Russlands Angriff auf die Ukraine hat schwere Turbulenzen am europäischen Gasmarkt verursacht. Aber die Abhängigkeit von Russland hat stark nachgelassen, auch wenn vermehrt russisches Flüssigerdgas importiert wird. Von Thomas Spinnler.
Der Winter nähert sich langsam seinem Ende und die Gasspeicher in Deutschland sind nach wie vor gut gefüllt. Vor allem wegen milder Temperaturen ist der Verbrauch deutlich gesunken. Netzagenturchef Müller zeigt sich erfreut.
Die Gaspreise sinken - und damit könnte der Verbrauch steigen, warnt die Wirtschaftweise Grimm. Es sei wichtig, weiterhin Gas zu sparen, um bis zum kommenden Winter einen "Puffer zu behalten". Dafür solle der Bund Anreize setzen.
Die winterlichen Temperaturen sorgen seit einigen Wochen dafür, dass die Füllstände in deutschen Gasspeichern sinken. Mit aktuell 83,8 Prozent sind sie aber gut gefüllt. Im Durchschnitt wurde weniger verbraucht als in vorherigen Jahren.
Die milden Temperaturen haben geholfen: Der Erdgasverbrauch ist 2022 erheblich gesunken. Er lag 14 Prozent unter dem Durchschnitt der vorherigen vier Jahre. Norwegen löste zudem Russland als wichtigsten Gaslieferanten ab.
Der Abwärtstrend der Gaspreise am Großmarkt hält an. Der Terminkontrakt ist auf den tiefsten Stand seit Kriegsbeginn gefallen. Sinkende Kosten für Verbraucher erwartet Wirtschaftsminister Habeck aber erst Ende 2023.
Politiker und Experten rufen seit Monaten Haushalte und Industrie dazu auf, Gas zu sparen. Erfolge sind dabei deutlich zu sehen. Dennoch ist die Lage derzeit eher kritisch. Eine Bilanz von Till Bücker.
Obwohl die Temperaturen zuletzt deutlich gesunken sind, hat die EU auch im November deutlich weniger Erdgas nachgefragt als in den Jahren zuvor. Offenbar wirken Sparbemühungen und die Suche nach alternativen Energiequellen.
Drei Viertel der Industriebetriebe haben selbst ohne größere Kürzungen ihrer Produktion Gas eingespart. Nun ist der Spielraum allerdings begrenzt. Insgesamt erwartet die Industrie in diesem Jahr nur ein Mini-Wachstum.
Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern sehen die meisten Firmen in Deutschland kaum bis keine Möglichkeiten, noch mehr Gas einzusparen. Entweder müsse mehr Gas besorgt oder es aus der Stromerzeugung herausgelöst werden.
Nach Zahlen der Europäischen Kommission ist Deutschland beim Erdgassparen zuletzt langsamer vorangekommen als andere EU-Staaten. Das freiwillige Ziel zur Senkung des Verbrauchs wurde im September verfehlt.
Privathaushalte verbrauchen noch zu viel Gas. Um eine Mangellage zu vermeiden, müsste der Verbrauch um mindestens 30 Prozent sinken, so das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Wichtigster Ansatzpunkt sei das Heizen.
Privathaushalte in Deutschland sollen weniger Gas verbrauchen. Doch wie steht es um die Sparpotenziale von Industrie und Stromerzeugern? Dazu gibt es wenig eindeutige Zahlen, aber einige Schätzungen. Von Miriam Stumpfe.
Der Gasverbrauch ist vorige Woche angestiegen - zu stark laut Bundesnetzagentur. Denn private Haushalte und kleine Gewerbekunden verbrauchten deutlich mehr, als für diesen Zeitraum im Durchschnitt der vergangenen Jahre üblich war.
Haushalte und kleinere Betriebe haben in der vergangenen Woche deutlich mehr Gas verbraucht als zu dieser Zeit üblich. Die Bundesnetzagentur warnt deshalb vor einer Gasmangellage und fordert dazu auf, mehr zu sparen.
Deutschland bezieht viel weniger russisches Erdgas als noch vor einem halben Jahr. Ein anderes Land ist inzwischen größter Lieferant. Woher kommt mittlerweile das Gas - und wie wird es künftig sein? Von Notker Blechner.
Der drohende Gasmangel im Winter könnte abgewendet werden, wenn der Verbrauch in Deutschland weiter sinkt. Und die neuen Zahlen des Bundesverbands der Energiewirtschaft geben durchaus Grund zur Hoffnung.
Eine Wartung der Heizung könne den Gasverbrauch um bis zu 15 Prozent senken, betont die Bundesnetzagentur. Wer mit einer optimal eingestellten Heizung in den Winter gehen will, muss sich aber bereits beeilen. Von D. Zajonz.
Der milde Frühling und die steigenden Preise zeigen Wirkung: Zwischen Januar und Mai war der Gasverbrauch in Deutschland um 14 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auch für die Stromerzeugung wurde weniger Erdgas eingesetzt.
Wirtschaftsminister Habeck hat die Drosselung russischer Gaslieferungen als Angriff bezeichnet. Er mahnte zur Gegenwehr, warnte aber auch vor einer Wirtschaftskrise. Bundesnetzagentur und Industrie erarbeiten Notfallpläne.
Steuert Deutschland auf eine sogenannte Gasmangellage zu? Die Bundesnetzagentur sieht noch keinen Anlass, die nächste Warnstufe auszurufen. Netzagentur und Industrie arbeiten aber an Notfallplänen, wie der Gasverbrauch reduziert werden kann.
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