
Liveblog zum Coronavirus ++ Britische Corona-Mutante in Tschechien nachgewiesen ++
Stand: 18.01.2021 22:13 Uhr
In Tschechien gehen offenbar mehrere Corona-Fälle auf die britische Variante zurück. Die SPD-geführten Länder wollen bei den Bund-Länder-Beratungen eine Verlängerung des Lockdowns vorschlagen. Der Liveblog vom Montag zum Nachlesen.
- In Großbritannien entdeckte Mutante auch in Tschechien
- SPD-Länder für Lockdown-Verlängerung
- Fast 6600 Deutsche haben vollen Corona-Schutz
- Slowakei startet neuen Corona-Massentest
- Impfstoff-Wahlfreiheit in Berlin
- Unbekannte Virusmutation in Garmisch-Partenkirchen
- Spahn sieht erste Erfolge des Lockdowns
Ende des Liveblogs
Hiermit schließen wir den Liveblog für heute und bedanken uns für Ihr Interesse.
New Yorks Gouverneur fragt Pfizer direkt nach Impfdosen
Angesichts einer schleppenden Verteilung bei den Corona-Impfdosen will New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo Nachschub direkt beim Pharmariesen Pfizer kaufen. Zwar habe Washington neue große Lieferungen der Vakzine versprochen, schrieb Cuomo in einem am Montag veröffentlichten Brief an Pfizer-Chef Albert Bourla. "Bis heute hat die Bundesregierung ihr Versprechen allerdings nicht eingehalten. Tatsächlich wird New York diese Woche nur 250.000 Dosen erhalten, 50.000 weniger als in der Vorwoche."
Da Pfizer und der deutsche Hersteller Biontech nicht Teil des US-Programms "Warp Speed" sind, habe die Firma nach Ansicht Cuomos die Möglichkeit, das begehrte Mittel auch direkt an Bundesstaaten zu verkaufen. Bislang sind offiziellen Angaben zufolge eine Million Impfungen im Staat New York verabreicht worden.
Impfkampagne in Brasilien angelaufen
In Brasilien ist eine landesweite Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus angelaufen. Nach Beratungen mit den Gouverneuren sei entschieden worden, zwei Tage früher als geplant mit den Impfungen zu beginnen, sagte Gesundheitsminister Eduardo Pazuello. Alle 27 Bundesstaaten würden nun mit Impfstoff versorgt und könnten dann sofort mit der Verabreichung des Mittels beginnen.
Zwei Impfstoffe hatten am Sonntag in Brasilien eine Notfallzulassung erhalten. Die Aufsichtsbehörde Anvisa gab grünes Licht für das vom chinesischen Hersteller Sinovac in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Institut Butantan entwickelte Mittel CoronaVac und das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca. Vorerst ist aber nur der CoronaVac-Impfstoff in Brasilien verfügbar.
Bericht: Eindringliche Experten-Warnung vor Corona-Mutationen
Vor der morgigen Bund-Länder-Runde sind Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und -Präsidenten nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters vor der Gefahr der Coronavirus-Mutationen gewarnt worden. Demnach warnten etwa die Braunschweiger Virologin Melanie Brinkmann sowie der Helmholtz-Infektionsforscher Michael Meyer-Hermann davor, dass sich die Virus-Mutationen auch in Deutschland schnell ausbreiten würden. Deshalb müssten die Infektionszahlen mit harten Maßnahmen schnell nach unten gedrückt werden.
Ähnlich argumentierte Rolf Apweiler, Direktor des European Bioinformatics Institute Cambridge. Er warnte, dass die in Großbritannien festgestellte Virus-Variante für sechs bis achtmal mehr Corona-Fälle im Monat sorge als das herkömmliche Virus. Er forderte einen "scharfen Lockdown", schnelles Impfen und breite Gensequenzierung zur Erkennung der Virus-Varianten, um die Infektionszahlen schnell zu senken. Wenn aber der politische Wille fehle, würden auch die besten Teststrategien nichts bringen, warnte er.
Expertin: "Harter, kurzer Shutdown am sinnvollsten"
Die Physikerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut in Göttingen erstellt Modelle über die Ausbreitung der Pandemie. Im tagesthemen-Interview betont sie die Bedeutung der Maßnahmen und ihrer Einhaltung mit einem Zahlenvergleich: Bei einem R-Wert von 0,7 halbierten sich die Fallzahlen etwa jede Woche, bei 0,9 hingegen etwa jeden Monat. Aus mathematischer Sicht sei es deshalb sinnvoll, die Fallzahlen mit harten, gleichzeitigen Maßnahmen so schnell wie möglich zu senken, um Raum für Lockerungen zu schaffen.
Kretschmer schließt Lockdown für Betriebe und Nahverkehr aus
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat einen erheblich schärferen Lockdown im Freistaat ausgeschlossen. Eine Schließung der Betriebe und Einstellung des öffentlichen Nahverkehrs werde es nicht geben, sagte er im MDR-Fernsehen. Ein Lockdown für die Wirtschaft würde diese ruinieren. Je niedriger die Inzidenz sei, desto schneller komme man zu Lockerungen.
Russland beginnt mit Massenimpfungen
In Russland können sich von heute an alle 146 Millionen Bürgerinnen und Bürger freiwillig gegen das Corona-Virus impfen lassen. Bereits im Dezember war mit den Risikogruppen begonnen worden. Verwendet wird der in Russland entwickelte Impfstoff "Sputnik V". Er hat nach Angaben des Herstellers eine Wirksamkeit von 95 Prozent. Bislang gibt es dazu aber keine unabhängigen Untersuchungen.
Kritik an anfänglichen Pandemie-Maßnahmen Chinas und der WHO
Eine unabhängige Untersuchungskommission zur weltweiten Reaktion auf die Pandemie kritisiert die anfänglichen Maßnahmen Chinas und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schleppend. Die Regierung in Peking hätte im Januar 2020 entschlossener Maßnahmen ergreifen können, erklärt die Expertengruppe, die von der ehemaligen neuseeländischen Ministerpräsidentin Helen Clark und Liberias Ex-Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf geleitet wird. Die WHO hätte demnach ihrerseits nicht bis zum 30. Januar warten sollen, bis sie einen internationalen Notfall ausruft. Ein endgültiger Bericht soll im Mai folgen.
Günther gegen Ausgangssperren in Schleswig-Holstein
Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther gegen Ausgangssperren ausgesprochen. Bei etwa 90 Neuinfektionen im Norden pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen seien Ausgangssperren kein "probates Mittel". "Im Übrigen habe ich auch nicht den Eindruck, dass zu den Uhrzeiten, in denen in anderen Bundesländern solche Ausgangssperren verhängt sind, besonders viele Menschen auf den Straßen sind", sagte Günther. Dies sollte wie die Einschränkung des Bewegungsradius an eine Inzidenz von mehr als 200 geknüpft werden. Bei beiden Maßnahmen sei keine große Lenkungswirkung zu erkennen.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther ist gegen Ausgangssperren. Bild: dpa
Neue Höchstwerte in Spanien
In Spanien ist die Zahl der Neuinfektionen an einem Wochenende auf einen Höchstwert von 84.287 gestiegen. Von Freitag bis Montag seien zugleich 455 Menschen an oder mit Corona gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am Wochenende zuvor waren noch 61.422 Infektionen und 401 Todesopfer gezählt worden. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf knapp 380. In Deutschland lag dieser Wert am Montag bei 134.
