vor einer Angebotskrise: Die Preise für Rohöl und damit auch Benzin, Kerosin und Heizöl könnten bald noch viel höher steigen. Von Angela Göpfert.
Seit ihrer Gründung hat die OPEC die Welt ihre Marktmacht oft spüren lassen. Das Kartell wichtiger Ölförderländer streitet immer wieder über die Frage: mehr fördern oder weniger? Von Srdjan Govedarica.
Der DAX bricht ein, der Ölpreis sinkt: Die Folgen der Corona-Epidemie belasten die Wirtschafts- und Finanzmärkte enorm. Die Rezession komme, sagen Experten und fordern die EZB zum Handeln auf.
Im kommenden Monat verlässt Katar die OPEC und wird dadurch unabhängiger. Nach Einschätzung des Analysten Mohamed Abbas wird das viel Geld in die Kassen spülen. Den Konflikt mit Saudi-Arabien werde dies eher befeuern.
Die Ölförderländern wollen offenbar ihre Produktion drosseln. Eine Million Barrel pro Tag weniger sei nötig, um den "Markt zu stabilisieren", teilte der saudische Ölminister mit.
Das niedrige Niveau des Ölpreises macht nicht nur vielen OPEC-Staaten Probleme, die Förderung wollen die exportierenden Staaten dennoch nicht drosseln. Der Preis werde sich auch so weiter erholen, sagt der scheidende OPEC-Generalsekretär al-Badri.
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