Eine Patientin mit Long Covid wird untersucht.
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Coronavirus-Liveblog ++ Vorerkrankungen erhöhen Long-Covid-Risiko ++

Stand: 10.03.2022 22:11 Uhr

Je mehr Vorerkrankungen, desto höher das Risiko für Long Covid - so das Ergebnis einer Studie. Die WHO hat Europa aufgerufen, das Thema Gesundheit stärker in den Fokus zu rücken. Alle Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.

10.03.2022 • 22:10 Uhr

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Hiermit schließen wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Das für Samstag geplante Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und dem FSV Mainz 05 wird wegen des Corona-Ausbruchs bei den Rheinhessen verlegt. Das teilte die Deutsche Fußball Liga mit. Die Begegnung werde verschoben, "da dem 1. FSV Mainz 05 infolge positiver Corona-Befunde weiterhin nicht die nach der DFL-Spielordnung notwendige Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung" stehen würden, hieß es.

Ein neuer Spieltermin solle schnellstmöglich bekanntgegeben werden. In der Vorwoche war das Mainzer Spiel gegen den BVB abgesagt und auf kommenden Mittwoch verschoben worden.

Der wegen der "Partygate"-Affäre lange angezählte Boris Johnson kann sich in auf seinem Posten als britischer Premierminister wieder deutlich sicherer fühlen. Einer seiner schärfsten Kritiker aus seiner eigenen Partei, der Chef der schottischen Tories, Douglas Ross, zog öffentlich seine Rücktrittsaufforderung zurück. "Mitten in einer internationalen Krise ist nicht die Zeit, über Rücktritte zu diskutieren, es sei denn, es geht um die Amtsenthebung von Wladimir Putin", sagte Ross mit Bezug auf den Krieg in der Ukraine und den russischen Präsidenten Putin.

Die Opposition warf Ross vor, "das Rückgrat einer Qualle" zu haben. Johnson drohte noch vor einigen Wochen ein Misstrauensvotum, weil er mutmaßlich gesetzeswidrige Partys während des Corona-Lockdowns in der Downing Street geduldet haben und teilweise sogar dabei gewesen sein soll. Die Polizei ermittelt zu den Zusammenkünften. Der Ausbruch des Krieges hat die Regierungskrise, die monatelang die Schlagzeilen dominierte, vorerst beendet. Sogar Oppositionsführer Keir Starmer zog seine Rücktrittsforderung zunächst zurück.

Der Bundesrat stimmt am Freitag über die Verlängerung der pandemiebedingten Sonderregeln für Kurzarbeit ab. Noch bis Ende Juni sollen Unternehmen die Leistung leichter beantragen können, die derzeit auch länger gezahlt werden kann als sonst. Zudem sollen bis Ende Juni bestimmte Erleichterungen für pflegende Angehörige verlängert werden, die ebenfalls wegen der Corona-Pandemie eingeführt wurden.

Die leichtere Übertragbarkeit des Omikron-Subtyps BA.2 und die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen sind nach Ansicht des Robert Koch-Instituts (RKI) vermutlich für den erneuten Anstieg der Covid-19-Fälle verantwortlich. Bis Ende Februar ist der Anteil von BA.2 an einer Stichprobe auf 48 Prozent gestiegen, heißt es im Corona-Wochenbericht. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei 38 Prozent gelegen. "Der weitere Verlauf der Pandemie hängt maßgeblich davon ab, wie sich das Verhalten in der Bevölkerung ändert und in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen", heißt es im Bericht.

Das RKI hatte am Donnerstag eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen gemeldet: Die Behörde hatte 262.752 Fälle binnen 24 Stunden und damit erstmals mehr als 250.000 verzeichnete Neuinfektionen an einem Tag registriert. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz war auf 1388,5 geklettert.

Die höchsten Inzidenzen werden dem Wochenbericht zufolge weiterhin in der Gruppe der 5- bis 24-Jährigen verzeichnet. Sie lag dort zuletzt bei Werten um die 2000 Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Der US-Impfstoffhersteller Moderna hat mit Studien zu einem kombinierten Corona-Impfstoff begonnen. Dabei handele es sich um ein Produkt, das den neuen, auf die Omikron-Variante zugeschnittenen, Corona-Impfstoff mit dem ursprünglichen Impfstoff kombiniere, wie Moderna mitteilte. An der Untersuchung sollen rund 375 Menschen teilnehmen. Die gewonnenen Daten sollen mit den Behörden geteilt werden und in die Vorbereitung der Herbstimpfungen einfließen, hieß es.