Wegen der bereits seit Wochen anziehenden Zahlen verschärften die autonomen Gemeinschaften des Landes die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus weiter. Seit Beginn der Pandemie wurden im besonders hart getroffenen Spanien bei einer Bevölkerung von 47 Millionen insgesamt 2,33 Millionen Corona-Infektionen und 53.769 Pandemie-Tote gezählt.
Studie: Wohl mindestens sechs Monate Immunität nach Erkrankung
Corona-Kranke können laut einer Studie nach der Genesung auf einen anhaltenden Schutz vor Covid-19 hoffen. Grund dafür seien sogenannte Gedächtniszellen, die auch mehr als ein halbes Jahr nach einer überstandenen Corona-Erkrankung die zur Bekämpfung der Infektion nötigen Antikörper produzieren können, heißt es in einem Artikel von Wissenschaftlern aus der Schweiz und den USA, der in der Fachzeitschrift "Nature" publiziert wurde.
Die Gedächtniszellen seien "essenziell" für die Wirksamkeit der Corona-Impfungen, so die Forscher. Untersuchungen von 87 bestätigten Corona-Patienten hätten ergeben, dass die Antikörper nach der Genesung wieder verschwinden. Doch die Reaktion der sogenannten B-Gedächtniszellen sei auch noch gut sechs Monate später vorhanden. Dies lege nahe, dass die Körper von bereits einmal infizierten Menschen "schnell und effizient" auf weitere Infektionen reagieren könnten.
Britische Corona-Mutante auch in Tschechien nachgewiesen
Die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation ist in Tschechien angekommen. Die vermutlich besonders ansteckende Variante sei in rund zehn Prozent der untersuchten Proben nachgewiesen worden, teilten die Gesundheitsbehörden in Prag mit. Die Regierung verlängerte den Notstand bis zum 21. Februar - allerdings muss das Parlament noch zustimmen.
Die tschechischen Behörden meldeten heute 2618 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. In Tschechien gab es seit Beginn der Pandemie insgesamt 891.852 Corona-Infektionen und 14.449 Todesfälle bei einer Bevölkerung von etwa 10,7 Millionen Menschen.
SPD-Länderchefs wollen Lockdown-Verlängerung
Bei den Bund-Länder-Beratungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wollen die sozialdemokratischen Länderchefs nach Angaben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) eine Verlängerung der Einschränkungen im öffentlichen Leben bis zum 14. Februar vorschlagen. Man sei sich darin einig, wenn gleichzeitig "die Wirtschaftshilfen schneller kommen", sagte Dreyer. Beides müsse miteinander gekoppelt werden.
Den Lockdown zu verlängern, sei keine leichte Entscheidung, sagte Dreyer weiter. Zwar sei die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt zurückgegangen. "Es ist aber auch klar, dass wir noch ein ganzes Stück entfernt sind von dem, was wir erreichen wollen."
Knapp 6600 Deutsche mit vollem Covid-19-Schutz
Etwa drei Wochen nach dem Impfstart in Deutschland haben knapp 6600 Menschen die nötige zweite Dosis erhalten. Das geht aus aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Die erste Dosis haben demnach bislang insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen gespritzt bekommen. Die höchsten Quoten bezogen auf die erste Dosis weisen im Bundesländer-Vergleich Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein auf (je 2,3 Prozent), die niedrigste hat Baden-Württemberg (1 Prozent). Weil es bislang nur begrenzte Mengen an Impfstoff gibt, werden derzeit bevorzugt Pflegeheimbewohner sowie Berufsgruppen wie Mediziner und Pflegekräfte geimpft.
Bundesregierung will europäisches Vorgehen
Laut Regierungssprecher Steffen Seibert hält die Bundesregierung zur Eindämmung des mutierten Virus ein europäisches Vorgehen für erforderlich. Es müssten beidseits von Grenzen gemeinsame Maßnahmen ergriffen werden, sagte er. Seibert betonte zudem, trotz des leichten Rückgangs der Infektionen seien weitere Maßnahmen notwendig. Dabei verwies er auf die bereits diskutierten Themenbereiche Homeoffice, Einsatz medizinischer Masken sowie Regelungen für öffentliche Verkehrsmittel. Er betonte erneut, es gehe nicht um eine Einstellung des Bus- oder Bahnverkehrs, vielmehr "läuft es beinahe auf das Gegenteil hinaus". Zu konkreten geplanten oder diskutierten Maßnahmen wollte sich Seibert im Vorfeld der morgigen Beratungen zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ländern aber nicht äußern.
Bundesrat billigt Verdopplung der Kinderkrankengeld-Tage
Der Bundesrat hat die Ausweitung finanzieller Hilfen für Eltern während der Pandemie gebilligt. Die Länderkammer gab grünes Licht für eine Verdopplung der Kinderkrankengeld-Tage. Für Paare erhöht sich der Anspruch von zehn auf 20 Tage, für Alleinerziehende von 20 auf 40 Tage.
Eltern erhalten das Kinderkrankengeld während der Pandemie auch dann, wenn das Kind nicht krank ist, sondern sie es wegen geschlossener Schulen und Kitas betreuen oder es zu Hause behalten, weil die Präsenzpflicht aufgehoben ist. Der Anspruch soll rückwirkend zum 5. Januar gelten.
Heil will Arbeitgeber zu mehr Homeoffice verpflichten
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil wirbt vor den Beratungen von Bund und Ländern über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie für verpflichtende Homeoffice-Regelungen. "Ich bin dafür, dass wir das mit mehr Verbindlichkeit versehen, was die Frage des Angebots betrifft", sagte Heil. Er habe der Ministerpräsidentenkonferenz, die morgen zusammenkommt, Vorschläge dazu gemacht. "Wenn wir uns morgen politisch verständigen, werde ich sie unverzüglich per Rechtsverordnung auch umsetzen", sagte er.
Konkret sagte Heil mit Verweis auf die laufenden Beratungen nicht, wie er eine mögliche Homeoffice-Pflicht für Arbeitgeber umsetzen will. An Arbeitnehmer appellierte er erneut, die Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten, wahrzunehmen. Für sie wird es nach seinen Worten keine Pflicht dazu geben. Grund dafür sei die geltende Rechtsgrundlage, erklärte Heil.
Arbeitgeberpräsident: Ruf nach Schließung von Betrieben wirklichkeitsfremd
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger ist gegen eine Schließung von Betrieben im Zuge einer verschärften Pandemie-Bekämpfung: "Wenn von manchen nun über die totale Schließung, also die Unterbindung jeglicher Wirtschaftsabläufe, nachgedacht wird, zeigt das eine gewisse Entfremdung von der Realität in den industriellen Lieferketten", sagt der BDA-Chef.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte angesichts weiter hoher Infektionszahlen ein Herunterfahren der Wirtschaft ins Gespräch gebracht. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte gesagt, wegen des Infektionsgeschehens könne die Schließung von Betrieben drohen.
