
Corona-Krise ++ Frankreich schließt Schulen, Unis und Kitas ++
Stand: 12.03.2020 23:13 Uhr
Frankreichs Präsident Macron hat die Schließung aller Bildungseinrichtungen angekündigt. Tirol und Salzburg schließen alle Skigebiete, Belgien alle Schulen, Cafés und Restaurants. Der Liveblog zum Nachlesen.
Corona-Krise - was heute geschah
In Bayern gab es den ersten Coronavirus-Todesfall, bundesweit bislang sechs Tote, Italien meldete schon über 1000 Tote. Frankreichs Präsident Macron stellte ein umfassendes Maßnahmenpaket vor. Die Börsen erlebten die schwersten Tagesverluste seit Jahrzehnten. Etliche Profiligen stellen den Spielbetrieb ein. Die wichtigsten Entwicklungen des Tages zum Nachlesen und Nachschauen. Wir beenden damit für heute den Liveblog.
Re:publica auf August verschoben
Die Digitalkonferenz Re:publica in Berlin ist von Anfang Mai auf August verschoben worden. Als neuer Termin werde der 10. bis 12. August angepeilt, teilten die Veranstalter mit. Für die ursprüngliche Zeit vom 6. bis 8. Mai gebe es Ideen für eine "Re:publica im digitalen Exil". Zur Re:publica und der begleitenden Media Convention Berlin kamen im vergangenen Jahr mehr als 20.000 Besucher.
Belgien schließt Schulen, Cafés und Restaurants
Auch Belgien schließt alle Schulen, Cafés und Restaurants. Ebenso würden alle Kundgebungen "unabhängig von ihrer Größe" abgesagt, sagte die belgische Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am späten Abend. Die Schließung der Schulen gelte bis 3. April.
Tirol und Salzburg schließen alle Skigebiete
Nach Tirol schließt auch Salzburg vorzeitig alle Seilbahnen und beendet die Wintersaison vorzeitig. Das teilten die Landesregierungen der beiden österreichischen Bundesländer mit. Grund seien die Versuche des Alpenlandes, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Die Seilbahnen seien nur noch bis einschließlich Sonntag geöffnet, die Hotels und andere Beherbungsbetriebe bis einschließlich Montag.
"Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber wir übernehmen Verantwortung für alle Tirolerinnen und für alle, die sich in Tirol aufhalten", gab Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter in einer Mitteilung bekannt. "Für uns steht die Gesundheit unserer Gäste, Mitarbeiterinnen und der Tiroler Bevölkerung an erster Stelle."
In Tirol gibt es rund 140 Skigebiete, die ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft des Bundeslands sind. Im vergangenen Winter gaben 6,2 Millionen Gäste in Tirol rund zwei Milliarden Dollar für die Unterbringung aus. Salzburg zählte knapp 4 Millionen Gäste. Österreich hatte bereits beschlossen, demnächst die Schulen zu schließen. Es hat bislang über 300 Corona-Infizierte.
Notstand in Lettland, Schulschließungen in Litauen
Die baltischen Staaten haben neue Schutzvorkehrungen angekündigt. Lettland rief bis Ostern den landesweiten Notstand aus. Bis zum 13. April sollen Bildungseinrichtungen geschlossen bleiben, wie Regierungschef Krisjanis Karins nach einer Sondersitzung des Kabinetts mitteilte. Öffentliche Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen sind in der Zeit untersagt.
Im benachbarten Litauen, das bereits Ende Februar vorsorglich den Notstand ausgerufen hatte, bleiben ab Freitag alle Kindergärten, Schulen und Universitäten für zwei Wochen geschlossen. Auch alle Kultur-, Freizeit-, Sport- und Unterhaltungseinrichtungen bleiben zu, teilte die Regierung mit. In der Hauptstadt Vilnius wird dies auf Beschluss der Stadtverwaltung sogar fünf Wochen der Fall sein. Alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern wurden untersagt.