Bereits im Januar hatte Moderne mit einer klinischen Studie des speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffes begonnen, an der rund 600 Freiwillige teilnehmen sollten. Auch Biontech und Pfizer haben ihre erste klinische Studie zu einem speziellen Omikron-Impfstoff gestartet.

Die drei Gründer des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech - Uğur Şahin, Özlem Türeci und Christoph Huber - sind jetzt Ehrenbürger der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Mit dieser Auszeichnung wolle Mainz die Verdienste des Trios in der Forschung und nicht zuletzt bei der Entwicklung des Corona-Impfstoffs würdigen, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling bei einer Feierstunde in der Rheingoldhalle. "Aus Mainz ging Hoffnung in die Welt in der dunkelsten Zeit der Pandemie."

Biontech, das wegen der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 mittlerweile zu den bekanntesten deutschen Unternehmen gehört, hat seinen Hauptsitz in Mainz und ist der größte Steuerzahler in der Landeshauptstadt. Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste der von der Stadt vergebenen Auszeichnungen und würdigt Personen, die sich besonders um die Menschen und das Ansehen der Landeshauptstadt verdient gemacht haben.

In der Spielzeit 2019/20, in die auch der erste Lockdown im Frühjahr 2020 fiel, ist die Zahl der Besucher in den öffentlichen Theatern, Orchestern, Privattheatern und Festspielen um 29 Prozent gesunken. Das teilte der Deutsche Bühnenverein mit.

Während die Zahl der Festangestellten dank Kurzarbeit konstant geblieben sei, zeigte sich bei den freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Rückgang von 10,6 Prozent. "Dies ist der pandemiebedingten Schließung der Bühnen geschuldet", so der Bühnenverein. Ein bundesweiter Lockdown hatte ab März 2020 zu einer monatelangen Schließung der Häuser geführt.

Die gesellschaftlichen Folgen des Wegfalls der Bühnen seien schon jetzt deutlich spürbar, sagte die Geschäftsführende Direktorin des Bühnenvereins, Claudia Schmitz. "Perspektivische Folgen sind schon in Sicht: Angespannte öffentliche Haushalte treffen auf Bühnen, die sich erst wieder ganz in die gesellschaftliche Wahrnehmung zurückarbeiten müssen und auf diesem Weg das klare Bekenntnis der Kulturpolitik benötigen."

Den zweiten Tag hintereinander ist in Österreich ein Rekord bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Nach knapp 48 000 Fällen binnen 24 Stunden am Mittwoch wurden nun fast 50 000 neue Infektionen registriert, wie die Behörden berichteten. Experten hatten zuletzt kritisiert, dass die fast komplette Aufhebung aller Corona-Beschränkungen am 5. März zu früh erfolgt sei.

Allerdings blieb die Situation in den Kliniken stabil. Auf den Normalstationen sank die Zahl der Corona-Patienten im Vergleich zum Vortag leicht, auf den Intensivstationen blieb sie stabil. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich bei rund 2800 Fällen auf 100 000 Einwohner. In Deutschland beträgt sie knapp 1400.

Das Adria- und Balkanland Montenegro hebt die meisten Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf. Insbesondere ist für die Einreise in das an Kroatien grenzende Urlaubsland kein 3G-Nachweis mehr nötig. Dies gab der Direktor des Instituts für öffentliche Gesundheit (IJZCG), Igor Galic, vor der Presse in Podgorica bekannt. Auch für den Besuch von Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen ist ab Freitag kein Nachweis mehr erforderlich, dass man entweder geimpft, genesen oder getestet ist. Weiterhin in Kraft bleibt die Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen. Auch die erlaubte Zahl von Teilnehmern an öffentlichen Veranstaltungen bleibt beschränkt - sie wurde von bisher 50 auf nunmehr 100 erhöht.

Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat nach einem Corona-Ausbruch in der Mannschaft einen Antrag auf Verlegung des für Samstag vorgesehenen Heimspiels gegen den FC Erzgebirge Aue bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) gestellt. "Wir wären in der aktuellen Lage leider nicht spielfähig und haben die für heute angesetzten Trainingseinheiten abgesetzt", sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt auf der Club-Homepage.