Ramelow: Firmen sollten Mitarbeiter regelmäßig testen lassen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat regelmäßige Corona-Tests für Mitarbeiter in Unternehmen gefordert. Man müsse dafür sorgen, dass jeder Betrieb in die Lage versetzt werde, seine Mitarbeiter testen lassen zu können, sagte Ramelow der Nachrichtenagentur dpa.
"Bis jetzt reden wir immer nur über Alten- und Pflegeheime (...), in den Krankenhäusern wird es auch gemacht. Meine Vorschläge gehen jetzt in Richtung Wirtschaft und in Richtung Schule und Hochschulen", sagte Ramelow. Der Linke-Politiker plädiert dafür, die Abgabebeschränkungen für Antigen-Schnelltests an Unternehmen deutlich zu lockern. Es gebe genügend Tests. "Daran scheitert es derzeit nicht mehr", sagte Ramelow.
WHO: "Sehr bald" mehr als 100.000 Covid-Tote pro Woche
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet "sehr bald" damit, dass weltweit die Zahl der an oder mit Covid-19 verstorbenen Menschen die Marke von 100.000 pro Woche überschreitet. Vergangene Woche seien es 93.000 gewesen, sagt WHO-Experte Mike Ryan.
In Europa stabilisiere sich derzeit die Zahl der Infektionen und Todesfälle auf einem hohen Niveau. Aktuell würden 47 Prozent aller Toten auf dem amerikanischen Kontinent gezählt. Die epidemiologische Situation sei dynamisch und werde durch die Mutationen verkompliziert.
Bund schließt neue Grenzkontrollen nicht aus
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie schließt die Bundesregierung auch nationale Grenzkontrollen nicht aus. Für die morgigen Bund-Länder-Gespräche lägen Optionen auf dem Tisch, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Ob und inwieweit eine entsprechende Entscheidung getroffen werde, bleibe aber den Beratungen vorbehalten. Zuvor hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder eine einheitliche europäische Corona-Strategie angemahnt. "Sollte dies weiter nicht gelingen, wären Grenzkontrollen sinnvoll", sagte er.
Corona-Hilfen sollen aufgestockt werden
Die Bundesregierung will die Corona-Hilfen für Unternehmen im ersten Halbjahr 2021 vereinfachen und aufstocken. "Wir wollen die maximale Fördersumme der Überbrückungshilfe III auf bis zu 1,5 Millionen pro Unternehmen erhöhen und noch etwas größere Unternehmen einbeziehen", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier dem "Handelsblatt". Mit dem Programm können sich Unternehmen, wenn sie wegen der Pandemie deutliche Umsatzeinbußen nachweisen, einen Großteil ihrer Fixkosten ersetzen lassen. Altmaier sagte, er habe Vorschläge vorgelegt und sei optimistisch, "dass wir in der Bundesregierung zu schnellen und guten Ergebnissen kommen können".
Kultusminister mahnen Ausnahmen für Abschlussklassen an
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst, warnt trotz hoher Corona-Infektionszahlen vor zu starken Einschränkungen an Schulen. "Die Ausnahmeregel für die Abschlussklassen muss bleiben, sonst wird es Probleme bei den Abschlüssen, dem mittleren Schulabschluss und dem Abitur geben", sagte sie der dpa.
Die meisten Schulen in Deutschland sind seit Mitte Dezember geschlossen oder es wurde die Anwesenheitspflicht ausgesetzt. Für Abschlussklassen darf es aber Ausnahmen geben. Das hatten Bund und Länder vereinbart. Teilweise findet deshalb Unterricht an den Schulen für Klassen statt, die vor Prüfungen stehen.
Linke fordert Homeoffice-Pflicht
Vor den Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise hat sich die Linksfraktion erneut für strengere Vorgaben für Arbeitgeber beim Thema Homeoffice ausgesprochen. "Wir fordern, dass die Maßnahmen sich nicht allein auf die Einschränkung des Freizeitverhaltens der Bevölkerung konzentrieren, sondern dass Unternehmen mit einer grundsätzlichen Homeofficepflicht daran beteiligt werden", sagte Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte der dpa. Zudem brauche es seiner Ansicht nach einen Zuschlag auf Hartz IV, damit sich auch ärmere Menschen FFP2-Masken leisten könnten.
Berliner Polizei löst Gottesdienst auf
Die Polizei in Berlin hat am Sonntag wegen Missachtung der Corona-Schutzauflagen einen Gottesdienst mit rund 170 Erwachsenen und mehreren Kindern aufgelöst. Wie die Polizei mitteilte, trug keiner der Anwesenden eine Mund-Nasen-Bedeckung, Abstände seien nicht eingehalten worden. Bei der Gemeinde soll es sich um eine freikirchliche Pfingstgemeinde gehandelt haben. Die Polizei war den Angaben zufolge von einer Anwohnerin in den Stadtteil Gesundbrunnen gerufen worden. Demnach fehlten vor Ort auch eine Anwesenheitsliste und die Vorlage eines Hygienekonzepts. Alle Erwachsenen müssen nun mit Anzeigen wegen einer Ordnungswidrigkeit rechnen, wie es hieß. Laut aktueller Corona-Schutzverordnung sind in Berlin Gottesdienste unter strengen Hygieneauflagen erlaubt.
Russland will bis Ende März 20 Millionen Menschen impfen
Russland will in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als 20 Millionen Personen impfen. Das teilt Vize-Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa mit. Am 16. Februar sei zudem die Zulassung eines dritten Impfstoffs geplant. Russland ist mit mehr als 3,5 Millionen bestätigten Fällen eines der weltweit am stärksten betroffenen Länder, mehr Infektionen sind nur in den USA, Indien und Brasilien bekannt. Zuletzt kamen in Russland 22.857 neue Ansteckungen hinzu. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona stieg um 471 auf etwas über 66.000, wie die russischen Behörden mitteilen.
Neuer Corona-Massentests in der Slowakei
In der Slowakei ist eine neue Runde landesweiter Massen-Coronatests angelaufen. Die Regierung habe beschlossen, den derzeitigen Lockdown mit dieser Maßnahme zu flankieren, erläuterte Regierungschef Igor Matovic. Anschließend werde es in besonders betroffenen Regionen zusätzliche Maßnahmen geben, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Die neueste Testrunde soll bis Dienstag kommender Woche laufen. Anschließend sollen Slowaken im Alter zwischen 15 und 65 Jahren, die einen negativen PCR- oder Schnelltest vorweisen können, sich ohne Auflagen frei bewegen können. In den am schwersten betroffenen Regionen soll später eine dritte Runde von Massentests stattfinden.
Anfang November waren in dem kleinen EU-Land bereits 3,6 Millionen der 5,4 Millionen Einwohner auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Dabei kamen Antigen-Tests zum Einsatz, die ungenauer sind, aber schneller Ergebnisse liefern als PCR-Tests. Bei 1,06 Prozent der Getesteten fiel der Test damals positiv aus.
