Kardinal Marx hat so offen um Verzeihung gebeten wie kaum ein Bischof vor ihm. Doch das reicht nicht. Die Katholische Kirche muss großzügig entschädigen - und die Opfer im Dunkelfeld suchen, meint Tilmann Kleinjung.
Der Münchner Kardinal Marx hat Versagen im Umgang mit Missbrauchsopfern eingeräumt. Die größte Schuld bestehe darin, die Betroffenen übersehen zu haben. Er wolle vorerst im Amt bleiben, "wenn das hilfreich ist", sagte Marx.
Wie reagiert das Erzbistum München und Freising auf das Missbrauchsgutachten? Heute will sich Kardinal Marx ausführlich erklären. Es gibt Forderungen nach personellen Konsequenzen - und weitere Betroffene, die an die Öffentlichkeit gehen. Von Irene Esmann.
Kardinal Marx hat sich überrascht gezeigt, dass der Papst sein Angebot zum Amtsverzicht ablehnt. Der Münchner Erzbischof will aber nicht zur Tagesordnung übergehen. Missbrauchsopfer glauben, vom angekündigten Neuanfang bleibe wenig übrig.
Ende Mai hatte Kardinal Marx dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten, um ein Zeichen im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche zu setzen. Nun kam die Antwort aus Rom: Der Papst will, dass Marx weitermacht.
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hat Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. Er wolle damit Mitverantwortung tragen für "die Katastrophe des sexuellen Missbrauchs".
Kardinal Marx will sein Rücktrittsgesuch als Signal des Aufbruchs verstanden wissen. Auch Dank ihm sei zuletzt viel passiert in der katholischen Kirche, meint Tilmann Kleinjung. Doch er ist genervt vom fehlenden Reformwillen anderer.
Der Münchner Kardinal Marx hat dem Papst den Verzicht auf sein Amt angeboten. Eine persönliche Entscheidung, betont Marx, - die doch die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Kirche vorantreiben soll.
Auf Facebook behauptet ein AfD-Verband, Kardinal Marx habe gesagt: "Wer die AfD wählt, kommt in die Hölle!" Das angebliche Zitat kursiert bereits seit Jahren, wurde aber nie gesagt. Von Patrick Gensing.
Liveblog
Analyse
Exklusiv