Auch in Estland sprach Ministerpräsident Jüri Ratas angesichts der Ausbreitung des Coronavirus im Parlament von einer "Notsituation". Ein offizieller Ausnahmezustand wurde jedoch nicht verhängt. Dafür beschränkte die Regierung in Tallinn die Durchführung von Veranstaltungen und verschob den Beginn der Kreuzfahrtsaison in dem Ostseestaat um einen Monat auf Anfang Mai. In einzelnen Städten und Gemeinden wurde zudem der Lehrbetrieb an Schulen eingestellt.
AfD verschiebt Bundesparteitag
Die AfD wird ihren für den 25. April geplanten Bundesparteitag in Offenburg verschieben. Das entschied der Bundesvorstand der Partei am Abend einstimmig in einer Telefonkonferenz. Nach Angaben eines Sprechers steht ein neuer Termin noch nicht fest.
Die Veranstaltung war für Ende April im baden-württembergischen Offenburg geplant gewesen. Im Mittelpunkt sollten sozialpolitische Themen stehen, insbesondere die Rente. Vor der AfD hatte bereits die CDU ihren ebenfalls Ende April geplanten Parteitag auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Delegierten sollten dabei in Berlin über die Nachfolge der Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer entscheiden.
Alle katholischen Kirchen in Rom werden geschlossen
Der Vatikan hat die Schließung aller katholischen Kirchen in Rom verfügt. Die Regelung gelte bis 3. April, teilte der Vatikan-Vertreter Kardinal Angelo De Donatis mit. Der Zugang zu den Kirchen der Diözese Rom sowie zu allen "religiösen Gebäuden irgendeiner Art" sei verboten. Kloster blieben hingegen für "Gemeinden, welche sie als Wohnungen benutzen" geöffnet. Die Vorgaben dienten dem "Gemeinwohl", betonte De Donatis.
Dow Jones mit größtem Verlust seit 33 Jahren
Der Dow Jones hat den schwersten Einbruch seit 33 Jahren erlitten. Der US-Aktienindex verlor knapp zehn Prozent und stand nach Handelsschluss bei etwa 21.200 Punkten. Die New Yorker Zentralbank hatte vergeblich versucht, den Kursverlust zu stoppen. Sie kündigte an, in dieser Woche 1,5 Billionen Dollar in die Finanzmärkte zu pumpen.
Das Coronavirus sorgt bei Anlegern weltweit für Panik und hat die Börsen auf Talfahrt geschickt. In Frankfurt am Main schloss der DAX mit einem Minus von 12,24 Prozent. Das war der stärkste Tagesverlust seit 1989. Seit Anfang des Jahres sackte der DAX damit um mehr als 30 Prozent ab.
Vier Gemeinden in Spanien abgeriegelt
Die katalanischen Behörden haben vier Gemeinden in Nordspanien abgeriegelt. Die insgesamt 66.000 Einwohner der Städte Igualada, Òdena, Santa Margarida de Montbui und Vilanova del Camí dürften den "städtischen Kern" nicht verlassen, teilte der Zivilschutz mit. Ihre Häuser dürfen die Menschen demnach aber verlassen.
Merkel: Alle nicht notwendigen Veranstaltungen absagen
In Deutschland sollen nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel alle nicht notwendigen Veranstaltungen abgesagt werden. Sie habe mit den Ministerpräsidenten der Länder verabredet, dass es einen "Verzicht auf alle nicht notwendigen Veranstaltungen mit unter 1000 Teilnehmern" geben solle, sagte sie am Abend. Neue Untergrenzen für die Teilnehmerzahlen gebe es dabei nicht.
Die Kanzlerin signalisierte, dass finanziell alles getan werde, was nötig sei. Die Verschuldung stehe dabei nicht im Vordergrund. "Das Grundgesetz sieht für außergewöhnliche Situationen auch außergewöhnliche Maßnahmen vor", sagt sie mit Blick auf die Schuldenbremse im Grundgesetz. Die Lage sei außergewöhnlicher als zur Zeit der Bankenkrise. "Es ist unsere Aufgabe, Menschenleben zu retten." Zugleich müsse die Wirtschaft am Laufen gehalten werden.