Hochzeitsfeier in Gelsenkirchen aufgelöst
Die Polizei hat in Gelsenkirchen eine Hochzeitsfeier mit mindestens 60 Gästen aufgelöst. Die Teilnehmer hätten Platzverweise und Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung bekommen, teilte die Polizei mit. Zeugen hatten am Sonntagnachmittag die Polizei alarmiert, weil sie zahlreiche Feiernde auf der Straße bemerkt hatten. In einer Wohnung unter der Adresse fanden die Beamten dann etwa 60 Teilnehmer der Feier.
Bayern verschiebt Abschlussprüfungen an Schulen
Nach den Abiturprüfungen werden wegen der Corona-Pandemie in Bayern auch an allen anderen Schularten die Abschlussprüfungen verschoben: an Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen um zwei, an den Fachoberschulen und Berufsoberschulen sogar um gut drei Wochen. Das teilte das Kultusministerium mit. In der Oberstufe der Gymnasien und in der Grundschule wird zudem die Zahl der Klausuren und Probearbeiten nochmals reduziert - eine logische Folge der derzeitigen, bislang bis Monatsende befristeten Schulschließungen.
Bundesbank warnt vor weiterem Einbruch der Wirtschaft
Die Bundesbank warnt vor einem spürbaren Rückschlag für die deutsche Wirtschaft. Dieser könne eintreten, sollten das Infektionsgeschehen nicht deutlich nachlassen und die gegenwärtigen Beschränkungen des Wirtschaftslebens länger fortbestehen oder noch weiter verschärft werden, teilte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Januar mit. Es gebe aber auch ermutigende Signale hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Diese lassen nach Einschätzung der Notenbank darauf hoffen, dass die zum Jahresstart verlängerten und weiter verschärften Einschränkungen die Erholung nicht allzu weit zurückwerfen.
Steinmeier wirbt um Verständnis für Corona-Einschränkungen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bittet die Bevölkerung angesichts möglicher verschärfter Corona-Maßnahmen um Verständnis: "Jeder Mensch in Deutschland muss wissen, die Einschränkungen, die ich jetzt habe, leisten einen Beitrag dazu, dass die Intensivstationen in den Krankenhäusern nicht noch weiter überlastet werden", sagte Steinmeier. Er freue sich darüber, "dass trotz mancher kritischer Diskussion, die wir haben, die übergroße Mehrheit Vernunft zeigt", fügte der Bundespräsident hinzu.
Kanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs beraten morgen über mögliche Verschärfungen der Corona-Regeln und eine weitere Verlängerung des Lockdowns. Hauptgrund ist die Sorge, dass sich auch hierzulande hochansteckende Virus-Mutationen ausbreiten könnten.
WHO fordert gerechtere Verteilung von Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einem "katastrophalen moralischen Versagen" bei der Verteilung von Impfstoffen. Die Länder und Hersteller sollten die Vakzine gegen das Corona-Virus weltweit gerechter verteilen, fordert die WHO. Während in mindestens 49 wohlhabenden Staaten inzwischen 39 Millionen Dosen verabreicht worden seien, liege die Zahl der gespritzten Dosen in einem der weltweit ärmsten Länder bei gerade einmal 25. Tedros sagte allerdings nicht, um welches Land es sich dabei handelt."Dieser me-first-Ansatz gefährdet nicht nur die Ärmsten und Schwächsten der Welt, sondern ist auch selbstzerstörerisch", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Letztlich werde das die Pandemie nur verlängern.
Berliner können sich weiter Impfstoff aussuchen
Die Bürger von Berlin sollen weiterhin wählen können, mit welchem Impfstoff sie gegen das Corona-Virus immunisiert werden wollen: Das Impfmanagement der Stadt erlaube eine solche Wahlfreiheit, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Die Verteilung von Impfstoff ist in Berlin an die einzelnen Impfzentren gekoppelt: "Wir haben jetzt diese schlichte, einfache Sortierung Impfzentrum gleich Impfstoff. Das kann später komplexer werden, dass wir in einem Impfzentrum auch mehrere Impfstoffe haben", sagte Kalayci.
Derzeit komme im Impfzentrum in Berlin-Treptow und in dem auf dem Messegelände der Impfstoff von Biontech und Pfizer, im Impfzentrum im Stadtteil Wedding dagegen der des US-Herstellers Moderna zum Einsatz. Daraus ergebe sich von selbst, dass sich die Menschen, die geimpft werden möchten, mit dem Impfzentrum auch für einen bestimmten Impfstoff entschieden, so Kalayci. Eine andere Situation ergebe sich, wenn auch in den Arztpraxen geimpft werde. Das ist allerdings erst für eine spätere Impfphase vorgesehen.
Gesundheitsminister Jens Spahn hatte erklärt, wer eine Impfung angeboten bekomme, solle sich den Wirkstoff zunächst nicht aussuchen können.
Spahn: Noch keine Ausnahmen für Immunisierte
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dagegen ausgesprochen, zum jetzigen Zeitpunkt schon Ausnahmen für Geimpfte von den Beschränkungen im öffentlichen Leben zu machen, begrüßt aber die Diskussion. Man müsse diskutieren, was man mit denjenigen mache, die gegen Covid-19 immun sind, sagte Spahn. Zugleich betonte er, die Diskussion könne nicht zu einem Ergebnis führen, wenn man nicht wisse, ob Immunisierte selbst nicht mehr ansteckend sind. Zugleich distanzierte sich Spahn vom Begriff "Sonderrechte" in der Debatte um Ausnahmen für Geimpfte. "Wir haben aktuell eingeschränkte Freiheitsrechte", sagte er. Der Begriff "Sonderrecht" sei im Zusammenhang mit der Wiedererlangung dieser kein passender.
Impfpass auf dem Smartphone oder als QR-Code
Zurück zu den Freiheitsrechten nach einer Impfung? Darüber wird mehr und mehr diskutiert. Doch es soll nicht der hierzulande bekannt Impfausweis sein, der dann als Nachweis dient - Software-Firmen arbeiten an einer digitalen Lösung, wie Marcus Schuler berichtet.
Berlin hält Entscheidung über EU-Impfzertifikat für verfrüht
Die Bundesregierung hält einen EU-Beschluss über ein gemeinsames Impfzertifikat als Voraussetzung für Reisen noch für verfrüht. Erst müsse die Frage geklärt werden, ob sich das Coronavirus über die Geimpften nicht doch weiterverbreite, sagte Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen. Die EU-Europaminister bereiten in einer Video-Konferenz den am Donnerstag stattfindenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie vor. Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte vergangene Woche in einem Brief an die EU-Kommission ein gemeinsames Impfzertifikat gefordert, damit "Personen, die geimpft wurden, (....) frei reisen können". Roth unterstütze den Vorschlag grundsätzlich "im Hinblick auf den Sommer und die Reisesaison".
Hilfaufruf für den Eurostar
Britische Unternehmen haben die Regierung in London zur finanziellen Unterstützung des Zugbetreibers Eurostar aufgerufen. Die Lobbygruppe London First forderte Finanzminister Rishi Sunak in einem Brief zu "raschem Handeln" auf, um die Zukunft der Zugverbindung unter dem Ärmelkanal zu sichern, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.
