Zwei Mitarbeiter stehen auf dem Gelände des Gasspeichers Jemgum in Niedersachsen.
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Ukraine-Krieg und die Folgen ++ Gasspeicher füllen sich schneller ++

Stand: 28.08.2022 22:55 Uhr

Die Zielvorgaben zur Befüllung der Gasspeicher in Deutschland werden laut Wirtschaftsminister Habeck wohl früher erreicht. Bisher wurde am AKW Saporischschja keine erhöhte Strahlung gemessen. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

28.08.2022 • 22:55 Uhr

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Der ukrainische Präsident Selenskyj hat mit den Spitzen von Militär und Sicherheitsapparat über die nächsten Schritte im Krieg gegen Russland beraten. Das teilte das Präsidialamt in Kiew mit.

Selenskyj ging auch in seiner abendlichen Videoansprache auf die Sitzung ein. Details nannte er nicht, kündigte jedoch an: "Die Besatzer werden die Folgen spüren, in den weiteren Aktionen unserer Verteidiger." Kein Angriff auf ukrainische Städte werde unbeantwortet bleiben. "Saporischschja, Orichiw, Charkiw, Donbass - sie werden für alle eine Antwort bekommen", sagte Selenskyj. Nach Angaben des Präsidialamtes ging es um bei dem Treffen um die Lage an der Front, den Bedarf der Armee und die Koordination mit internationalen Partnern.

Das Gebiet Riwne im Norden der Ukraine ist nach Behördenangaben von Russland mit Raketen angegriffen worden. Im Kreis Sarny sei ein Militärobjekt getroffen worden, teilte Gebietschef Witalij Kowal auf Telegram mit. Auch ein Wohnhaus sei beschädigt worden, sagte Bürgermeister Ruslan Serpeninow. Angaben über mögliche Opfer gab es nicht. Aktivisten aus dem Nachbarland Belarus brachten den Angriff in Zusammenhang mit dem Start mehrerer russischer Kampfflugzeuge von Flugplätzen in Belarus. Der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko stellt den russischen Truppen sein Land als Aufmarschgebiet gegen die Ukraine zur Verfügung.

Im Zentrum der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlugen zwei Raketen ein, wie Bürgermeister Ihor Terechow mitteilte. Ein Verwaltungsgebäude sei zerstört worden. Auch dort gab es zunächst keine Angaben über Opfer. Alle Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Russland steuert weiter auf einen Anschluss der besetzten Gebiete in der Ukraine mithilfe von Volksabstimmungen zu. Der ranghohe Kreml-Beamte Sergej Kirijenko stellte eine Zahl in den Raum, wonach in den prorussischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk 91 bis 92 Prozent der Bevölkerung für einen Beitritt zu Russland seien. In den seit Februar eroberten Gebieten Cherson und Saporischschja seien es 75 bis 77 Prozent. Kirijenko bezog sich dabei Umfragen in der Region. "Die Entscheidung steht an", sagte der Vizechef des Präsidialamtes der Agentur Tass zufolge.

In russischen wie ukrainischen Medien wird immer wieder über Volksabstimmungen in den besetzten Gebieten im September spekuliert. Ausländische Experten sehen den Kreml unter Zeitdruck. Die Volksrepublik Donezk soll eigentlich in den Grenzen eingegliedert werden, in denen Russland sie als unabhängiger Staat anerkannt hat. Doch ein großer Teil des Gebiets wird noch von ukrainischen Truppen verteidigt. Sollte die Ukraine eine Gegenoffensive in Cherson beginnen, drohen dort eroberte Gebiete wieder verloren zu gehen.

Das russische Online-Portal Medusa, das aus Lettland agiert, berichtete unter Berufung auf Quellen im Kreml, dass die Zustimmung für einen Beitritt viel niedriger liege. Bei den Umfragen in den besetzten Gebieten hätten sich etwa 30 Prozent für Russland ausgesprochen und genau so viele dagegen. Der Rest habe keine Angaben gemacht.

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an mehreren Stellen im Osten des Landes russische Sturmangriffe abgewehrt. Dazu zählte das Dorf Wessela Dolyna bei der Stadt Bachmut im Donbass, wie der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mitteilte. Der russische Angriff steckt seit Wochen ohne große Fortschritte vor Bachmut fest. Die Angaben der beiden Kriegsparteien lassen sich von unabhängiger Seite zunächst kaum überprüfen.

