Die EU-Staaten haben sich darauf geeinigt, der Ukraine eine Million Schuss Artilleriemunition bereitzustellen. Die Geschosse sollen binnen zwölf Monaten geliefert werden, viele Staaten werden dafür Armeedepots strapazieren.
Dass die Ukraine viel mehr Munition braucht, ist den EU-Staaten klar - doch wie sie beschafft werden soll, darüber ist man uneins. Im "Jumbo-Rat" suchen die Außen- und Verteidigungsminister heute nach Lösungen. Von Helga Schmidt.
Die EU hat zu wenig Munition, und das wird vorerst auch so bleiben. Bei dem Treffen der Verteidigungsminister in Stockholm blieb es nur bei Vorschlägen - konkrete Lösungen gab es nicht. Die Ukraine forderte eine Million Geschosse.
Die Ukraine braucht zur Abwehr russischer Angriffe dringend Waffen und Munition. Der Westen will zwar liefern - doch gerade in Deutschland verzögert Bürokratie die Abläufe. Politik und Industrie fordern schnelle Reformen.
Angesichts des hohen ukrainischen Bedarfs loten die westlichen Partner aus, wie das Land schneller Munition bekommen kann. Die EU plant, die Einkäufe zu bündeln - ähnlich wie bei Impfstoffen während der Corona-Pandemie.
Die Waffenlieferungen an die Ukraine reichen nicht, um das Blatt zugunsten Kiews zu wenden, sagt Militäranalyst Reisner. Dafür müssten weit mehr Ressourcen geliefert werden. Doch das trauten sich die USA bislang nicht.
NATO-Generalsekretär Stoltenberg hat die Bündnisstaaten aufgerufen, mehr Munition für die Ukraine zu produzieren. Verteidigungsminister Pistorius ist skeptisch, dass die zugesagten "Leopard"-Panzer bald zur Verfügung stehen. Von S. Ueberbach.
Verteidigungsminister Pistorius hat in den tagesthemen der Lieferung von deutschen Kampfjets an die Ukraine für den Moment eine Absage erteilt. Derzeit habe die Sicherung des Luftraumes über der Ukraine Priorität. Und dazu brauche es Munition.
Deutschland will wieder Munition für den Flugabwehrpanzer "Gepard" herstellen. Die Produktion werde "unverzüglich anlaufen", erklärte Verteidigungsminister Pistorius. Verträge wurden in Vertretung der Ukraine unterzeichnet.
Um der Ukraine die zugesagten Waffen und Munition zu liefern, greifen die USA auf Depots der US-Streitkräfte in Israel und Südkorea zurück. Auf konventionellen Krieg in diesem Ausmaß seien die USA und Europa nicht mehr vorbereitet, sagt ein Experte. Von R. Borchard.
Das Nein der Schweiz zur Lieferung von Flugabwehrmunition an die Ukraine hat in Berlin für Ärger gesorgt. Rheinmetall baut jetzt die Munitionsherstellung aus, um die Bundeswehr bei dem Thema unabhängig zu machen.
Das Finanzressort lässt die Verteidigungsministerin in der Munitionskrise abblitzen. Eine weitere Finanzspritze ist damit vom Tisch, wenn es nach dem Finanzressort geht. Der Kanzler nimmt Lambrecht in Schutz - und zeigt sich optimistisch.
SPD-Chef Klingbeil setzt die Rüstungsindustrie in Deutschland unter Druck. Angesichts des massiven Munitionsmangels müssten Kapazitäten mit hoher Geschwindigkeit ausgebaut werden, sagte Klingbeil im Bericht aus Berlin. Zur Not müsse man bei anderen NATO-Ländern Munition einkaufen.
Die Bundeswehr bekommt durch das Sondervermögen mehr Geld. Der akute Munitionsmangel hängt allerdings weniger am Geld und mehr daran, dass Munition aktuell schwer zu bekommen ist. Ein Treffen im Kanzleramt soll helfen.
Die Löscharbeiten in Brandenburg und Sachsen werden teilweise durch Munitionsrückstände im Boden erschwert. Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz weitet sich aus. Der Bund sagte den betroffen Ländern Hilfe zu.
Fast drei Monate Krieg in der Ukraine - und ein Ende ist nicht absehbar. Je länger aber die Kämpfe dauern, desto größer wird der Verbrauch an Waffen und Munition. Was bedeutet das für beide Seiten? Von Eckart Aretz.
Die Bundeswehr hat ein hochexplosives Problem aus dem Kalten Krieg: In Depots lagern laut "Spiegel" alte Raketen, die Nitroglycerin absondern. Ein Entsorgungskonzept fehlt, obwohl das Problem seit Jahren bekannt ist.
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