Eurostar ist durch die Coronavirus-Pandemie in massive Schwierigkeiten geraten. Die französische Bahngesellschaft SNCF als Mehrheitseignerin sprach von einer "sehr kritischen" Lage. Derzeit gibt es nur noch eine tägliche Hin- und Rückfahrt zwischen London und Brüssel beziehungsweise Paris. Der Chef der SNCF-Reisesparte, Christophe Fanichet, fürchtet einen weiteren Einbruch der Passagierzahlen, da seit heute die neuen französischen Corona-Regeln in Kraft getreten sind. Fanichet verwies darauf, dass Eurostar als "französische Gesellschaft in England" weder Hilfszahlungen von der britischen noch der französischen Regierung bekomme. Eurostar gehört zu 55 Prozent der SNCF, zu 40 Prozent einem kanadisch-britischen Finanz-Konsortium und zu fünf Prozent der belgischen Bahn.
Bund finanziert FFP2-Masken sogar für 34 Millionen Bürger
Zum Schutz vor dem Coronavirus sollen mehr Menschen aus Risikogruppen vom Bund finanzierte FFP2-Masken bekommen als zunächst vorgesehen. Nach einem Abgleich mit Versichertendaten der Krankenkassen sollen nun 34,1 Millionen statt 27 Millionen Bürger in diesen Tagen Gutscheine für zwölf FFP2-Masken zugesandt bekommen, wie Gesundheitsminister Jens Spahn sagte. Der Bund hatte die Ausgabe der Masken für diesen Winter als Schutz für Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe beschlossen - dazu zählen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen. Mit den Coupons sollen sie die Masken in Apotheken für einen Eigenanteil von zwei Euro abholen können.
Rund 170 Teilnehmer bei Gottesdienst in Berlin
Mehr als 170 Menschen hat die Berliner Polizei am Samstagabend in einer Kirche im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen angetroffen. "Offenkundig sollte in der Kirche ein Gottesdienst abgehalten werden", sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Der Veranstalter hatte mit einer Teilnehmerzahl im niedrigen zweistelligen Bereich gerechnet, wie er gegenüber den Beamten angab. Für die Veranstaltung lag kein Hygienekonzept vor, Anwesenheitslisten wurden nicht geführt. Zusätzlich zu rund 170 Erwachsenen, deren Personalien von der Polizei aufgenommen wurden, waren auch zahlreiche Kinder anwesend. Laut der Polizeisprecherin nahm der Veranstalter die Hilfe der Beamten bei der Auflösung der Veranstaltung an. Die Polizei ermittelt wegen einer Ordnungswidrigkeit im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Infektionsschutzverordnung.
Spahn ordnet Suche nach Virus-Mutationen an
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verpflichtet Labore, gezielt nach hochansteckenden Virus-Mutationen zu suchen. Das sieht eine von ihm vorgestellte Verordnung zur Gen-Sequenzierung vor. Ziel ist es demnach, künftig mindestens fünf Prozent der Positivproben auf Gen-Mutationen zu untersuchen. Zuletzt hatte es Kritik gegeben, dass dies in Deutschland anders als in Großbritannien und Dänemark bisher kaum untersucht wurde.
"Es ist vorgesehen, dass bis zu einer durchschnittlichen täglichen Fallzahl von 10.000 Sars-CoV-2 Infektionen bis zu zehn Prozent der positiv getesteten Proben von den Laboratorien, die eine Primärdiagnostik durchführen, an die sequenzierenden Einrichtungen versendet werden können. Überschreitet die durchschnittliche tägliche Fallzahl den Wert von 10.000, soll dieser Prozentsatz auf fünf Prozent reduziert werden", heißt es in der Verordnung.
Verkehrsbetriebe warnen vor vollständiger Stilllegung
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) spricht sich gegen eine vollständige Stilllegung von Bussen und Bahnen aus. "Es gibt zahlreiche Menschen in systemrelevanten Berufen, die auch im Lockdown täglich zur Arbeit müssen und für die Homeoffice keine Option ist. Zudem organisieren die Verkehrsunternehmen bereits in einigen Städten zusätzliche Busverkehre zu den Impfzentren", sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann. Ein funktionierender Nahverkehr mit größtmöglichem Angebot sei nötig, um den Fahrgästen genug Platz und Abstand zu garantieren.
Zudem wäre eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht, wie sie jetzt in Bayern im Nahverkehr und im Einzelhandel gilt, mit "großen organisatorischen Herausforderungen" verbunden, hieß es. Nach Berechnungen des Verbands wären monatlich über 100 Millionen solcher Masken nötig. Diese stünden dann etwa in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen nicht mehr zur Verfügung.
Um die Ausbreitung der Aerosole in den Fahrzeugen zu verringern, empfiehlt der VDV zudem, dass Fahrgäste möglichst schweigsam bleiben. "Die Vermeidung von Gesprächen miteinander und per Telefon wäre eine weitere Möglichkeit, um die Aerosolausbreitung zu verringern", so Wortmann.
England startet mit zweiter Impfgruppe
In England sollen nun auch die über 70-Jährigen sowie medizinisch besonders gefährdete Menschen eine Einladung zur Corona-Impfung erhalten. Premierminister Boris Johnson bezeichnete die Einladung der mehr als fünf Millionen zählenden Gruppe als "signifikanten Meilenstein" im Kampf gegen die Pandemie. Mehr als die Hälfte der Über-80-Jährigen in Großbritannien haben nach Angaben der Regierung bereits ihre erste Impfdosis erhalten. Die übrigen sollen bei Terminen weiterhin Priorität genießen, genauso wie Personal in Pflegeheimen oder medizinischen Berufen. Um die bestehenden Kapazitäten bestmöglich auszunutzen, solle aber bereits die nächste Gruppe für Termine kontaktiert werden.
Die Regierung hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis Mitte Februar 15 Millionen Menschen - und damit die am meisten von Covid-19 gefährdeten Gruppen - zu impfen. In England sollten heute zehn weitere Impfzentren eröffnen, in Schottland sind Soldaten im Einsatz, weitere 80 vorzubereiten. In London soll ab Ende des Monats auch ein 24-Stunden-Zentrum getestet werden.
Bis Sonntagabend waren mehr als 3,8 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich geimpft worden. Pro Minute werden nach Angaben des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS und der Regierung im Durchschnitt 140 Menschen geimpft. Bis September soll jeder Erwachsene in Großbritannien eine Corona-Immunisierung angeboten bekommen.
Bremens Bürgermeister fordert strengere Vorgaben für Homeoffice
Auch der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) geht von einer Verlängerung des Lockdowns aus. Zudem forderte er im ARD-Morgenmagazin strengere Vorgaben zum Arbeiten im Homeoffic: "Wir sollten eine Regelung bekommen, dass überall da, wo es möglich ist, auch tatsächlich Homeoffice angeboten werden muss." Auch eine strengere Maskenpflicht zum Tragen von FFP2-Masken unterstützte er. Bremen habe gute Erfahrungen damit gemacht. Er könne deshalb der Idee, das Tragen von "medizinisch hochwertigen Masken" vorzuschreiben, "viel abgewinnen". Das Wichtigste bei etwaigen Verschärfungen sei, die Menschen mitzunehmen, sagte Bovenschulte. "Wenn die Menschen überzeugt sind, die Regeln einzuhalten, dann gehen die Inzidenzzahlen und Infektionszahlen runter."