Nordwestlich der Großstadt Donezk versuchten demnach prorussische Separatisten und russische Truppen, das Dorf Perwomajske anzugreifen. Auch dieser Angriff sei abgewehrt worden, so der Generalstab. In jener Region hatte die Ukraine zuletzt die Kontrolle über den Donezker Vorort Pisky verloren. Dutzende Orte entlang der mehr als 2000 Kilometer langen Frontlinie seien am Sonntag von russischer Panzern, Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, hieß es weiter aus Kiew. An mehreren Stellen der Front verzeichnete der Generalstab Erkundungsflüge russischer Drohnen.

Russische Truppen haben von einem ukrainischen Angriff mit einer bewaffneten Drohne auf das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine berichtet. Die Drohne sei abgeschossen worden und auf die Sicherheitshülle über einem Reaktor gefallen, meldete die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar nach Angaben russischer Agenturen. Die Sprengstoffladung sei detoniert, ohne Schaden anzurichten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Cherson im Süden des Landes drei russische Kommandoposten und mindestens zwei Munitionsdepots angegriffen. Dabei seien elf russische Soldaten getötet worden, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee mit. Zudem seien nach ersten Erkenntnissen elf Raketenwerfer, drei gepanzerte Fahrzeuge und eine selbstfahrende Haubitze zerstört worden.

Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Leontjew bestätigte gegenüber der russischen Staatsagentur Ria Nowosti ukrainische Angriffe. Die Stadt Nowa Kachowka sei vier Mal beschossen worden. Dabei sei auch ein Wasserkraftwerk mit einem strategischen wichtigen Übergang über den Fluss Dnipro getroffen worden. Alle Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba will in den kommenden Tagen auf einer Auslandsreise bei europäischen Partnern um zusätzliche Unterstützung für sein Land und weitere Sanktionen gegen Russland werben. Er werde am Dienstag nach Tschechien reisen und dort in Prag an einem informellen EU-Außenministertreffen teilnehmen, teilt das Außenministerium in Kiew mit. Bereits am Montag plane Kuleba einen Besuch in Schweden.

Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck füllen sich die Gasspeicher in Deutschland schneller als vorgegeben. "Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte schon Anfang September erreicht werden", sagte Habeck laut einem Bericht des "Spiegel". Darin zitiert das Magazin aus einem internen Vermerk des Ministeriums.

Im Zuge dieser Entwicklung werde es deutlich wahrscheinlicher, dass das Land in diesem Winter einen akuten Gasmangel vermeiden kann. "Das Gas in den Speichern werden die Unternehmen dann über den Winter planmäßig ausspeichern können, um auch darüber Industrie und Haushalte zu versorgen", so Habeck.

Dem "Spiegel" zufolge sieht der gesetzlich vorgegebene Pfad vor, dass die Speicherfüllstände bis Februar 2023 auf 40 Prozent sinken dürfen. Stand 26. August betrage der Füllstand der deutschen Gasspeicher mit 82,2 Prozent mehr als doppelt so viel - was rund 201 Terrawattstunden entspreche. Der Bezug von russischem Gas sei dem Ministeriumspapier zufolge deutlich gesunken.

Nach dem Beschuss des von Moskaus Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben Russlands und der Ukraine keine erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt worden. Die Strahlensituation bleibe normal, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Ähnlich äußerte sich der ukrainische staatliche Betreiber Enerhoatom. Beide Seiten werfen sich gegenseitig einen Beschuss des AKW vor.

Russland teilte am Mittag weiter mit, es habe in den vergangenen 24 Stunden zwei Artillerieangriffe gegeben. Eine Granate sei in der Nähe von Block 6 eingeschlagen, andere an einer Pumpstation, die für die Kühlung sorge. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen. Nachdem das AKW am Donnerstag nach einer Notabschaltung zeitweilig vom ukrainischen Stromnetz getrennt war, sind zwei Blöcke laut Enerhoatom wieder am Netz.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben erneut Ortschaften in der Umgebung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja beschossen. Als Folge der Angriffe fiel in Teilen der Stadt Nikopol in der Nacht der Strom aus, wie der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Valentyn Resnitschenko, mitteilte. In Marhanez wurden nach Angaben der Bezirksverwaltung Dutzende Wohnhäuser durch Raketeneinschläge beschädigt.

