Zerstörte Gebäude in einer Straße in Cherson.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Teilevakuierung in Cherson angeordnet ++

Stand: 08.10.2022 23:18 Uhr

Die von Russland eingesetzte Verwaltung der Region Cherson hat eine Teilevakuierung etwa für Kinder und Senioren angeordnet. Die Internationale Atomenergiebehörde fordert, eine Sicherheitszone um das AKW Saporischschja. Alle Entwicklungen zum Nachlesen im Liveblog.

08.10.2022 • 23:18 Uhr

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Hiermit schließen wir den Liveblog für heute und wünschen eine gute Nacht.

In seiner täglichen Videobotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht direkt Bezug auf die Explosion auf der Krim-Brücke genommen. "Heute war ein guter und meist sonniger Tag auf dem Gebiet unseres Staates. Über der Krim war es leider wolkig", waren seine einzigen Worte in indirekter Anspielung auf den Vorfall. Allerdings betonte Selenskyj, dass die Ukraine ihr gesamtes Land von russischen Besatzern befreien wolle - einschließlich der Krim.

Per Dekret hat Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnet, dass der Geheimdienst FSB die Krim-Brücke sowie Gasleitungen zwischen Russland und der Krim schärfer überwachen soll.

Züge können nach Angaben des russischen Verkehrsministeriums die Auto- und Eisenbahnbrücke zwischen der Halbinsel Krim und dem russischen Festland wieder passieren. Die russische Behörde teilt mit, dass die Brücke wieder nutzbar sei. Die für Russland strategisch wichtige Brücke war nach vorherigen Angaben aus Moskau nach einer Explosion teilweise eingestürzt. Die Detonation soll sich Samstagfrüh in einem Lastwagen ereignet haben.

Mit der Ankunft eines mit Getreide aus der Ukraine beladenen Güterzuges in Barcelona ist in Spanien ein Pilotversuch erfolgreich beendet, ob neben der Einfuhr von Getreide über den Seeweg auch der Import über das Schienennetz möglich ist.

Der Zug des staatlichen spanischen Eisenbahnunternehmens Renfe hatte am 9. August Madrid in Richtung der polnischen Stadt Chelm nahe der ukrainischen Grenze verlassen. Der Zug mit 25 Containern von jeweils zwölf Metern Länge wurde mit 600 Tonnen ukrainischem Getreide beladen, bevor er die 2400 Kilometer lange Rückfahrt antrat. Nach Zwischenstopps in Lodz in Zentralpolen und Duisburg kam er am Donnerstagabend in Barcelona an, wie das spanische Verkehrsministerium nun mitteilte.

Trotz des Erfolges wies das Ministerium darauf hin, dass der Versuch auch gezeigt habe, dass der Schienentransport über lange Strecken unter den derzeitigen Bedingungen und vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine "große Anstrengungen bei der Koordinierung verschiedener am Prozess beteiligter Akteure erfordere".

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hat sich dafür ausgesprochen, die Ursachen für die Explosion auf der Brücke zur russisch annektierten Halbinsel Krim in Russland zu suchen. Er wies darauf hin, "dass der explodierte Lastwagen allen Anzeichen nach von der russischen Seite auf die Brücke fuhr". "Das alles weist eindeutig auf eine Spur nach Russland hin", betonte Podoljak.

Unterdessen gab Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge das russische Verkehrsministerium die teils beschädigte Brücke auch für den Zugverkehr wieder frei.

Der prominente russische Außenpolitiker Leonid Sluzki sieht in der Explosion und dem Brand auf der Brücke zur von Russland annektierten Halbinsel Krim einen "Terroranschlag". Ihm zufolge deuten zahlreiche Äußerungen von prominenten Politikern in der Ukraine darauf hin, dass die Ukraine für den Vorfall verantwortlich sei. Sollte sich dies bewahrheiten, "werden Folgen unabwendbar" sein, so der Leiter des Auswärtigen Ausschusses in der russischen Staatsduma: "Die Antwort sollte hart ausfallen, aber nicht unbedingt frontal."

Gleichzeitig kündigte Sluzki an, die Brücke werde schnellstmöglich repariert. Sie sei die "Lebensader" für die Versorgung der Halbinsel.

Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskashat angesichts des Angriffskrieges in der Ukraine und der "unmittelbaren und langfristigen" Bedrohung, die von Russland ausgehe, zu einer erhöhten Alarmbereitschaft aufgerufen. "Wir müssen beginnen, so zu denken, als ob wir selbst dem Kriegszustand wären, obwohl unsere Staaten nicht im Krieg sind", betonte er.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht, die zu Besuch in Litauen war, sicherte dem Land die Unterstützung Deutschlands in einem Kriegsfall zu. "Wir haben uns dazu verpflichtet, als Deutschland die Sicherheit Litauens zu verteidigen und genauso werden wir das auch tun", sagte die SPD-Politikerin auf dem NATO-Stützpunkt in Rukla. Dort wird künftig eine deutsche Brigade zur Stärkung der NATO-Ostflanke stationiert.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat angesichts der Atom-Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin vor einer nuklearen Eskalation des Kriegs in der Ukraine gewarnt. "Ich rate dazu, diese Drohungen ernst zu nehmen und sich nicht auf die Beschwichtigungen angeblicher Experten zu verlassen, die die Verhaltensweisen Putins in bester 'Putin-Versteher'-Manier glauben vorhersagen zu können", sagte Mützenich dem "Spiegel". Niemand wolle sich den Einsatz von Atomwaffen vorstellen und dennoch kalkulierten die «militärischen Doktrinen» bereits mit dem Einsatz der Waffen, sagte Mützenich. "Mithilfe immer kleinerer, zielgenauerer und sofort einsetzbarer Nuklearwaffen planen Militärstrategen der Atommächte die Kriege der Zukunft."

Aus Sicht des Sozialdemokraten sollte Außenministerin Annalena Baerbock an der Seite der USA neue diplomatische Initiativen ergreifen. Die US-Regierung scheine seit längerer Zeit wieder bereit, "eigene Verhandlungslösungen zur Beendigung des Krieges auszuloten", sagte Mützenich. "Darin sollten wir die Verantwortlichen in Washington nicht nur bestärken, sondern auch aktiv unterstützen." Ein militärisch und zeitlich unbegrenzter Krieg verschlimmere die humanitäre, soziale und wirtschaftliche Lage in der Ukraine im Besonderen und die Stabilität der internationalen Ordnung im Allgemeinen.

Nach der Explosion auf der Brücke zur Krim ist der Verkehr nach Behördenangaben wieder angelaufen. Die Brücke sei ab sofort "offen für Autos und Busse", teilte der Verwaltungschef der von Russland annektierten Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, auf Telegram mit. Für Lastwagen bleibe das 19 Kilometer lange Bauwerk vorerst weiter gesperrt.

Auf der Brücke über die Straße von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der Krim war nach russischen Angaben eine Lkw-Bombe explodiert. Dies löste ein riesiges Feuer aus, sieben Tanks eines Güterzuges gerieten in Brand. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben. Die strategisch wichtige Brücke wurde teils schwer beschädigt. Wer für die Explosion verantwortlich war, blieb zunächst unklar.

"Folgen der Explosion deuten darauf, hin dass es kein Zufall war", Vassili Golod, WDR, zzt. Kiew, zur beschädigten Krim-Brücke

tagesschau24 15:00 Uhr

Der Vizechef der von Russland eingesetzten Verwaltung der ukrainischen Region Cherson, Kirill Stremoussow hat die teilweise Evakuierung von Zivilisten angeordnet. Kleine Kinder, deren Eltern sowie ältere Menschen könnten in zwei südrussische Regionen umziehen, sagte Stremoussow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Ukrainische Streitkräfte sind bei einer Gegenoffensive in der Region derzeit auf dem Vormarsch.

Der Befehlshaber der russischen Luftwaffe, General Sergej Surowikin, ist zum Kommandeur aller in der Ukraine kämpfenden russischen Truppen ernannt worden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Damit ist zum ersten Mal offiziell ein einziger Kommandeur für die gesamte russische Truppe in der Ukraine zuständig.

