Neymar | dpa

Für 222 Millionen Euro Neymar-Wechsel steht wohl kurz bevor

Stand: 02.08.2017 16:52 Uhr

Fußballstar Neymar steht offenbar vor einem Wechsel zu Paris St. Germain. Der Brasilianer hat dem FC Barcelona mitgeteilt, dass er den Verein verlassen werde. Die Katalanen wiesen auf die Ablösesumme in Höhe von 222 Millionen Euro hin: Diese müsse in Gänze gezahlt werden.

Der teuerste Transfer in der Fußball-Geschichte wird immer konkreter: Neymar hat der Vereinsführung des FC Barcelona mitgeteilt, dass er den Verein verlassen werde. Das bestätigten die Katalanen in einer offiziellen Stellungnahme. Der FC Barcelona erinnerte den Spieler daran, dass der neue Club die festgeschriebene Ablösesumme in Höhe von 222 Millionen Euro komplett zu zahlen habe. Der katarische Chef von Paris St. Germain, Nasser al-Chelaifi, ist dazu offenbar bereit.

Neymar fuhr am Morgen gegen neun Uhr auf das Trainingsgelände Ciutat Esportiva Joan Gamper. Wie die Sportzeitung "As" auf ihrer Homepage berichtete, verabschiedete er sich 42 Minuten später. Mit Erlaubnis von Trainer Ernesto Valverde nahm der Südamerikaner auch schon nicht mehr am Training teil. Fernsehbilder zeigten, wie er ohne weiteren Kommentar mit seinem Sportwagen verschwand. Da soll der 25-Jährige seine Kollegen um Lionel Messi und den deutschen Torwart Marc-André ter Stegen in der Kabine schon über den Wechsel informiert und sich verabschiedet haben.

Neymar hatte 2016 verlängert

Es wäre der teuerste Transfer in der Geschichte des internationalen Fußballs. Auf Rang eins liegt bisher der Franzose Paul Pogba, der vor einem Jahr für 105 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United gewechselt war. Neymar hatte im Oktober 2016 einen neuen Vertrag beim FC Barcelona unterschrieben, der bis 2021 gültig ist. Er war 2013 für 83,5 Millionen vom FC Santos zu den Katalanen gewechselt.

Sollte es tatsächlich zu dem spektakulären Transfer kommen, dürfte noch einmal Bewegung auf den internationalen Markt kommen: Barcelona wird einen Teil der 222 Millionen Euro nutzen, um Ersatz für den Brasilianer zu holen und könnte so eine Kettenreaktion auslösen. Torjäger Antoine Griezmann von Atletico Madrid ist ein prominenter Name, der jetzt im Zusammenhang mit den Katalanen genannt wird.

Barcelona will PSG verklagen

Laut übereinstimmenden Medienberichten soll Barcelona außerdem erwägen, Paris wegen Verstoßes gegen das Financial Fair Play vor der UEFA zu verklagen: Nach Ansicht der Barça-Führung verfügen die Pariser nicht über die Mittel, um einen Neymar-Transfer mit eigenen Geldern finanzieren zu können. Das Financial Fair Play zielt darauf ab, dass die Ausgaben der Clubs die Einnahmen nicht übersteigen sollen. Zuvor hatte bereits der Präsident der spanischen Profi-Liga, Javier Tebas, angekündigt, im Falle einer Neymar-Verpflichtung bei der UEFA Anzeige gegen PSG zu erstatten.

"Du bist ein Verräter"

Mit der Bestätigung des Wechsels geht ein beispielloses Theater zu Ende. Immer wieder wurden Meldungen lanciert, Neymar werde nach Paris gehen. Von ihm selbst war dazu nie eine Klarstellung zu hören. Auch Vereinsmitglieder forderten Klarheit, vor allem so kurz vor der Saison. Barca-Kapitän Iniesta betonte in den letzten Tagen, Neymar sei wichtig für das Team. Er glaube, dass 200 oder 300 Millionen nicht ausgleichen könnten, einen wie ihn in der Mannschaft zu haben.  

Die spanische Presse berichtete am Nachmittag, Neymar sei mit Begleitung erst einmal nach London geflogen - angeblich, um nach dem langen Hin und Her abschalten zu können. "Du bist ein Verräter" riefen ihm viele Fans von Barca hinterher.

Mit Informationen von Christopher Plass, HR

Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 02. August 2017 um 12:00 Uhr.