Auch die Stadt Saporischschja, etwa 40 Kilometer flussaufwärts vom Atomkraftwerk entfernt, war in der Nacht Ziel von Angriffen. Zwei Menschen wurden dabei verletzt, wie Stadtrat Anarolij Kurtew mitteilte. Das russische Militär besetzte das Atomkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa, zu Beginn des Krieges in der Ukraine. Russische Truppen kontrollieren das angrenzende Gebiet am linken Flussufer des Dnipros, während das ukrainische Militär das rechte Flussufer einschließlich der Städte Nikopol und Marhanez hält, die beide etwa zehn Kilometer vom Kraftwerk entfernt sind.

In der Ostukraine wurden die Städte Kramatorsk und Slowjansk beschossen. Opfer wurden nicht gemeldet, teilte Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, mit. Ein Großteil der Region Donezk wird von russischen und separatistischen Kräften gehalten. Sie ist eine von zwei ukrainischen Regionen, die Russland als souveräne Staaten anerkannt hat.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert.

Die Ukraine verschifft nach eigenen Angaben zunehmend Getreide über die Donau. Allein am Samstag seien elf Schiffe in Richtung der ukrainischen Donauhäfen Ismajil, Reni und Ust-Dunaisk unterwegs gewesen - so viele wie noch nie seit Kriegsbeginn vor einem halben Jahr, teilte das Infrastrukturministerium mit.

Seit März wurden laut Ministerium bereits mehr als vier Millionen Tonnen Getreide über die ukrainischen Donauhäfen außer Landes gebracht.

Der Ausfuhrweg über die Donau gilt als umständlicher als der über das Schwarze Meer: Schiffe müssen erst donauaufwärts bis nach Rumänien und von dort über den Donau-Schwarzmeer-Kanal in Richtung des ebenfalls rumänischen Hafens Constanta fahren. Möglich, aber immer noch unzureichend ist zudem der Schienenweg durch das Land.

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn haben ukrainische Behörden erneut Zahlen zu Kindern veröffentlicht, die in dem Land seit dem russischen Angriff verletzt und ums Leben gekommen sind. Wie auf der Website "Children Of War" zu lesen ist, wurden seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar bis zum 28. August 733 Kinder in dem Kriegsland verletzt. 379 weitere Kinder sind den Angaben zufolge gestorben, 226 würden aktuell vermisst.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Angesichts explodierender Energiekosten hat der scheidende britische Premierminister Boris Johnson umfangreiche Hilfen für Verbraucher in Aussicht gestellt. "Im kommenden Monat wird - ganz gleich, wer von mir übernimmt - die Regierung ein weiteres gewaltiges finanzielles Hilfspaket ankündigen", schrieb Johnson in einem Gastbeitrag für die Zeitung "Mail on Sunday". Details nannte er nicht.

Johnson hatte nach massiver Kritik Anfang Juli seinen Rückzug angekündigt. Am 5. September wollen die Tories bekanntgeben, wer ihm an der Spitze von Partei und Regierung nachfolgt. Zur Wahl stehen Außenministerin Liz Truss und Ex-Finanzminister Rishi Sunak.

Die Energiekosten in Großbritannien sind zuletzt rapide angestiegen.

Wie das britische Verteidigungsministerium unter Bezug auf den Geheimdienst des Landes mitteilte, will Russland seine Streitkräfte verstärken. Großbritannien bezieht sich dabei auf ein Präsidialdekret vom 25. August, laut dem die Truppenstärke auf 1.150.628 erhöht wurde - was einem Anstieg von fast 140.000 Menschen entspreche. Die Regierung sei angewiesen worden, dafür Mittel bereitzustellen.

Es bleibt laut Einschätzung der Briten unklar, wie genau Russland die mutmaßlich geplante Rekrutierung umsetzen will. Dass diese "Fortschritte in Richtung einer Stärkung der Kampfkraft" Russlands in der Ukraine bringen werde, zweifelt der Geheimdienst an. Russland habe Zehntausende Soldaten verloren, hieß es. Es würden nur sehr wenige neue "Vertragsbedienstete" eingestellt. Zudem müssten Wehrpflichtige nicht außerhalb des russischen Territoriums dienen.

