IWF-Generaldirektorin Lagarde hat vor einem Rückfall der Weltwirtschaft in die Rezession gewarnt. Sie sieht Deutschland offenbar in einer Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Probleme. Doch Finanzminister Schäuble bleibt bei den teuren Wünschen der Partner hart.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Weltwirtschaft angesichts der Schuldenkrise im Euro-Raum und der Finanzprobleme in den USA in einer "gefährlichen neuen Phase". Für 2011 und 2012 erwartet der IWF eine Abkühlung der Konjunktur, aber keine Rezession.
Trotz des Konjunkturaufschwungs sind die Reallöhne in Deutschland im vergangenen Jahr nur wenig gestiegen - die Beschäftigten haben also kaum an Kaufkraft gewonnen. Der Zuwachs belief sich auf lediglich 0,6 Prozent, wie eine Studie ergab. 2009 hatten die Beschäftigten real noch im Schnitt 2,4 Prozent mehr verdient.
Auch wenn das Wachstum zuletzt spürbar nachgelassen hat - der Wirtschaft in Deutschland geht es immer noch besser als in vielen anderen europäischen Staaten. Weshalb hat die Eurokrise bisher kaum negative Auswirkungen auf das deutsche Wirtschaftswachstum? tagesschau.de beantwortet die wichtigsten Fragen.
Junge Menschen haben es in der EU besonders schwer, einen Arbeitsplatz zu finden: Im Durchschnitt ist jeder fünfte EU-Bürger zwischen 15 und 24 Jahren ohne Job. In Deutschland ist die Situation besser: Im Juni waren 9,1 Prozent der jungen Menschen erwerbslos gemeldet, das ist der drittniedrigste Wert in der EU.
Ungeachtet der Zinswende in Europa steuert die US-Notenbank Fed unbeirrt einen lockeren geldpolitischen Kurs. Die Zentralbanker um Fed-Chef Bernanke beschlossen, den Zins nahe Null bis 2013 zu belassen. Dabei ist diese Geldpolitik höchst umstritten. tagesschau.de erklärt warum.
China bleibt Boomland: Auch im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaft des Landes um fast zehn Prozent, trotz der Zinserhöhungen der Zentralbank. Auch die lahme Konjunktur in den USA und die Schuldenkrise in Europa trübten den Aufschwung kaum ein. Ein Problem bleibt aber die hohe Inflationsrate.
Ungeachtet der Zinswende in Europa steuert die US-Notenbank Fed unbeirrt einen lockeren geldpolitischen Kurs. Die Zentralbanker um Fed-Chef Bernanke beschlossen, den Zins nahe Null zu belassen. Dabei ist diese Geldpolitik höchst umstritten. tagesschau.de erklärt warum.
Dank Milliarden-Hilfen der Notenbank und der wieder erwachten Konsumfreude der Verbraucher kommt die US-Konjunktur auf Touren: Von Oktober bis Dezember 2010 legte das Bruttoinlandsprodukt der weltgrößten Volkswirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent zu.
Die gute Konjunktur im vergangenen Jahr hat die Wirtschaftsforscher überrascht. Anfangs sagten sie 1,5 Prozent Wachstum voraus, jetzt sind es sogar 3,6 Prozent. Deutschland kam besser aus der Krise als viele andere Staaten. IfW-Forscher Scheide erklärt im Gespräch mit tagesschau.de, warum das so ist.
Die deutsche Wirtschaft wächst so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung: Das meldet das Statistische Bundesamt. Doch nicht alle profitieren vom Aufschwung, sagt Konjunkturexperte Bräuninger im Interview mit tagesschau.de. Zugleich warnt er vor Risiken für die Konjunkturerholung.
Die Firmen melden Gewinne, die Arbeitslosenzahl sinkt und die Wirtschaft wächst. Doch nicht alle profitieren vom Aufschwung, sagt Konjunkturexperte Bräuninger im Interview mit tagesschau.de. Zugleich warnt er vor Risiken für die Konjunkturerholung - vor allem aus den USA.
Die Industrie brummt: Deutsche Firmen haben im zweiten Quartal deutlich mehr produziert als zu Jahresbeginn - noch nie seit der Wiedervereinigung war das Plus so groß wie jetzt. Nach Einschätzung der Bundesregierung stützt der Herstellungsboom maßgeblich die genesende Konjunktur.
So einig sich die Wirtschaftsforschungsinstitute häufig sind - allzu oft stellen sich ihre Vorhersagen als ungenau heraus. Trotzdem will in Politik und Wirtschaft keiner auf sie verzichten. Eine falsche Prognose ist vielen lieber als gar keine.
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