
Liveblog zum Coronavirus ++ "Querdenken"-Demo in Frankfurt aufgelöst ++
Stand: 14.11.2020 20:53 Uhr
Die "Querdenken"-Demo in Frankfurt wurde aufgelöst. Die Polizei hatte sowohl gegen die Kritiker der Corona-Politik als auch gegen Teilnehmer einer Gegendemonstration Wasserwerfer eingesetzt. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.
- 22.461 Neuinfektionen in Deutschland
- "Querdenken"-Demo aufgelöst - Wasserwerfer gegen beide Seiten
- Politiker warnen vor zu schnellen Lockerungen
- Verfassungsschutz warnt vor Radikalisierung bei Corona-Gegnern
- Österreich verschärft Beschränkungen
- Rekordzahl an Neuinfektionen in den USA
Ende des Liveblogs
Wir schließen an dieser Stelle den Liveblog und bedanken uns für Ihr Interesse.
Trotz Corona: Weihnachtsbaum am Rockefeller Center steht
Im Herzen von New York ist trotz Corona-Pandemie der traditionellen Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center aufgestellt worden. "Wir haben das Gefühl, dass der Baum in diesem Jahr lebenswichtig ist", schrieben die Besitzer des Rockefeller Centers. "Er ist ein Symbol der Hoffnung und Widerstandsfähigkeit." In den kommenden Tagen werden die Zweige der 23 Meter hohen Fichte mit Zehntausenden Lichtern dekoriert. Ab dem 2. Dezember sollen sie leuchten.

Tradition - trotz Corona: Der Weihnachtsbaum am New Yorker Rockefeller Center Bild: AFP
Italien meldet mehr als 37.000 Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen in Italien sinkt auf 37.255 nach 40.902 am Freitag. Die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen gibt das Gesundheitsministerium mit 544 an. Gestern waren es 550 gewesen.
Corona-Ausbruch in Berliner Pflegeheim
In einem Berliner Pflegeheim haben sich mehr als 40 Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Zwölf Bewohner, die positiv getestet worden waren, sind in den vergangenen Wochen gestorben.
Bundesregierung wirbt mit Rückblick auf den "Corona-Winter"
Die Wintermonate liegen zwar noch zum Großteil in der Zukunft. In einem Video, das für das Einhalten der Corona-Beschränkungen werben soll, weckt die Bundesregierung trotzdem schon fiktive Erinnerungen auf den Winter im Zeichen der Pandemie.
Mehr als 26.000 Neuinfektionen in Großbritannien
Den britischen Behörden sind in den vergangenen 24 Stunden 26.860 weitere Corona-Infektionen gemeldet worden. Am Vortag waren es noch knapp 27.300 neue Fälle gewesen. Die Zahl der Todesopfer, die in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung ums Leben kamen, stieg binnen eines Tages um 462 an. Insgesamt verzeichnet Großbritannien damit seit Beginn der Pandemie mehr als 51.700 Corona-Tote.
Frankfurt: Auch Wasserwerfer gegen "Querdenker" eingesetzt
Nachdem die Polizei dazu aufgerufen hatte, die "Querdenken"-Versammlung auf dem Rathenauplatz aufzulösen, haben sich einige Teilnehmer geweigert, den Platz zu verlassen, wie ARD-Korrespondent Sebastian Kisters berichtete. Daraufhin sei auch gegen diese Demonstranten ein Wasserwerfer eingesetzt worden.
Nations-League-Spiel findet statt
Das Gesundheitsamt in Leipzig hat grünes Licht für das UEFA-Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und der Ukraine gegeben.
Am Freitag waren vier Spieler und ein weiteres Mitglied des ukrainischen Teams positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle Nachtests bei Spielern und Betreuern seien heute aber negativ ausgefallen, berichtete der ukrainische Verband.
Frankfurter Polizei löst "Querdenken"-Demo auf
Die Polizei in Frankfurt hat die Teilnehmer der "Querdenken"-Demonstration aufgerufen, ihre Versammlung auf dem Rathenauplatz aufzulösen. Auflagen, wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder das Einhalten eines Mindestabstands seien nicht eingehalten worden.