Generell solle, "wo immer es möglich ist, auf Sozialkontakte verzichtet werden", sagte Merkel. Die Frage, inwiefern Hochschulen, Schulen und Kitas geschlossen werden, solle jeweils in den Bundesländern anhand der Lage in den jeweiligen Regionen entschieden werden. In Bundesländern "mit dynamischem Geschehen" bei der Corona-Ausbreitung seien vorübergehende Schließungen, etwa durch eine Verlängerung der Osterferien, "eine Option".

Bundeskanzlerin Merkel trat am Abend unter anderem mit Bayerns Ministerpräsident Söder vor die Presse. Zum Kampf gegen das Coronavirus sagte sie: "Es ist ein Einschnitt, der uns sehr viel abverlangt." Bild: AFP
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte an, in Bayern werde man am Freitag endgültig entscheiden, wann vor Ostern die Schulen geschlossen würden. Viele Bundesländer überlegten gleiches. Im Kampf gegen die rasante Ausbreitung des Virus seien die nächsten vier bis fünf Wochen entscheidend.
Er hob den Ernst der Lage hervor: "Durch Corona ist die Welt eine andere." Es handele sich um eine "echte Bewährungsprobe für unser ganzes Land". Die Lage verschlechtere sich täglich. "Wir brauchen keine Panik, aber wir brauchen entschlossenes Handeln." Deutschland werde auch "alles tun", um die Wirtschaft zu stabilisieren, fügte Söder hinzu.
ARD extra: Corona - Droht Stillstand in Deutschland?
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat einen besonderen Schutz und besondere Unterstützung für Menschen gefordert, die im medizinischen Bereich arbeiten. Der SPD-Politiker sagte im ARD extra, das Gesundheitssystem agiere bisher ziemlich erfolgreich. Die Bundesländer würden weiter differenziert agieren. Die Sondersendung "Corona - Droht Stillstand in Deutschland?" mit dem Weil-Interview:
IOC berät mit WHO über Olympische Spiele
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, will bei einer möglichen Entscheidungen über eine Absage oder Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio dem Rat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgen. In einem Interview mit den tagesthemen sagte Bach, der Zeitplan für die Spiele werde eingehalten. Deshalb stehe man bereits seit Mitte Februar in ständigem Kontakt mit der WHO. Auf die Frage, ob man die Olympischen Spiele absagen werde, wenn die WHO dies rate, sagte Bach: "Wir werden dem Rat der Weltgesundheitsorganisation folgen."
Bach räumte ein, man habe derzeit aufgrund der Pandemie "ernsthafte Probleme mit den Qualifikationswettbewerben". Dort gebe es viele Absagen, so dass in einigen internationalen Verbänden und Sportarten "die Qualifikationssysteme gefährdet" seien. "Hier werden wir sehr flexibel reagieren müssen", erklärte Bach, etwa indem Wettbewerbe verlegt und Qualifikationskriterien geändert würden. Den Athleten insbesondere aus den derzeit besonders betroffenen Ländern und Regionen müsse "unter diesen wirklich extrem schwierigen Bedingungen eine faire Qualifikation" geboten werden.
Frankreich schließt alle Bildungseinrichtungen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Schließung aller Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten im Land angekündigt. Dies gelte ab Montag "bis auf Weiteres", sagte er in einer Fernsehansprache an die Nation. Die Coronavirus-Pandemie sei die "schlimmste sanitäre Krise, die Frankreich seit einem Jahrhundert erlebt" habe, sagte Macron. Zudem werde er die Unternehmen auffordern, Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Der öffentliche Verkehr werde aber in Betrieb bleiben.
Das umfassende Maßnahmenpaket sieht auch Hilfen für die angeschlagene Wirtschaft vor. Geplant sind nach Macrons Worten unter anderem eine Entlastung der Unternehmen von Steuern und Abgaben sowie "massive" Hilfen bei Kurzarbeit. Über die mögliche Schließung von Grenzen müsse auf europäischer Ebene entschieden werden, sagte der Präsident. Europa müsse "stark und schnell" auf die Krise reagieren, forderte Macron.