Am Vormittag war das Training abgesagt worden, da mehrere Spieler und Personen aus dem Umfeld des Teams über Unwohlsein geklagt hatten. Die Corona-Verdachtsfälle haben sich nach aktuellen Testungen bestätigt. "Ein Großteil des Kaders und des Staffs hat sich mit dem Coronavirus angesteckt", teilte der Club mit, ohne aber die genaue Anzahl der Erkrankten zu nennen. Über eine Absetzung der Partie muss nun die DFL kurzfristig entscheiden.

Der 1. FC Union Berlin muss gegen den VfB Stuttgart nach weiteren Corona-Fällen auf ein Quartett verzichten. Nach Torwart Andreas Luthe und Stürmer Kevin Behrens fehlen den Eisernen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die ebenfalls positiv auf das Virus getesteten Mittelfeldspieler Levin Öztunali und Genki Haraguchi. "Sie werden nicht einsatzbereit sein", sagte Trainer Urs Fischer. Anstelle für Luthe soll der Däne Frederik Rönnow im Tor stehen.

Die Bundesregierung will den in Existenznot geratenen Schweinehaltern in Deutschland schnell und unbürokratisch helfen. Diese Landwirte und Landwirtinnen müssten "ab sofort" nicht mehr nachweisen, dass ihre Umsatzeinbrüche ausschließlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sind, um Hilfe zu bekommen, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Künftig reiche der Nachweis aus, dass Umsatzeinbußen "weit überwiegend" coronabedingt sind. 

Das gelte zunächst für die Länder Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Zuständig für die Bewilligung von Corona-Überbrückungshilfe sind die Länder. Die zuständigen Stellen dort sollen den Ministeriumsangaben zufolge noch offene Anträge von Schweinehaltern "beschleunigt" bearbeiten. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auch angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen erneut zu mehr Impfungen aufgerufen. Die Lücke sei so groß, "dass wir ohne eine deutliche Verbesserung der Impfbereitschaft und der Impfquoten im Herbst wieder erhebliche Probleme haben werden", sagte der SPD-Politiker. Dies zeige auch die jetzt wieder anwachsende Omikron-Welle, die wahrscheinlich größtenteils durch die Untervariante BA.2 getrieben sei. Wenn dies nicht in den Griff komme, würden über viele Wochen hinweg jeden Tag 200 bis 300 Todesfälle zu beklagen sein. "Damit können wir uns nicht abfinden."

Lauterbach kam zum Auftakt einer neuen Impfaktion der Initiative "German Dream", die in Berlin startete. Im Rahmen der Impfkampagne der Bundesregierung soll ein Informationsbus bis April auch nach Halle an der Saale, Jena, Cottbus und Köln fahren, um Impfzögerliche direkt in ihrem Lebensumfeld anzusprechen. Dies sei eine gute und unbürokratische Aktion, sagte der Minister. Auch Menschen mit Migrationshintergrund seien oft impfbereit, Angebote würden dann aber teils nicht in sinnvoller Art und Weise erbracht.

Je mehr Vorerkrankungen jemand hat, desto höher ist sein Risiko für Long Covid. Das ist das Fazit einer Studie des Universitätsklinikums Tübingen mit rund 1.900 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Häufigste Symptome der Befragten seien Müdigkeit, körperliche Erschöpfung, Konzentrationsstörungen sowie Geschmacks- und Geruchsverlust, teilte das Klinikum mit. Das Risiko bei Frauen, unter Long Covid zu leiden, sei rund 80 Prozent höher als bei Männern.

Die Forscher hatten gemeinsam mit den Gesundheitsämtern der Landkreise Reutlingen, Tübingen und dem Enzkreis eine Befragung unter allen Erwachsenen mit positivem PCR-Test durchgeführt. 87 Prozent der Befragten gaben an, ihre Corona-Infektion Zuhause durchgestanden zu haben. Dabei zeigte sich den Angaben zufolge, dass 46 Prozent der ambulant behandelten Patienten auch zwölf Wochen nach der Infektion noch unter Beschwerden leiden. Wesentlich häufiger, mit 73 Prozent, berichteten Krankenhauspatienten über Langzeitsymptome. Viele der schwer Erkrankten hätten bereits unter Vorerkrankungen gelitten.