Gleichzeitig mahnte die Polizei, Gegendemonstranten würden es teilweise verhindern, dass die "Querdenker" den Platz verlassen könnten. Schon zuvor hatte die Polizei per Tweet die Teilnehmer der Gegendemonstration mehrfach aufgefordert, "Blockaden" auf der geplanten Strecke der "Querdenker" aufzulösen. Schließlich setzten die Beamten ihre Ankündigung um, die blockierten Abschnitte mithilfe eines Wasserwerfers freizumachen.
Quarantäne-Ausnahme für den Nikolaus
Eigentlich wird heute in den Niederlanden und in Belgien Sankt Nikolaus begrüßt. Doch auch Sinterklaas bleibt von der Pandemie nicht ganz verschont.
In den Niederlanden fielen üblichen landesweiten Feiern aus. Dafür wurde die Ankunft im Fernsehen und im Internet übertragen.
Die belgische Regierung entschied sich, für den Nikolaus eine Ausnahme bei den Corona-Regelungen zu treffen. Obwohl er aus Spanien anreist, so die traditionelle Überlieferung, müsse der Nikolaus nicht in Quarantäne. Auch beim Verteilen der Geschenke - in den Niederlanden am 5. und in Belgien am 6. Dezember - werde in Sachen Ausgangssperre ein Auge zugedrückt. Allerdings sei auch Sankt Nikolaus angehalten, den Mindestabstand einzuhalten, eine Maske zu tragen und sich regelmäßig die Hände zu waschen.
Ministerpräsident Woidke will Amtsgeschäfte bald wieder aufnehmen
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zeigt nur noch leichte Symptome, nachdem er sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Das teilte der Sprecher der Landesregierung, Florian Engels, mit. Der SPD-Politiker wolle sich nun nochmals testen lassen und bei negativem Befund voraussichtlich Mitte kommender Woche seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen.
An den Beratungen zu den Corona-Maßnahmen, an denen Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel und sämtliche Länderchefs teilnehmen sollen, werde Woidke per Videokonferenz zugeschaltet.
Dass sich Woidke mit dem Coronavirus angesteckt hatte, was kurz nach der Eröffnung des Berliner Flughafens BER bekannt geworden. Der Ministerpräsident hatte an den stark eingeschränkten Feierlichkeiten teilgenommen.
Flashmobs bei Protesten gegen Corona-Politik
Unter dem Schlagwort "Schwarze Wahrheiten" veranstalten Gegner der Corona-Politik Flashmobs, um gegen die Auflagen zu protestieren. Heute fand eine der umstrittenen Aktionen in Leipzig statt, zuvor gab es ähnliche Aktionen in anderen Städten wie Augsburg oder Aachen.
Söder zieht Verlängerung der Beschränkungen in Betracht
Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist es ausgeschlossen, dass die verschärften Corona-Auflagen vor Monatsende gelockert werden. "Bis Ende November auf keinen Fall eine Lockerung, das macht überhaupt keinen Sinn", sagte der CSU-Chef bei einer Online-Landesversammlung der Jungen Union (JU).
Auch eine Verlängerung der Maßnahmen hält Söder für möglich. Ob sogar "noch mehr gemacht werden muss", werde die Entwicklung der Pandemie in den kommenden Wochen zeigen.
Sachsen will Auflagen in Hotspots verschärfen
In einigen Landkreisen Sachsens sollen die Corona-Maßnahmen aufgrund stark steigender Infektionszahlen weiter verschärft werden. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer an.
Als Beispiel nannte Kretschmer den Landkreis Bautzen und den Erzgebirgskreis. Hier sei "das Infektionsgeschehen so breit und hoch", dass " nur die konsequente Kontaktunterbrechung hilft". Krankenhäuser und Pflegeheime könnten ihre Besuchsregeln darum weiter einschränken und es könnte ein Betretungsverbot für Eltern in Kindergärten und Schulen erlassen werden.
Wasserwerfer gegen Gegner der Corona-Leugner
In Frankfurt ist die Polizei mit Wasserwerfern gegen linke Gegendemonstranten einer "Querdenken"-Demo vorgegangen. Zudem setzten die Beamten vereinzelt Schlagstöcke ein. Die Gruppe, bei der unter anderem Antifa-Anhänger mitgingen, hatte den Demonstrationsweg der Corona-Gegner versperrt.
