Starker Rutte, schwache Merkel - dieser Eindruck drängt sich nach dem EU-Gipfel auf. Doch tatsächlich haben in den Tagen und Nächten in Brüssel alle Staaten Kompromisse gemacht. Wer bringt was mit nach Hause?
Erneut wurde die womöglich entscheidende Sitzung des EU-Gipfels verschoben - nun auf den frühen Abend. Fortschritte gibt es bislang nur in Trippelschritten. Das liegt auch an einem neuen Bündnis. Von Astrid Corall.
Nach hitzigen Debatten um den Corona-Wiederaufbaufonds lenken EU-Mitglieder verschiedener Lager vorsichtig ein: Eine Einigung sei möglich. Ein neuer Kompromissvorschlag soll am frühen Abend verhandelt werden.
Nachdem die Nacht noch kein Ergebnis brachte, gehen die Staats- und Regierungschefs der EU bis zum Nachmittag in eine Verhandlungspause. Ausgerechnet zwei, die kritisiert wurden, sind nun zuversichtlich.
Mit einem letzten Appell hat EU-Ratspräsident Michel versucht, den Sondergipfel zu den geplanten Corona-Hilfen vor einem Scheitern zu bewahren. Allerdings liegen die Vorstellungen immer noch weit auseinander.
Der EU-Gipfel wird zur Nervenprobe: Die "Sparsamen", die inzwischen zu fünft sind, stemmen sich offenbar weiter gegen die geplante Höhe an Corona-Zuschüssen. Offenbar gibt es nun ein "letztes Angebot".
Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben die Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Konflikts in der Ostukraine erneut verlängert. Auch die Strafmaßnahmen wegen der Krim-Annexion bleiben bestehen.
In den Brexit-Verhandlungen geht es seit Monaten nicht voran, auch die Frage der irischen Grenze ist noch offen. Die verbleibenden EU-Staaten erhöhen nun den Druck: Die Briten sollen für Klarheit sorgen.
Wer Schutz braucht, soll ihn in der EU bekommen - wer nicht, soll sich erst gar nicht auf den Weg machen, meint Europa-Experte Gerald Knaus im tagesschau24-Interview zur Asyleinigung der EU.
Der EU-Gipfel galt als entscheidend für den deutschen Asylstreit. Nach harten Verhandlungen liegen die Beschlüsse vor. Und jetzt? Von der CSU kommt vorsichtige Zustimmung. Andere sehen dagegen eine "Bankrotterklärung".
Mehr Abschottung, Signale an Italien, ungewisse Umsetzung - so beurteilt ARD-Korrespondent Preiß den EU-Gipfel. Im deutschen Asylstreit könne Kanzlerin Merkel jetzt eine gesamteuropäische Lösung vorlegen.
Die EU-Staats- und Regierungschefs finden, dass Russland weiterhin zu wenig tut, um den Krieg in der Ostukraine zu beenden - und verlängerten die Sanktionen um sechs Monate. Auch der Abschuss von Flug MH17 war Thema.
Durchbruch nach stundenlangem Ringen: Die EU-Staaten haben sich bei ihrem Brüsseler Gipfel auf geschlossene Aufnahmelager in EU-Ländern geeinigt. Sie sollen auf freiwilliger Basis eingerichtet werden.
Mit einer Milliarde Euro will die EU Flüchtlingen in den Nachbarstaaten Syriens helfen und gleichzeitig den Weg nach Europa erschweren. Darauf konnten sich die Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel einigen - gekracht hat es am Rande trotzdem.
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