Angesichts zunehmender militärischer Aktivitäten Russlands in der Region um den Nordpol wollen die USA und die NATO dort stärker aktiv werden. "Die NATO muss ihre Präsenz in der Arktis erhöhen", sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg der "Welt am Sonntag". Moskau sei dabei, Stützpunkte aus Sowjetzeiten wieder zu öffnen und dort neue hochmoderne Waffen wie Hyperschallraketen zu stationieren. Auch China interessiere sich zunehmend für die Arktis.

Zur Arktis gehören Gebiete verschiedener Staaten: die USA, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Schweden und Russland. Washington hatte am Freitag angekündigt, erstmals einen Arktis-Sondergesandten zu ernennen, um "die amerikanischen Interessen und die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern in der Arktis" zu fördern. Der US-Senat muss dem Vorhaben noch zustimmen.

Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat wegen Äußerungen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer über den Ukraine-Krieg eine Einladung des CDU-Politikers in seine Heimat zurückgezogen. "Mit Ihrer absurden Rhetorik über das Einfrieren des Krieges spielen Sie in Putins Hände und befeuern Russlands Aggression", schrieb Melnyk auf Twitter. Daher sei seine Einladung an Kretschmer, die Ukraine zu besuchen, "annulliert".  "Sie sind unerwünscht. Punkt", fügte der Botschafter hinzu.

Melnyk reagierte damit auf Äußerungen des sächsischen Regierungschefs in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" vom vergangenen Mittwoch. Darin hatte Kretschmer gesagt, es sei wichtig, dafür "einzutreten, dass dieser Krieg eingefroren werden muss, dass wir einen Waffenstillstand brauchen, dass wir Verhandlungen brauchen, um diesen Krieg zu beenden". Das erlebe er allerdings "in der öffentlichen Debatte sehr wenig".

Kretschmer verurteilte in der Sendung mit Blick auf den von Kreml-Chef Wladimir Putin befohlenen Einmarsch in die Ukraine "dieses furchtbare Verbrechen". "Russland darf den Krieg nicht gewinnen, das ist absolut richtig", betonte der CDU-Politiker. Es dürfe aber bei diesem Krieg nicht versucht werden, diesen auf dem Schlachtfeld zu entschieden, da dies schlimme Folgen für uns alle haben könnte, so Kretschmer weiter.  Er hob hervor, die Diplomatie biete die Möglichkeit, miteinander zu reden, auch "wenn man komplett unterschiedliche Meinungen hat, wenn man verfeindet ist".

Außenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine notfalls jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesichert. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht", sagte Baerbock der "Bild am Sonntag". "Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch - und zwar so lange es nötig ist. Punkt." Baerbock äußerte die Erwartung, dass der Krieg "noch Jahre dauern könnte".

Baerbock warnte davor, angesichts der monatelangen Kämpfe eine Kriegsmüdigkeit in Deutschland herbeizureden. "Klar spüren inzwischen alle die Folgen von Putins Energiekrieg am eigenen Geldbeutel. Die soziale Spaltung Europas gehört zur Kriegsführung Putins. Dies müssen wir verhindern. Das wird ein steiniger Weg, aber es gehört zur politischen Verantwortung, die sozialen Schieflagen infolge hoher Energiepreise abzufedern." Forderungen wie von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki von der FDP, die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 für Gaslieferungen zu nutzen, wies sie zurück.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rolle der Luftwaffe seines Landes im Krieg gegen Russland hervorgehoben. "Russland hatte gehofft, unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der großen Invasion zu zerstören. Und natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel - wie viele andere Ziele auch", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Die Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt. Der Staatschef hatte zuvor schon zum "Tag der Luftstreitkräfte" gratuliert. Selenskyj kündigte an, dass auch Unterstützer der Ukraine im Ausland geehrt werden sollten.

Russland war am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert. Am vergangenen Mittwoch dauerte der Krieg genau ein halbes Jahr. Am selben Tag feierte das Land auch 31 Jahre Unabhängigkeit.

Polen und Tschechen übernehmen vorläufig den Schutz des slowakischen Luftraums. Zur Entfernung von Seeminen vor der Ukraine Küste schickt Großbritannien sechs Unterwasserdrohnen. Alle Entwicklungen vom Samstag im Liveblog zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 28. August 2022 um 04:37 Uhr.