Söder: Konsequente Durchsetzung bestehender Maßnahmen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat vor dem bevorstehenden Corona-Gipfel von Bund und Ländern die konsequente Durchsetzung der bestehenden Maßnahmen gefordert. "Das Wichtigste wäre zunächst einmal morgen, dass alle endlich das beschließen und umsetzen, was wir schon einmal gemeinsam auf den Weg gebracht haben", sagte er im BR. Von den Beratungen erhofft sich Söder eine Einschätzung der Wissenschaftler, wie gefährlich und wie verbreitet die Mutation aus Großbritannien ist: "Da müssen wir eine deutlich bessere Meldelage bekommen", betonte der CSU-Chef. "Es ist bislang in Deutschland verschlafen worden, sich darum zu kümmern, eine Sequenzierung umfangreich zu machen."
Garmisch-Partenkirchen: Unbekannte Virusmutation entdeckt
Am Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist einem Medienbericht zufolge eine unbekannte Variante des Coronavirus entdeckt worden. Untersucht werde das veränderte Virus nun in Berlin vom Virologen Christian Drosten.
China: Wirtschaftsplus mitten in der Corona-Krise
Kaum jemand ist davon ausgegangen, dass Chinas Wirtschaft im Pandemiejahr um die zwei Prozent wachsen wird. Doch insbesondere im letzten Quartal 2020 gab es noch einmal einen richtigen Schub, berichtet Steffen Wurzel.
Scholz rechnet mit zweiwöchiger Lockdown-Verlängerung
Bundesfinanzminister Olaf Scholz kann sich vorstellen, dass die Corona-Maßnahmen bis Mitte Februar verlängert werden. Im rbb-Inforadio sagte er: "Zwei Dinge kann ich mir auf alle Fälle vorstellen. Eine befristete zeitliche Verlängerung. Österreich hat jetzt gerade bis zum 8. Februar verlängert. Und wir werden sicherlich etwas machen, dass so in diese Richtung geht. Nochmal 14 Tage obendrauf ungefähr."
Scholz sprach sich außerdem für mehr Nachdruck bei der Umsetzung von Homeoffice in den Unternehmen aus, notfalls auch mit gesetzlichen Regelungen. "Jetzt geht es darum, dass alle überzeugt werden, das zu machen und deshalb glaube ich, muss man dort auch Vorschriften machen, die Möglichkeiten dazu haben wir ja." Über eine mögliche Ausgangssperre müsse vorsichtig diskutiert werden, ebenso über das Thema FFP2-Maskenpflicht.
Die Deutschen rauchen mehr
Die Deutschen haben im Corona-Jahr deutlich mehr Pfeife geraucht und sich auch wieder spürbar mehr Zigaretten selbst gedreht. Während der Zigarettenabsatz 2020 zwar insgesamt um 1,1 Prozent sank, stieg die Menge des versteuerten Pfeifentabaks um gut 44 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Auch die Menge des versteuerten Feinschnitts stieg um 10,6 Prozent. Der Absatz von Zigarren und Zigarillos erhöhte sich um 3,7 Prozent. Insgesamt wurden 2020 Tabakwaren im Wert von 28,8 Milliarden Euro versteuert und damit fünf Prozent mehr als 2019.
FFP2-Maskenpflicht ab heute in Bayern
Wer in Bayern den öffentlichen Nahverkehr nutzt oder einkaufen geht, muss von heute an eine FFP2-Maske tragen. Ersten Berichten zufolge klappt der Start der neuen Maßnahme ziemlich gut.
Großbritannien: Einreise nur noch mit Negativ-Test
Für Reisen nach Großbritannien ist seit heute ein negativer Test vor der Einreise notwendig. Dieser darf nicht mehr als 72 Stunden alt sein. Trotzdem müssen sich Einreisende nach ihrer Ankunft in eine zehntägige Quarantäne begeben - egal, aus welchem Land sie kommen. Diese Selbstisolation kann frühestens ab dem fünften Tag durch einen weiteren negativen Corona-Test beendet werden. Die Regelung soll bis mindestens Mitte Februar gelten.
Die Regierung hat die Einreiseregeln verschärft, um sich effektiver vor der Einschleppung neuer Corona-Varianten aus anderen Ländern zu schützen. Für Brasilien, wo neue Varianten entdeckt wurden, und mehrere andere südamerikanische Länder sowie Portugal gilt sogar ein Einreiseverbot.
Griechenland öffnet Geschäfte wieder
Nach monatelangem Lockdown haben in Griechenland die Geschäfte wieder geöffnet. Die Regierung in Athen begründet den Schritt mit der niedrigen Zahl der Neuinfektionen, appelliert aber die Bürger, sich weiterhin an die strengen Maßnahmen zu halten. Vize-Regierungschef Adonis Georgiadis geht davon aus, dass die Anzahl der Neuinfektionen wieder steigen werde. "Das geht nicht anders, wenn man die Wirtschaft öffnet und es dadurch zu mehr Kontakten kommt." Ein leichter Anstieg sei jedoch zu verkraften, die Intensivbetten seien derzeit nur etwa zur Hälfte belegt. "Ist der Anstieg aber zu hoch, wird es wieder strengere Maßnahmen geben."
Die Geschäfte dürfen wieder Kunden empfangen, allerdings nur eine Person je 25 Quadratmeter Ladenfläche. In Regionen mit höheren Corona-Zahlen ist den Geschäften der Verkauf lediglich durch "Click Away" erlaubt, wobei die Kunden online oder telefonisch bestellen und die Ware vor dem Geschäft in Empfang nehmen können. Dadurch soll Kundengedränge im Laden vermieden werden.
Gastgewerbe hat rund 38 Prozent Umsatz verloren
Hoteliers und Wirte haben nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr wegen der verschiedenen Corona-Einschränkungen real 38 Prozent Umsatz verloren. In die Schätzung sind vorläufige Monatswerte bis einschließlich November eingeflossen. Die Auswirkungen des verschärften Lockdowns im Dezember wurden zunächst geschätzt. Im ebenfalls bereits von flächendeckenden Betriebseinschränkungen geprägten November lagen die Umsätze nominal 66,4 Prozent unter denen aus dem Vorjahresmonat. Besonders hart wurden hier die Hotels mit einem Rückgang von 81,9 Prozent in der Jahresfrist getroffen. Cateringbetriebe kamen mit einem Rückgang um 43,2 Prozent noch vergleichsweise gut davon.
Droht der Mega-Lockdown? Die Börsen starten schwach
Deutschlands Topökonomen warnen laut "Spiegel" vor einem umfangreichen Lockdown mit Schließungen zahlreicher weiterer Unternehmen und Produktionsstätten. Etliche Branchen teilen die Bedenken. Mit Blick auf derartige Maßnahmen, die beim morgigen Bund-Länder-Treffen beschlossen werden könnten, ist die Kauflaune an den Börsen eher trüb.
