
Treffen der EU-Sportminister Was tun gegen Fan-Gewalt im Fußball?
In Stuttgart treffen sich seit gestern die EU-Sportminister, um zwei Tage lang über Gewalt und Ausschreitungen von Fans in und um Fußballstadien zu diskutieren. Bundesinnenminister Schäuble, der auch Sportminister ist, sagte, es stünden nicht die polizeilichen Maßnahmen im Vordergrund. Es gehe um Vorbeugung, um mögliche Krawalle zu verhindern. Die Sportverbände müssten ihre Verantwortung wahrnehmen. Die Politik werde sie dabei unterstützen.

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Schäuble erklärte, bei der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer sei es gelungen, eine friedliche Atmosphäre zu schaffen. Der Einsatz von ausländischen Polizisten in Uniform, die mit ihren deutschen Kollegen auf Streife gegangen waren, habe viel zu der freundlichen Stimmung während der Weltmeisterschaft beigetragen. Schäuble könnte sich solche gemeinsamen Patrouillen auch bei anderen großen Sportereignissen vorstellen.
Beckenbauer: "Grundwerte des Sports sind in Gefahr"
Franz Beckenbauer, der ebenfalls an der Konferenz teilnimmt, forderte die verantworlichen Politiker und Funktionäre zum Kampf gegen Gewalt im Umfeld der Fußball-Stadien auf. "Wir müssen zusammenhalten, sonst sind die Grundwerte des Sports in Gefahr", so der Präsident des FC Bayern München. Gleichzeitig verurteilte er die Prügelei der Profis des VC Valencia und von Inter Mailand in der Champions League vergangene Woche. "Man kann schlecht sagen, stoppt die Gewalt in den Stadien und geht dann auf dem Fußballplatz aufeinander los", kommentiert er das Verhalten der Spieler. Er sei sich sicher, dass die Uefa hart durchgreifen werde.
Bundesinnenminister Schäuble sprach sich außerdem für eine bessere europäische Zusammenarbeit im Kampf gegen Doping aus und forderte, Europa solle eine Vorreiterrolle bei dem Thema einnehmen. Man müsse schauen, wie die nationalen Anti-Doping-Agenturen besser verzahnt werden könnten.