Daraufhin setzte die Polizei schweres Gerät ein, um den "Querdenkern" - die bewusst Hygieneauflagen ignorierten - den Weg frei zu machen. Obwohl es eine Auflage für die Demo war, dass Masken getragen und Sicherheitsabstände eingehalten werden, hielt sich kaum jemand an die Vorgaben. Selbst die Ordner der Demo trugen keine Masken, wie auf Fotos zu sehen ist.

Bild: dpa

Bild: RONALD WITTEK/EPA-EFE/Shuttersto
Merkel: "Winter wird uns allen noch viel abverlangen"
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Menschen in Deutschland auf harte Wintermonate aufgrund der Corona-Krise eingeschworen. "Der vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte sie in ihrem Video-Podcast. "Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen." Das bedeute auch, dass sich die Menschen nicht unbeschwert direkt begegnen könnten.
Merkel hob in ihrem Podcast insbesondere die Lage von Pflegebedürftigen und Pflegekräften in der Corona-Krise hervor. Die Pandemie mache das Leben in Heimen und Einrichtungen einsamer und die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte noch belastender, sagte sie. "Schutz vor der Gefahr des Virus ist notwendig, aber die Antwort soll auch nicht einfach Abschottung heißen", betonte sie.
"Querdenken"-Demo mit 800 Teilnehmern in Regensburg
In Regensburg sind rund 800 Anhänger der "Querdenken"-Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Die Veranstalter hatten 2000 Teilnehmer angemeldet, die Stadt beschränkte die Zahl aber auf 1000 Menschen. Zudem müssen die Teilnehmer Maske tragen und einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten. Das Verwaltungsgericht Regensburg hatte am Freitag einen Eilantrag gegen die Auflagen abgelehnt.
Bei einer Gegendemonstration kamen etwa 90 Menschen zusammen.
Lehrerverband fordert eindeutige Corona-Richtlinien für Schulen
Der Deutsche Lehrerverband fordert von der Politik eindeutige Richtlinien zum weiteren Vorgehen gegen die Corona-Pandemie an den Schulen. Präsident Heinz-Peter Meidinger sagte im NDR, nach den Beratungen der Länder am Montag mit Kanzlerin Merkel brauche man klare Aussagen: "Schulen auf Biegen und Brechen offenzuhalten, ist nicht der richtige Weg." Zudem benötigten die Schulen mehr finanzielle Unterstützung. So fehlten vielerorts noch immer Raumluftfilter oder Trennwände.
Gegner blockieren "Querdenker"
Am Frankfurter Hauptbahnhof hat am Mittag die "Querdenken"-Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen begonnen. Die Polizei forderte die Demonstranten nach eigenen Angaben per Lautsprecher dazu auf, die Abstände einzuhalten und Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen.
Gleichzeitig begannen auch Gegendemonstrationen. Ein Gruppe mit "Antifa"-Mitgliedern blockierte am Hautbahnhof die geplante "Querdenken"-Route. Bilder zeigen, dass auch hier sich einige mit dem Einhalten des Abstandsgebotes schwer taten - Maske trugen dagegen offenbar alle Teilnehmer. Aus Sorge vor Gewalt ist die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Sie will nicht zuletzt ein Aufeinandertreffen beider Lager verhindern.

Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch Wasserwerfer stehen bereit. Bild: dpa
Griechenland schließt Kindergärten und Grundschulen
Griechenland verschärft angesichts steigender Fallzahlen seine Corona-Beschränkungen. Kindergärten und Grundschulen sollten von Montag an bis Ende des Monats geschlossen blieben, erklärten die Behörden. Weiterführende Schulen und Universitäten haben bereits auf Fernunterricht umgestellt. Das Land ist bisher besser durch die Pandemie gekommen als viele andere Staaten in Europa, nachdem es schon wenige Wochen nach dem Ausbruch des Virus in Europa im Februar strenge Lockdown-Maßnahmen ergriffen hatte.

Bild: AP
"Querdenker"-Demo in Frankfurt gestartet
Unter strengen Auflagen ist in Frankfurt ein Demonstrationszug des Bündnisses "Querdenken 69" gestartet. Laut den Veranstaltern nehmen rund 500 Menschen an dem Protest gegen die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern teil. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Maskenpflicht. Für die Abschlusskundgebung um 14.30 Uhr hätten sich rund 2.000 Teilnehmer angemeldet, teilte die Versammlungsbehörde des Ordnungsamtes mit.