Der Austausch des Kommandeurs der russischen Ukraine-Offensive erfolgte nach einer Serie von Niederlagen der Russen. Zuletzt war die Kritik an dem Ukraine-Einsatz in Russland lauter geworden.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat bei einem Besuch in Litauen den Führungsstab der deutschen Brigade zum verstärkten Schutz an der NATO-Ostflanke in Dienst gestellt. "Die Sicherheit Litauens ist die Sicherheit Deutschlands. Es ist dieses Versprechen der gemeinsamen Sicherheit, zu dem wir uns heute erneut bekennen", sagte sie bei einer Zeremonie auf dem litauischen Militärstützpunkt Rukla. Deutschland soll eine Kampftruppen-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen. Mit ihrem litauischen Amtskollegen Arvydas Anusauskas enthüllte sie das Wappen des Brigadestabes. Das Führungselement sei bereits "vollständig integriert und voll einsatzfähig", sagte der Verteidigungsminister des baltischen EU- und NATO-Landes. Beweis dafür sei das Manöver "Fast Griffin", bei dem deutsche Soldaten mit litauischen Truppen übten.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die NATO einen verstärkten Schutz an der Ostflanke beschlossen. Das deutsche Konzept sieht vor, Waffen, Munition und einen Führungsstab vor Ort zu stationieren. Dieser war Anfang September in Rukla eingetroffen. Der größte Teil der Soldaten wird aber in Deutschland bereitgehalten. Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat im Nordosten Europas ist bereits seit 2017 Standort eines von Deutschland geführten NATO-Bataillons mit derzeit etwa 1600 Soldaten. Davon gehören mehr als die Hälfte der Bundeswehr an.

Bei der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Die Leichen seien aus dem Wasser gezogen worden, teilte das nationale Ermittlungskomitee mit. Es handele sich um vorläufige Angaben. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, als auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein vom Festland kommender Lastwagen explodiert sei.

Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt worden. Dadurch wiederum seien Teile der Fahrbahn eingestürzt, hieß es. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Internternationale Atomenergiebehörde (IAEA) fordert, dringend eine Sicherheitszone um das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja einzurichten. Die Einrichtung sei "eine absolute und dringende Notwendigkeit". Der Chef der IAEA, Rafael Grossi, kündigte an, Anfang kommender Woche nach Russland zu reisen. Dabei werde er Gespräche über die Einrichtung der Sicherheitszone führen, teilt die UN-Behörde mit. Danach werde Grossi wieder nach Kiew reisen. Am vergangenen Donnerstag hatte Grossi Kiew bereits besucht.

Das Atomkraftwerk Saporischschja hat nach Angaben des ukrainischen Staatsunternehmens Energoatom keine Verbindung mehr zur externen Stromversorgung. Der Grund sei Beschuss. Die IAEA kommentierte, der Beschuss der einzigen externen Stromversorgung sei "extrem unverantwortlich". Die Anlage beziehe jetzt Strom zur Deckung ihres eigenen Bedarfs aus Notfall-Generatoren. Diese seien automatisch angesprungen. Die Generatoren hätten laut Angaben von ukrainische Arbeitern im AKW genug Strom für zehn Tage.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist mit militärischen Ehren zu einem Besuch in Litauen empfangen worden. Dort plant sie, die deutsche NATO-Brigade zum verstärkten Schutz des Bündnispartners bei ihrer ersten Übung zu besuchen. Es sind auch Gespräche mit der Einsatzleitung sowie mit Soldatinnen und Soldaten vorgesehen. Laut Angaben der Bundeswehr werden insgesamt 250 Soldaten der deutschen NATO-Brigade gemeinsam mit litauischen Truppen an der Militärübung "Fast Griffin" teilnehmen. Es ist die erste gemeinsame Übung nach der im Juni erfolgten deutschen Zusage, eine Brigade nach Litauen zu entsenden.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die NATO einen verstärkten Schutz an der Ostflanke beschlossen. Deutschland soll dabei eine Kampftruppenbrigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen. Dessen Führungsstab soll nun im Beisein vom Lambrecht mit einer Zeremonie offiziell in Dienst gestellt werden. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.

08.10.2022 • 10:44 Uhr

Teile der Krim-Brücke eingestürzt

Nach dem schweren Brand auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Krim sind die Schäden an Gleisanlagen und auf der Fahrbahn massiv. Kremlnahe Medien veröffentlichten Bilder und Videos, auf denen eine zerstörte Fahrbahn und ins Wasser gestürzte Autobahnteile zu sehen sind. Auf der daneben gelegenen Zugstrecke sind mehrere ausgebrannte Waggons eines Güterzugs zu sehen, in denen Diesel transportiert worden sein soll. Der Brückenbogen, der die Meerenge von Kertsch überspannt, sei nicht beschädigt worden. Das russische Zivilschutzministerium teilte mit, der Brand sei gelöscht. Es gab nach offiziellen Angaben keine Verletzten.