US-Zentralbank pumpt Billionen in die Märkte
Die Zentralbank der USA hat eine Ausweitung ihrer Anleihenkäufe zur Stützung der Finanzmärkte bekannt gegeben. Damit will sie die von dem Coronavirus verursachte Nervosität an den Märkten mildern. Die Fed kündigte an, bis zu zwei Billionen Dollar (1,8 Billionen Euro) in den Markt für kurzfristige Kredite zu pumpen. Zudem weitet sie ihre Staatsanleihenkäufe im Volumen von 60 Milliarden Dollar pro Monat auf Anleihen mit langer Laufzeit aus.
Amerikanische Eishockeyliga unterbricht Spielbetrieb
Die Corona-Pandemie stoppt eine Liga nach der anderen. In den USA pausieren nach der Basketballliga NBA nun auch die Fußballliga MLS und die Eishockeyliga NHL für mindestens 30 Tage. Das teilten beide Organisationen mit. Es sei aufgrund der Coronavirus-Pandemie "nicht länger angemessen", Spiele auszutragen. In der Eishockeyliga stehen noch 189 Partien an.
Tschechien stellt Bahnverkehr nach Deutschland ein
Die tschechische Staatsbahn stellt ab der Nacht zu Samstag den Verkehr von und nach Deutschland ein. "Die Züge werden bis zur Staatsgrenze fahren und dann umkehren", teilte der Konzern mit. Man reagiere damit auf die Ausrufung des Notstands durch die Regierung in Prag. Betroffen sind unter anderem die Eurocity-Verbindungen Hamburg-Berlin-Prag sowie die IC-Busse zwischen Leipzig und Prag sowie zwischen Nürnberg und Prag.
Erster Toter in Norwegen
In Norwegen ist der erste Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das bestätigte Premierministerin Erna Solberg. Es habe sich um eine ältere Person gehandelt. In Norwegen gibt es laut offiziellen Angaben bislang mehr als 620 Infektionen.
Deutsche Bahn erweitert Kulanzregeln
Die Deutsche Bahn erweitert angesichts der Coronavirus-Pandemie die Kulanzregeln für Fahrgäste. Fahrkarten sollen nicht nur für Fahrten nach Italien und bei der Absage von Großveranstaltungen in Deutschland kostenfrei erstattet werden, sondern auch für Fahrten nach Ostfrankreich. Grund: Das Robert Koch-Institut zählt seit Mittwoch auch die französische Region Grand Est mit dem Elsass, Lothringen und der Region Champagne-Ardenne zu den internationalen Risikogebieten.
Der Zugverkehr nach Frankreich läuft der Bahn zufolge aber "ohne Beeinträchtigung". Anders ist es demnach auf der Brenner-Strecke zwischen Österreich und Italien, wo auf Weisung der Behörden der Zugverkehr eingestellt wurde - Züge der Bahn von München nach Italien fahren deshalb nur noch bis Innsbruck in Österreich.
Die Nachfrage nach Tickets geht laut Bahn inzwischen "spürbar" zurück. Das liege auch an der Absage von vielen Veranstaltungen in Deutschland, sagte ein Konzernsprecher.
Zweitgrößtes DAX-Minus der Geschichte
Die Coronavirus-Krise hat an den globalen Finanzmärkten zu massiven Verwerfungen geführt. Der deutsche Leitindex DAX beendete den Handelstag 12,24 Prozent tiefer bei 9161 Punkten. Es ist auf Schlusskursbasis der zweitgrößte prozentuale Tagesverlust seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte. Lediglich Mitte Oktober 1989 hatte es ein noch höheres Minus gegeben, als der DAX nach dem "Schwarzen Freitag" an der Wall Street auf Talfahrt gegangen war.
Mehr als 1000 Tote in Italien
In Italien ist die Zahl der Coronavirus-Toten auf mehr als 1000 gestiegen. Wie der Zivilschutz in Rom mitteilte, wurden 1016 Todesfälle bestätigt. Gestern war es noch 827 Tote. Die Zahl der Infizierten stieg auf mehr als 15.000.