Spahn: Noch zu viele Neuinfektionen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht das Sinken der Neuinfektionszahlen noch nicht als ausreichend an. Es gebe zwar eine leichte Entspannung auch auf den Intensivstationen mit zehn bis 15 Prozent weniger Corona-Intensivpatienten, sagt der CDU-Politiker im ARD-Morgenmagazin. "Aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen", fügt er hinzu und verweist zudem auf die Gefahr von sich ausbreitenden Virus-Mutationen, die als infektiöser gelten.
Nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist eine Verschärfung des Corona-Lockdowns als Ergebnis der Bund-Länder-Beratungen am Dienstag keineswegs sicher. Es gehe um eine weitere Kontaktreduzierung im Privaten und in der Arbeitswelt, sagte er. Dabei sei zu entscheiden, ob es vor allem um neue Regeln oder noch einmal um eine Schärfung des Bewusstseins der Menschen gehe.
Scholz kündigt mehr und schnellere Hilfen für Firmen an
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine erhebliche Aufstockung der Finanzhilfen für Unternehmen angekündigt, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind. Scholz sagte am Sonntagabend beim "Bild"-Talk, er sei "wild entschlossen", zusammen mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dafür zu sorgen, "dass wir die Wirtschaftshilfen, die wir für die Zeit in diesem Jahr konzipiert haben, noch einmal großzügiger ausgestalten". Künftig könne "ein Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro als monatliche Leistung in den Blick genommen werden", sagte Scholz. Bislang ist diese Summe auf 500.000 Euro gedeckelt.
Seit Wochen klagen Unternehmen und ihre Verbände über Antrags- und Auszahlungsschwierigkeiten. Die Regierung plant daher eine deutliche Vereinfachung der Anträge sowie eine kräftige Erhöhung der Überbrückungshilfen, sagte Scholz laut einem Tweet seines Ministeriums dem rbb-inforadio. "Auch für Saisonware wollen wir bei der Überbrückungshilfe eine zusätzliche Regelung finden, um Unternehmen zu helfen", so Scholz.
Scholz kündigte im "Bild"-Talk auch Hilfen für Einzelhändler an, "die Saisonware haben". Da werde eine Lösung benötigt, die nicht betrugsanfällig sei. Da habe sich die Regierung aber schon "weit voran gearbeitet".
Haseloff: Alle Maßnahmen nochmal auf ihre Wirkung prüfen
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) rechnet damit, dass die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihren Beratungen am Dienstag Nachschärfungen der Corona-Regeln beschließen. "Klar ist, dass wir alle Maßnahmen noch mal auf ihre Wirkung prüfen müssen und gegebenenfalls da, wo wir uns eine Wirkung versprechen, nachschärfen müssen", sagte Haseloff im Deutschlandfunk.
Heute Abend lassen sich nach seinen Worten die Ministerpräsidenten die Einschätzung von Fachleuten wie Virologen und Infektiologen zu den Corona-Mutationen berichten. "Die Mutationen sind eine neue Gefahr. Wir haben das in Irland gesehen, wir haben das an vielen Stellen in Europa und weltweit gesehen", sagte Haseloff. Um ähnliche Entwicklungen in Deutschland zu verhindern, müsse man reagieren.
Corona-Krise wirft Frankfurter Flughafen auf Niveau von 1984 zurück
Der Einbruch des Flugverkehrs durch die Corona-Pandemie hat den Frankfurter Flughafen 2020 im Passagiergeschäft deutlich zurückgeworfen. Das Passagieraufkommen habe mit knapp 18,8 Millionen Fluggästen 73,4 Prozent niedriger gelegen als im Rekordjahr 2019, teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. Das entspreche dem Niveau aus dem Jahr 1984. Im Dezember zählte Deutschlands größter Flughafen rund 892.000 Passagiere und damit 81,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Deutlich besser lief es im Cargo-Geschäft. Im Dezember legte das Aufkommen an Fracht und Luftpost um 8,9 Prozent auf 182 568 Tonnen zu. Für das Gesamtjahr stand allerdings immer noch ein Rückgang von 8,5 Prozent auf gut 1,9 Millionen Tonnen zu Buche.
Für das neue Jahr rechnet Fraport-Chef Stefan Schulte zwar mit einer Erholung des Passagierverkehrs, vor allem in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt dürfte das Fluggastaufkommen nach seiner Schätzung aber nur 35 bis 45 Prozent des Rekordjahres 2019 erreichen.
"Das Niveau der Fallzahlen ist viel zu hoch"
Vor den morgigen Bund-Länder-Beratungen zu weiteren Corona-Maßnahmen hat die Epidemiologin Eva Grill dafür plädiert, die bestehenden Maßnahmen einzuhalten. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte sie: "Man muss ganz klar sagen, dass viele Bürgerinnen und Bürger schon einen gewaltigen Kraftakt geleistet haben und auch jetzt noch leisten. Aber das Niveau der Fallzahlen ist viel zu hoch."
Mit Blick auf eine Verschärfung des Lockdowns sagte die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie: "Ich meine, dass wir uns nicht an 1000 Todesfälle pro Tag gewöhnen sollten." Sie verwies auf den ersten Lockdown im Frühjahr vergangenen Jahres und betonte: "Da ist es gelungen, mit konsequenten Maßnahmen, die Fallzahlen deutlich zu senken. Da hatten wir einen Rückgang der Mobilität um 40 Prozent. Und der Rückgang ist jetzt bei minus 15 Prozent." Ihrer Meinung nach muss jetzt beispielsweise über gepoolte Tests an Schulen und in Betrieben nachgedacht werden.
Mit Blick auf die Gefahr durch Mutationen des Corona-Virus sagte Grill: "Diese neuen Versionen sind deutlich ansteckender. Das ist ihr Problem. Das bedeutet höhere Fallzahlen, das bedeutet Probleme bei der Kontrolle und das bedeutet auch mehr schwer Erkrankte und mehr Todesfälle, auch wenn die Variante selbst nicht tödlicher ist. Wir können also eigentlich eine dritte Welle durch die Mutation nur verhindern, wenn wir den Mutationen jetzt keine Chancen geben, sich zu verbreiten. [...] Ich erwarte da, dass sich die europäischen Länder untereinander mit ihren Maßnahmen abstimmen und zusammenarbeiten."
SPD-Chef Walter-Borjans gegen Maas-Vorstoß
Auch SPD-Chef Nobert Walter-Borjans weist den Vorstoß seines Parteikollegen Heiko Maas für mehr Freiheiten für Geimpfte zurück. Zum einen sei unklar, ob Geimpfte noch ansteckend seien, sagt Walter-Borjans im Deutschlandfunk. Zum anderen sei es schwer zu entscheiden, wer genau was dürfe. Und grundsätzlich setze er auf Solidarität: "Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass ich als einer der schon etwas Älteren später dann zu Veranstaltungen gehen darf, während die jungen Menschen zu Hause bleiben müssen, weil sie noch nicht geimpft sind", sagt der 68-Jährige.