Österreich verschärft Maßnahmen
Die Regierung in Österreich will einem neuen Plan der Regierung zufolge die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärfen und von einem Teil- zu einem vollständigen Lockdown übergehen. Dieser solle von Dienstag an bis zum 6. Dezember gelten, geht aus einem Entwurf für einen Regierungserlass hervor, aus dem mehrere Medien zitieren.
Die bisher nachts geltenden Ausgangsbeschränkungen werden demnach auf den ganzen Tag ausgeweitet. Alle nicht unbedingt notwendigen Geschäfte würden geschlossen. Die noch geöffneten Schulen für jüngere Altersgruppen sollten ebenfalls schließen. Abseits der eigenen Haushaltszugehörigen darf man künftig nur mehr den Lebenspartner, "einzelne engste Angehörigen" bzw. "einzelne wichtige Bezugspersonen" treffen. Bundeskanzler Sebastian Kurz will die neuen Beschränkungen am Nachmittag erläutern.
Südkorea: Regierung mahnt mit Drohnen zum Schutz vor Corona
In Südkorea gibt es selbst beim Blick in den Nachthimmel kein Entkommen vor der Coronavirus-Pandemie. Am Freitag zeichneten mehr als 300 beleuchtete Drohnen im Auftrag der Regierung Botschaften ans Volk in den Himmel über Seoul. Im Formationsflug formten die Lichtpunkte unter anderem Aufforderungen zum Maskentragen und ein Dankeschön an Ärztinnen und Krankenpfleger für ihren Kampf gegen die Pandemie.
Südkorea mit seinen gut 51 Millionen Einwohnern gilt als eines der erfolgreichsten Länder im Kampf gegen das Virus Sars-CoV-2. Insgesamt wurden dort nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität gut 28 000 Infektionen registriert. Knapp 500 Erkrankte starben. Am Freitag wurden 191 Neuinfektionen festgestellt, der stärkste Anstieg seit 70 Tagen.

Bild: YONHAP/EPA-EFE/Shutterstock
Linke fordert "Corona-Sozialgipfel"
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, einen "Corona-Sozialgipfel" zu veranstalten, um über die negativen sozialen Folgen der Corona-Kontaktbeschränkungen zu sprechen. Es sei richtig, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen und dafür geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Zugleich aber müsse man auch "die unerwünschten Nebenwirkungen näher in den Fokus rücken".
"Arme Menschen haben ein überdurchschnittliches Risiko, sich zum Beispiel durch beengte Wohnverhältnisse und schwere Arbeitsbedingungen mit dem Virus anzustecken, sie haben auch ein höheres Risiko, an einer Erkrankung zu sterben." Auch die Digitalisierung als "vielfach propagiertes Allheilmittel für alle Bildungsprobleme" stoße in armen Familien an ihre Grenzen. Auf einem "Corona-Sozialgipfel" solle sich die Politik unter anderem von Sozialverbänden, Gewerkschaften, Vertretern von Jugendämtern, Frauenprojekten und aus der Sozialhilfe beraten lassen.
548 Corona-Tote in Polen
Polen verzeichnet binnen eines Tages 548 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion - so viele wie noch nie. Damit sind dort mittlerweile 10.045 Menschen an oder mit dem Virus gestorben, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Zudem werden 25.571 Neuinfektionen gemeldet. Das sind rund 2000 weniger als bei dem Höchstwert vor einer Woche. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen nimmt damit auf 691.118 zu. Die steigenden Infektionszahlen belasten zunehmend das Gesundheitssystem in Polen.
Ministerpräsident Günther kritisiert Kanzleramt
Der schleswig-holsteinische Regierungschef Daniel Günther (CDU) hat das Bundeskanzleramt für die Vorbereitung der Ministerpräsidentenkonferenzen in der Coronakrise kritisiert. Es kann nicht sein, dass wir nur wenige Stunden vor einer Konferenz aus dem Kanzleramt die Beschlussvorlage bekommen", sagte Günther dem "Spiegel".
Beim jüngsten Bund-Länder-Treffen Ende Oktober hatte die Runde die zurzeit geltenden Beschränkungen vereinbart, die unter anderem die Schließung von Restaurants vorsehen. Günther sagte, er sei zwar gegen die Schließung gewesen, habe aber für seine Position keine Verbündeten gefunden. Er habe den gemeinsamen Beschluss mitgetragen, weil ein Alleingang nicht zu erklären gewesen wäre.