Russlands nationales Ermittlungskomitee teilte mit, dass auf der Autostrecke der Krim-Brücke ein Lastwagen explodiert sei. Das Fahrzeug kam demnach vom russischen Festland und fuhr in Richtung des Küstenorts Kertsch auf der Krim. Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Zisternen des Güterzugs in Brand geraten. Dadurch seien Teile der Fahrbahn eingestürzt. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die zunehmende Kritik aus dem ultranationalistischen Lager in Russland an der eigenen Militärführung stellt laut des täglichen Geheimdienst-Updates des britischen Verteidigungsministeriums einen Trend dar, der nur schwer umgekehrt werden könne. An der Spitze eines Pro-Krieg-Blocks werden demnach der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow und der Chef der Wagner-Söldnertruppe Jewgeni Prigoschin wahrgenommen, die sich für eine größere Bereitschaft zur Eskalation des Kriegs einsetzten. Kritik komme aber auch von TV-Moderatoren, Popstars und einer "zunehmend lautstarken Gemeinde von ultranationalistischen Militärbloggern", so die Mitteilung weiter.

Das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja hat nach Angaben des ukrainischen Staatsunternehmens Energoatom keine Verbindung mehr zur externen Stromversorgung. Der Grund sei Beschuss. Die Anlage beziehe jetzt Strom zur Deckung ihres eigenen Bedarfs aus Notfall-Generatoren. Diese seien automatisch angesprungen.

Das größte AKW Europas war in den vergangenen Monaten mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben sich dafür gegenseitig die Schuld. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, warnte unlängst vor einem atomaren Unfall in Saporischschja. Dies sei "eine sehr, sehr klare Möglichkeit".

Eine Serie von Explosionen hat am frühen Morgen die ostukrainische Stadt Charkiw erschüttert. Rauchwolken stiegen auf, gefolgt von einer Reihe weiterer Explosionen. Bürgermeister Ihor Terechow erklärte auf Telegram, die Explosionen seien von Raketenangriffen im Stadtzentrum verursacht worden. Die Angriffe hätten Brände in einer der medizinischen Einrichtungen der Stadt und einem weiteren Gebäude ausgelöst. Dabei handele es sich nicht um ein Wohngebäude. Berichte über mögliche Opfer liegen bislang nicht vor.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert.

Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert.

08.10.2022 • 07:14 Uhr

Schwerer Brand auf Krim-Brücke

Auf der Brücke zwischen der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem russischen Festland ist nach russischen Behördenangaben ein großer Brand ausgebrochen. Auslöser sei die Explosion einer Lkw-Bombe gewesen. Dadurch seien sieben Tanks eines Güterzuges auf dem Weg zur Krim in Brand geraten. An der Straßenlinie seien Schäden entstanden, der Verkehr war nach Angaben der Behörden unterbrochen. Es gebe nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten oder Toten.

Die auf Anordnung von Staatschef Wladimir Putin gebaute Straßen- und Eisenbahnbrücke führt über die Straße von Kertsch und verbindet seit 2018 die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit dem russischen Staatsgebiet. Derzeit dient sie vor allem dem Transport militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.

Andrea Beer, WDR, 08.10.2022 09:12 Uhr
Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Ukraine bekommt vom Internationalen Währungsfonds frische Milliardenhilfe aus einem neuen Programm zum Abfedern von Lebensmittel-Preisschocks. Der IWF-Rat billigte die Auszahlung von 1,3 Milliarden Dollar (1,33 Milliarden Euro). Mit dem Geld sollten unter anderem die Einnahmeausfälle durch im Zuge des russischen Angriffskrieges weggefallene Getreideexporte ausgeglichen werden, teilte der Währungsfonds mit. Für die ukrainische Wirtschaft werde in diesem Jahr ein Schrumpfen um 35 Prozent vorhergesagt und der Finanzierungsbedarf bleibe hoch, betonte der IWF. Zugleich lobte er die ukrainische Regierung dafür, dass sie unter diesen Umständen die finanzielle Stabilität aufrechterhalten habe. Das neue IWF-Unterstützungsprogramm im Zusammenhang mit der Lebensmittelkrise war erst vor wenigen Tagen gestartet worden.

In der kürzlich von ukrainischen Truppen zurückeroberten Stadt Lyman haben nach Angaben des zuständigen Gouverneurs Behörden ein Massengrab entdeckt. Es sei unklar, wie viele Tote darin lägen, teilt Pawlo Kyrylenko in einem Online-Post mit. Die Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet unter Berufung auf einen hochrangigen Polizeibeamten, dass in dem Grab 180 Leichen seien. Ukrainische Streitkräfte hatten die Stadt Lyman am Samstag zurückerobert.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 08. Oktober 2022 um 04:57 Uhr.