Der ehemalige Weltklasse-Skispringer und heutige österreichische Cheftrainer Andreas Widhölzl verpasst die Skiflug-WM im norwegischen Vikersund. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) nannte coronabedingte "Sicherheitsgründe" für die Entscheidung. "Es hat in meinem allerengsten Familienkreis einen Covid-Fall gegeben und ich bin damit eine Kontaktperson", sagte Widhölzl. Vertreten wird der 45-Jährige in Norwegen von den beiden Co-Trainern Harald Diess und Thomas Thurnbichler.

Die SPD rechnet bei dem geplanten neuen Infektionsschutzgesetz noch mit Veränderungen. "Ich glaube, dass es wahrscheinlich Präzisierungen noch wird geben müssen", sagte Fraktionschef Rolf Mützenich vor einer Sonder-Fraktionssitzung in Berlin. Einen großen Veränderungsbedarf sehe er jedoch nicht.

Das neue Gesetz soll kommende Woche beschlossen werden und ab dem 20. März gelten. Es sieht den Wegfall der meisten Corona-Schutzmaßnahmen vor, was teilweise auf Kritik stößt. Mützenich räumte ein, dass es um den Infektionsschutz ein hartes Ringen "insbesondere mit der FDP" gegeben habe, die für möglichst weitgehende Lockerungen eintritt. Das Ergebnis sei nun, den Ländern mehr Handlungsspielraum zu geben.

Beim Impfen gegen das Coronavirus geht es in Deutschland weiter nur langsam voran. Am Mittwoch wurden deutschlandweit rund 95.000 Impfdosen verabreicht, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorging. Am Mittwoch der Vorwoche waren es mit rund 112.000 Dosen deutlich mehr. Seit mehreren Tagen liegt die Zahl der verabreichten Impfdosen unter 100.000.

Inzwischen haben 75,7 Prozent der Menschen in Deutschland (mindestens 62,9 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bundesweit haben 57,6 Prozent (47,9 Millionen) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,4 Prozent (63,5 Millionen Menschen).

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die europäischen Länder aufgerufen, das Thema Gesundheit nach der Corona-Pandemie viel stärker in den Fokus zu rücken als zuvor. Angesichts der weitreichenden Auswirkungen der Pandemie stünden die Länder vor gewaltigen Herausforderungen, um die gesundheitlichen Ungleichheiten anzupacken und die gesundheitsbezogenen der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele für das Jahr 2030 zu erreichen, teilte die WHO Europa bei der Vorstellung ihres neuen Europäischen Gesundheitsberichts 2021 mit.

Nach fast zwei Jahren Pandemie stehe man vor einer klaren Richtungswahl, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge: Man könne dem Gesundheitssektor entweder mehr Priorität als je zuvor einräumen und einen Fokus auf lange vernachlässigte Themen wie die mentale Gesundheit legen. Oder aber man könne die Chance verstreichen lassen und somit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel setzen.

Beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV besteht Corona-Verdacht. Mehrere Spieler und Staff-Mitglieder hätten sich bei den Teamärzten und dem HSV-Management gemeldet und dabei über Unwohlsein und Erkältungssymptome geklagt, teilten die Hanseaten mit.

Die am Vormittag vorgesehene Trainingseinheit wurde daraufhin kurzfristig verschoben und für den gesamten Kader ein Corona-Test im Drive-in-Verfahren anberaumt. "Im Anschluss an die Testergebnisse wird Trainer Tim Walter in enger Abstimmung mit den Ärzten den weiteren Tagesablauf festlegen", hieß es in der Vereinsmitteilung weiter. Dann wird voraussichtlich auch absehbar sein, ob das Heimspiel des Traditionsclubs am Samstag (13.30 Uhr/Sky) gegen den FC Erzgebirge Aue gefährdet ist.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien (CDU), hat sich gegen einen raschen Wegfall der Maskenpflicht zum Schutz vor Corona an Schulen ausgesprochen. "Wenn es nach uns ginge, müsste auch die Möglichkeit, die Maske zu tragen, noch eine Weile fortbestehen", sagte die schleswig-holsteinische Kultusministerin vor einer KMK-Sitzung im gemeinsamen Morgenmagazin von ARD und ZDF. "Hier ist die Gesetzeslage bisher unklar. Der Bund hat hier noch keine abschließende Entscheidung getroffen. Darauf warten wir dringlich."

In Niedersachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen Angaben des Robert Koch-Instituts weiter gestiegen. Aktuell liegt sie demnach bei 1.263,9 neuen Fällen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner (Vortag: 1.209,4 / Vorwoche: 1.111,8). Die Zahl der binnen 24 Stunden laborbestätigten neuen Corona-Fälle wird mit landesweit 24.118 angegeben - gestern waren es 19.525, am vergangenen Donnerstag 20.111 gewesen. Mit 17 weiteren Todesfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen stieg die Gesamtzahl der seit Pandemie-Beginn registrierten Verstorbenen auf 7.656.

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Erkrankungen in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt nun bei 1.066,8, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel hervorgeht (Vortag: 1.020,6 / Vorwoche: 941,0). Die Zahl der aktuell registrierten Neuinfektionen liegt bei 7.029 und damit über den Werten vom Vortag (6.665) und von vor einer Woche (5.651).

Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patientinnen und Patienten mit Corona je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche sank in Schleswig-Holstein leicht auf 5,26. Die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldeten Todesfälle stieg um neun. 418 infizierte Patienten liegen in den Kliniken - 32 mehr als am Tag zuvor. Von ihnen werden 42 auf einer Intensivstation behandelt.

Trotz der Omikron-Welle hat sich die Zahl der Gästeübernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsbetriebe im Januar deutlich erhöht. Insgesamt wurden in Deutschland 16,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste registriert und damit gut zweieinhalb Mal so viele (+152,9 Prozent) wie im Vorjahresmonat. Damals hatte es aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste gegeben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich mit dem letzten Vorkrisenmonat - dem Januar 2020 - lagen die Übernachtungszahlen allerdings immer noch um 39,9 Prozent niedriger.

China hat die höchsten Infektionszahlen seit dem ersten Corona-Ausbruch in der zentralchinesischen Metropole Wuhan gemeldet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden am Mittwoch landesweit 402 lokale Infektionen mit Symptomen entdeckt - fast doppelt so viele wie am Vortag. Hinzu kamen 435 asymptomatische Infektionen sowie 277 aus dem Ausland importierte Fälle.

Der Bioinformatiker Lars Kaderali aus Greifswald sieht Deutschland in einer neuen Corona-Welle. "Das liegt vor allem daran, dass der Omikron-Subtyp BA.2 noch infektiöser ist als die ursprüngliche Variante", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen die Lockerungen der Corona-Maßnahmen. "In Kombination führt das beides zu den steigenden Fallzahlen." Seit etwa einer Woche meldet das Robert Koch-Institut einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz. Die von der Bundesregierung angekündigten Lockerungen hält Kaderali, Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung, dennoch für vertretbar. "Bundesweit steigen die Corona-Zahlen zwar, die Situation in den Krankenhäusern ist aber noch undramatisch", sagte er. "Man sollte aber nur vorsichtig lockern und nur mit der Option, wieder zurückzugehen, wenn man merkt, dass das zu viel wird."

Das Robert-Koch-Institut hat 262.752 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 52.079 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 210.673 positive Tests gemeldet wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 16,5 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1388,5 von 1319,0 am Vortag. 259 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 125.023.

Die US-Fluggesellschaft United Airlines ermöglicht einem Zeitungsbericht zufolge Mitarbeitern, die sich aus religiösen oder medizinischen Gründen nicht gegen Corona impfen lassen, die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz. Die von der Impfplicht ausgenommen Beschäftigten können Ende des Monats aus dem unbezahlten Urlaub oder aus den nicht kundennahen Positionen zurückzukehren, schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. United mit Sitz in Chicago war die erste große Fluggesellschaft, die eine Impfpflicht vorgeschrieben hat. Rund 200 impfunwilligen Beschäftigten der 67.000 Angestellten wurde nach Angaben des Unternehmens daraufhin gekündigt. Die ehemaligen Mitarbeiter werden laut Bericht nicht wieder eingestellt - Neueinstellungen erfolgen nur noch mit gültigem Impfnachweis. Die Airline lehnte eine Stellungsnahme ab.

Weltärztebund-Vorsitzender Frank Ulrich Montgomery kritisiert die ab dem 20. März gültigen Corona-Regeln als unzureichend. "Der 'Basisschutz' ist wirklich nur ein 'Basisschutz' - und damit natürlich besser als gar nichts", sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Weitergehende, sinnvolle Maßnahmen" habe die Politik aber "erfolgreich zerredet". Es regiere das Prinzip Hoffnung bei den Regeln, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) am Mittwoch vorgestellt haben.