USA: Mehr als 184.500 Neuinfektionen an einem Tag
Die USA verzeichnen derzeit täglich immer neue Höchstwerte der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Anzahl der registrierten Fälle binnen 24 Stunden erreichte am Freitag 184.514, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht.
Insgesamt wurden nach jüngsten JHU-Angaben in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 10,7 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Mehr als 244.300 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus - mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Corona bereitet Diabetes-Erkrankten Sorge
Landes-Verfassungsschutz warnt vor radikalisierten Corona-Gegnern
Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor einer fortschreitenden Radikalisierung der Anti-Corona-Bewegung und schließt auch weitere Anschläge aus diesen Reihen nicht aus. Der Protest richte sich zunehmend nicht mehr gegen einzelne Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie, sondern gegen eine vermeintliche Corona-Diktatur, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Es würden "offen Umsturzfantasien gegen die deutsche Regierung propagiert". Es fände eine Radikalisierung durch Verschwörungstheorien statt. Einzelne Personen schreckten schon jetzt nicht mehr vor Anschlägen zurück, wie ein Brandanschlag auf das Robert Koch-Institut und eine Sprengstoffexplosion in Berlin-Mitte samt entsprechendem Bekennerschreiben gezeigt hätten. Witthaut sagte: "Ich will nicht ausschließen, dass es weitere Anschläge gibt, was ich allerdings nicht hoffe."
Patientenschützer gegen Einsatz von corona-infiziertem Personal
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat sich auf NDR Info gegen den Einsatz von corona-infiziertem Personal in Pflegeeinrichtungen ausgesprochen. "Wir hatten diese Situation schon im April und Mai und das Konzept, dass sich infizierte Pflegekräfte um infizierte Pflegebedürftige oder Kranke kümmern, war ein sehr, sehr schlechtes Konzept", sagte er.
Nach neun Monaten Krise müsse man eigentlich dazugelernt haben. "Ein positiv getesteter Mitarbeiter führt dazu, dass 15 Kolleginnen und Kollegen in Quarantäne gehen müssen und da fragen wir uns: Wann sind wir endlich soweit, dass wir die Schnelltests einsetzen?" Die Schnelltests wären laut Brysch eine zusätzliche Maßnahme, die andere Hygieneregeln nicht ersetze. "Warum setzen wir die nicht endlich flächendeckend ein?"
Die Politik müsse die derzeitige Teststrategie in Heimen und Kliniken überdenken und neue Konzepte entwickeln, da sonst das Pflegewesen zusammenzubrechen drohe.
Städtetag für Stufenplan bei Demo-Genehmigung
Der Deutsche Städtetag dringt auf einen klaren Stufenplan für die Genehmigung von Versammlungen in der Corona-Pandemie. "Es gibt viele Möglichkeiten, in unserer Demokratie sein Recht auf freie Meinungsäußerung zu wahren. Es muss jetzt nicht die Großdemonstration sein", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Das Versammlungsrecht dürfe nicht zulasten des allgemeinen Gesundheitsschutzes gehen.
Jung sagte weiter: "Ich glaube, wir brauchen einen klugen Stufenplan, bei welchem Infektionsstand Versammlungen welcher Größe möglich sind." Einige Wenige lehnten die Corona-Maßnahmen ab und verhielten sich aggressiv gegenüber städtischen Mitarbeitern. Das müsse geahndet werden.
Lauterbach: Schulbetrieb wird zu hohem Risiko
Angesicht der verschärften Corona-Lage warnt der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach vor einer Fortsetzung des bisherigen Schulbetriebs. "Wir kommen in eine Situation, wo der Schulbetrieb für Kinder, Lehrer, Eltern und Großeltern zu einem hohen Risiko wird, sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Er riet dringend dazu, die Schulklassen aufzuteilen. Eine Möglichkeit sei, Präsenzunterricht und Homeschooling im wöchentlichen Wechsel anzubieten. Lauterbach forderte darüber hinaus, "im Winter durchgehend mit Maske" zu unterrichten. Außerdem sollten mobile Luftfilteranlagen bereitgestellt werden, die viel wirksamer seien als das regelmäßige Lüften. "Die Anschaffung lohnt sich. Auch im Herbst 2021 werden wir sie noch brauchen", erklärte der SPD-Politiker. Außerdem sprach er sich für eine Verlängerung der Einschränkungen über den November hinaus aus.
