Seit mehr als 30 Jahren streiten die beiden Länder über den Grenzverlauf - nun sind die Kämpfe zwischen Kirgistan und Tadschikistan wieder aufgeflammt. Laut Experten hat das auch mit dem Ukraine-Krieg zu tun.
Ein Streit zwischen Kirgisen und Tadschiken um eine Wasserstation hat zuletzt mehr als 30 Menschen das Leben gekostet. Die Lage bleibt explosiv, denn Klimawandel und Pandemie verschärfen jahrzehntealte Probleme. Von Silvia Stöber.
Wohnhäuser sollen niedergebrannt und Granatwerfer eingesetzt worden sein: Zwischen den Ex-Sowjetrepubliken Tadschikistan und Kirgistan ist ein blutiger Konflikt um den Zugang zu Wasser entbrannt. Russland und die EU boten Hilfe an.
Vor drei Monaten war in Kirgistan der Präsident zum Rücktritt gezwungen worden - nun wurde ein Nachfolger bestimmt: Bei der vorgezogenen Präsidentenwahl ging der Oppositionelle Schaparow als Sieger hervor.
Kirgistan wiederholt seine Präsidentschaftswahl - und ein Verfassungsreferendum, das eine Rückkehr autoritärer Strukturen vorzeichnet. Im Zentrum steht ein Politiker, der die Gunst der Stunde nutzte. Von Stephan Laack.
Einsamkeit, Perspektivlosigkeit, Gewalt - in Kirgistan hat der Corona-Lockdown die Situation vieler Jugendlicher verschärft. Seit Anfang März nahmen sich 32 das Leben. Ein Mentorenprogramm soll ihnen helfen. Von Demian von Osten. 02.06.2020
Trotz des Ölreichtums leiden viele Araber unter Armut. Die Jugend hat keine Hoffnung und fegt in ihrem Zorn alte Regime hinweg. Anders als in Osteuropa fehlen den Revoltierenden Führungsfiguren und Konzepte für den Umgang mit alten Machteliten, sagt Experte Cheterian im Interview mit tagesschau.de.
An der Grenze zu Usbekistan warten Zehntausende, um aus Kirgistan zu fliehen. Es fehlen Medikamente, Nahrung und Wasser, beschreibt eine Usbekin im tagesschau.de-Interview die Lage vor Ort. Es sei ein von außerhalb gesteuerter Genozid gegen Usbeken, aber auch gegen andere Minderheiten.
Die frühere Sowjetrepublik Kirgistan gilt seit Jahren als politisch instabil. Präsident Bakijew wurde im April gestürzt, seitdem regiert eine Übergangsregierung unter Interimspräsidentin Otunbajewa. Vor allem im fruchtbaren Süden des verarmten Landes gibt es immer wieder Spannungen.
Die Unruhen in Kirgistan breiten sich von der Stadt Osch auf die Umgebung aus. "Die Marodeure betreiben ethnische Säuberungen", berichtete der Journalist Marcus Bensmann aus Bischkek im tagesschau.de-Gespräch. Ohne internationale Intervention drohe eine Explosion in Zentralasien.
Die politische und wirtschaftliche Situation Kirgistans ist schwierig, Korruption weit verbreitet, die Presse wird unterdrückt. Die kirgisische Politikwissenschaftlerin Erketaeva beschreibt im tagesschau.de-Interview, dass hinter den Unruhen aber auch geopolitische Interessen stecken könnten.
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