Ukraine: Niedrigste Infektionszahl seit September
Die Ukraine meldet 3034 neue Coronavirus-Fälle und damit die niedrigste Zahl seit September. Wie Gesundheitsminister Maxim Stepanow weiter mitteilte, sank die Zahl der Toten von 116 am Vortag auf 67. Der Lockdown soll nun am 25. Januar enden. Set dem 8. Januar mussten Einrichtungen wie Schulen, Restaurants und Fitnessstudios geschlossen bleiben. Insgesamt verzeichnet die Ukraine 1,16 Millionen Infektionen und 20.869 Corona-Todesfälle.
Erneut volle Strände in Rio
Trotz weiter steigender Corona-Zahlen sind die Strände der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro voll. Dicht an dicht drängten sich die Besucher zwischen den bunten Sonnenschirmen an den weltberühmten Stränden von Copacabana und Ipanema. Viele trugen keine Maske. Am Sonntag wurden die Straßen entlang der Strände von Copacabana, Ipanema und Leblon und der Park Aterro do Flamengo wieder für den Fahrzeugverkehr geschlossen und zu Freizeitgebieten für die Bewohner Rios umgewandelt. Der Januar ist in Brasilien Ferienzeit.
Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist derzeit einer der Hotspots der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Rio de Janeiro ist einer der am meisten betroffenen Bundesstaaten.

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Uruguay: Vom Corona-Vorbild zum Sorgenkind
Lange galt Uruguay wegen seiner niedrigen Corona-Infektionszahlen als gutes Beispiel in Lateinamerika. Bis Juli hatten sich gerade mal 1000 Menschen mit dem Virus angesteckt, 30 waren gestorben, denn die Regierung hatte schnell reagiert. Doch das Land lebt vor allem vom Tourismus, der während der Pandemie unmöglich ist. Und so verloren viele Menschen ihre Arbeit und gerieten in Not. Ein Bericht von Verena von Schönfeldt und Peter Sonnenberg.
Was wird das Bund-Ländertreffen bringen?
Längerer Lockdown, FFP2-Maskenpflicht, Ausgangssperre? Diskutiert wird momentan viel über mögliche Maßnahmen, die die Bund-Länder-Runde morgen beschließen könnte.
RKI meldet 7141 Corona-Neuinfektionen und 214 neue Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 7141 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 214 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekannt gab. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche hatte das RKI 12.497 Neuinfektionen und 343 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am Donnerstag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bei 134,4. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Australien wird Grenzen für Reisende im Jahr 2021 wohl nicht öffnen
Australien wird seine Grenzen aller Voraussicht nach in diesem Jahr nicht mehr für Reisende öffnen. Wie der medizinische Chefberater der australischen Regierung, Brendan Murphy, dem TV-Sender ABC sagte, seien freie Reisen im Jahr 2021 trotz eines baldigen Starts der Impfkampagne gegen das Coronavirus nicht zu erwarten. "Selbst wenn wir einen großen Teil der Bevölkerung geimpft haben, wissen wir nicht, ob das die Übertragung des Virus verhindern wird", gab Murphy zu bedenken. Er halte es für "sehr wahrscheinlich", dass auch die Quarantäne-Vorschriften noch eine Weile in Kraft blieben.
Australiens Grenzen sind seit März 2020 für Reisende geschlossen. Das Land hat sich Dosen der Vakzine von BioNTech und Pfizer sowie AstraZeneca gesichert, die Impfkampagne wird voraussichtlich Ende Februar starten.
Zahl der Corona-Infektionen in China stagniert
In China stagniert die Zahl der Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden erneut 109 neue Covid-19-Fälle bekannt, wie die Gesundheitsbehörde in Peking mitteilte. Am Freitag war noch mit 138 der höchste Wert seit dem 1. März 2020 gemeldet worden. Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle liegt den offiziellen Angaben zufolge nunmehr bei 89.336. Die Zahl der Todesfälle blieb mit 4635 unverändert. Die Behörden haben im Januar mehr als 28 Millionen Menschen unter häusliche Quarantäne gestellt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Die Regierung fürchtet, dass im Zuge des traditionellen Neujahrsfestes die Corona-Epidemie wiederauflebt.
Göring-Eckardt fordert Ausweitung von Corona-Schnelltests
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt fordert eine Initiative zur Ausweitung von Corona-Schnelltests. "Mit Abnahmegarantien und einer Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung muss Gesundheitsminister Spahn sicherstellen, dass ausreichend Schnelltests produziert und auch von Privatpersonen gekauft und angewendet werden können", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe". Regelmäßige Schnelltests sollten laut Göring-Eckardt in allen Berufen, in denen Menschen regelmäßig mit wechselnden Kontakten arbeiten, für mehr Sicherheit sorgen. Als Beispiel nannte sie Ärzte, Pflegekräfte oder Polizisten.
Mit Blick auf die morgigen Bund-Länder-Gespräche forderte die Grünen-Politikerin eine Homeoffice-Pflicht für alle Bereiche, wo es möglich sei. "Nur so geht die Mobilität runter. Zudem muss dann auch niemand mehr mit mangelndem Schutz im Großraumbüro arbeiten. Das schützt auch die, die ihre Arbeit nicht von zu Hause machen können." Es sei ihr völlig unverständlich, warum Arbeitsminister Hubertus Heil nicht endlich handele.
Scholz weist Maas-Vorstoß für mehr Freiheit von Geimpften zurück
Vizekanzler Olaf Scholz hat sich vor dem morgigen Corona-Gipfel von Bund und Ländern für einen längeren und schärferen Lockdown ausgesprochen. "Es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden", sagte der SPD-Politiker gegenüber "Bild". "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen." Ob dazu auch Ausgangssperren gehören, wollte der Finanzminister nicht ausschließen: "Ich finde, das ist eine mögliche Maßnahme, aber nicht die, die als allererste ansteht."
Den Vorstoß seines Kabinetts- und Parteikollegen Heiko Maas für mehr Freiheiten von Geimpften wies Scholz indes zurück. "Ich persönlich bin da sehr zurückhaltend. Ich glaube, dass das jetzt nicht ansteht", sagte der Finanzminister. Maas hatte zuvor gefordert, Geimpfte sollten ihre Grundrechte wieder ausüben dürfen. Dem widersprach Scholz nun: "Ich glaube, wir müssen da ein Gefühl von Solidarität haben". Er halte diese Debatte für "gar nicht so praktisch". Wenn viele Deutsche geimpft seien, würden die Beschränkungen auch weniger stark beeinträchtigen.
Slowakei beginnt neue Runde an Massentests
Die Slowakei will mit einer neuen Runde an Massentests die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. Von heute an bis zum 26. Januar könne sich die Bevölkerung testen lassen, teilte die Regierung mit. Verpflichtend sei das nicht, aber nur wer ein negatives Testergebnis habe, könne danach weiter zur Arbeit gehen, hieß es. Ziel sei es auch, dass die Schulen im Februar wieder geöffnet und auch andere Beschränkungen wieder heruntergefahren werden können. In der Slowakei hatte es schon im Herbst solche Massentests geben, um einen Lockdown zu verhindern. Letztlich kam er aber vor Weihnachten doch. Rund um die Uhr gelten seither in der Slowakei Ausgangsbeschränkungen. Ausnahmen gibt es etwa für den Weg zum Arbeitsplatz, Arztbesuche oder Einkäufe in unmittelbarer Nähe der Wohnadresse.