Rekordzahl an Infektionen in Russland
Russland verzeichnet erneut einen Höchstwert bei den Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen um 22.702 auf rund 1,903 Millionen gestiegen und damit so stark wie noch nie, teilen die Behörden mit. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion habe sich um 391 auf 32.834 erhöht.
Italien verschärft Corona-Maßnahmen für weitere Regionen
Die italienische Regierung hat weitere Verschärfungen für einige Regionen im Kampf gegen das Coronavirus vereinbart. Die süditalienische Region Kampanien und die Toskana werden zu Roten Zonen, wie Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza mitteilte. Damit gelten für insgesamt sieben Regionen die strengsten Corona-Maßnahmen.
Italien ist in drei Zonen eingeteilt. In der Roten herrscht nahezu ein Lockdown. In der Orangen Zone ist die Bewegungsfreiheit über die Kommunen und Regionen hinaus ohne Angabe bestimmter Gründe eingeschränkt. Italien verzeichnete am Freitag mit knapp 41.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert.
Ukraine meldet neuen Höchstwert
Die Ukraine meldet mit 12.524 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut einen neuen Höchstwert. Das sind fast 1000 Ansteckungen mehr als bei dem am Freitag vermeldeten Rekordhoch. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen auf 525.176, wie Gesundheitsminister Maxym Stepanow mitteilte. 9508 Menschen starben demnach an oder mit dem Virus.
Ärzte fordern Stopps von vermeidbaren Operationen
Ärzteverbände fordern die deutschen Krankenhäuser auf, verschiebbare Operationen während der Corona-Krise zu stoppen, statt diese aus Umsatzgründen weiter zu priorisieren. "Die Krankenhäuser in stark belasteten Regionen müssen unverzüglich von der Politik aufgefordert werden, plan- und verschiebbare stationäre Eingriffe je nach Belastungssituation zu reduzieren beziehungsweise einzustellen", mahnten die Ärzteorganisation Marburger Bund und die intensivmedizinischen Fachgesellschaften in einer Erklärung.
Lauterbach fordert Verlängerung des Teil-Lockdowns
Vor der Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gegen eine Lockerung der für November verhängten Corona-Auflagen ausgesprochen. "Ich gehe davon aus, dass wir den Wellenbrecher-Shutdown verlängern müssen, weil die Wirkung schwächer ausfällt als berechnet", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Neben den Schulen ist eine zu geringe Beschränkung privater Kontakte wahrscheinliche Ursache."
Saarlands Ministerpräsident warnt vor zu schnellen Lockerungen
Saarlands Ministerpräsident Tobia Hans warnt davor, zu schnell zu viel zu lockern. "Das lassen die aktuellen Zahlen nicht zu", sagt er dem RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND). Bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag müsse kritisch geprüft werden, ob die bislang ergriffenen Maßnahmen ausreichten, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekomme oder ob gegebenenfalls nachgebessert oder sogar noch verschärft werden müsse.
RKI meldet 22.461 Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 22.461 Neuinfektionen binnen eines Tages. Damit steigt die Gesamtzahl auf 773.556 Fälle. Den Daten zufolge starben weitere 178 Menschen an oder mit dem Virus, insgesamt 12.378. Die Neuinfektionen liegen damit unter dem Höchststand von 23.542, der am Freitag gemeldet wurde.
Slowakei verschärft Einreisebestimmungen
Wer aus Deutschland in die Slowakei einreisen will, braucht ab Montag einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das sieht eine am Abend von der staatlichen Gesundheitsbehörde UVZ veröffentlichte Verlautbarung vor. Die neue Regel gilt auch für Einreisende aus den slowakischen Nachbarländern Österreich, Ungarn und Polen sowie für fast alle anderen EU-Länder. Ohne PCR-Test einreisen darf man nur aus zehn Ländern mit geringem Corona-Risiko. Dazu gehören als einzige EU-Länder Finnland und Griechenland, als sichere Länder außerhalb der Europäischen Union gelten zum Beispiel China und Japan. Anders als zuletzt angekündigt, werden bei landesweiten Massentests in der Slowakei verwendete Antigen-Schnelltests für den Grenzübergang nicht akzeptiert. Daher wird es auch die ursprünglich schon ab 2. November geplanten Tests direkt an den Grenzübergängen nicht geben.