Einen Überblick, wie viele Menschen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben sind und wie viele Infektionen in den einzelnen Ländern nachgewiesen wurden, finden Sie auf unserer interaktiven Karte.
Tausende EU-Mitarbeiter in Telearbeit
Die EU-Kommission schickt Tausende Mitarbeiter zur Telearbeit nach Hause. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte mit, dass mittlerweile sechs Beschäftigte der Behörde positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Ab Montag sollen daher "alle Kollegen in nicht-kritischen Funktionen Telearbeit machen".
Von der Leyen zufolge arbeiteten schon bisher 9000 Kommissionsbeschäftigte von zuhause aus.
Mitarbeiter mit wichtigen Funktionen müssen weiter zur Arbeit kommen. Ab Montag sind auch die Europäischen Schulen geschlossen, die Kinder der Beamten der Kommission und anderer Institutionen besuchen. Dies gilt vorerst bis zum 29. März.
Trudeau und Ronaldo in Isolation
Kanadas Premierminister Justin Trudeau und seine Ehefrau haben sich in häusliche Isolation begeben, nachdem bei Sophie Gregoire Trudeau Coronavirus-Symptome aufgetreten waren. Gregoire Trudeau habe nach einer Reise nach London "milde grippe-artige" Symptome bekommen und werde derzeit auf das Coronavirus hin getestet, teilte das Büro des Premierministers mit. Die Test-Ergebnisse liegen noch nicht vor. Bei Premierminister Trudeau seien bislang keine Symptome aufgetreten.
Auch Fußball-Ikone Cristiano Ronaldo befindet sich auf der portugiesischen Insel Madeira in Isolation. Wie die dortige Regionalregierung mitteilte, handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem einer von Ronaldos Teamkollegen bei Juventus Turin - der Verteidiger Daniele Rugani - positiv auf das Virus getestet worden war. Nach Angaben seines Clubs entwickelte Rugani aber keine Symptome. Alle Spieler, Stabsmitglieder und andere Mitarbeiter, die Kontakt zu Rugani gehabt hätten, hätten sich freiwillig in Quarantäne begeben.
Bolsonaro unter Beobachtung - zuvor Treffen mit Trump
Nun steht auch der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro unter spezieller Beobachtung, nachdem sein Kommunikationssekretär Fábio Wajngarten positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Bolsonaro war im gleichen Flugzeug wie Wajngarten, als er vor wenigen Tagen in die USA gereist war. Dabei traf Bolsonaro US-Präsident Donald Trump in dessen Resort in Florida.

Brasiliens Präsident Bolsonaro steht unter spezieller Beobachtung, nachdem er vor wenigen Tagen US-Präsident Trump getroffen hatte. Grund: Bolsonaros Kommunikationssekretär wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Bild: AFP
In den Vereinigten Staaten hatte Bolsonaro noch gesagt, dass die kleine Corona-Krise mehr Fantasie und nicht alles das sei, was die Presse propagiere. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation Covid-19 gestern zur Pandemie erklärt hatte, sagte er, dass andere Grippe-Erkrankungen schon mehr Menschen getötet hätten.
Trump ließ verlauten, dass er "nicht besorgt" sei. Er sagte, dass er mit Bolsonaro zu Abend gegessen habe, aber "wir haben nichts Ungewöhnliches gemacht".
BBC: Formel-1-Auftakt wird verschoben
Der Formel-1-Auftakt in Melbourne wird der BBC zufolge wegen des Coronavirus verschoben. Der britische Fernsehsender beruft sich auf zwei hochrangige Funktionäre aus der Rennserie. Demnach findet der erste Grand Prix des Jahres in Australien am Sonntag nun doch nicht wie geplant statt und soll kurzfristig verlegt werden. Kurz zuvor hatte es den ersten Coronavirus-Fall in der Formel 1 gegeben und das betroffene McLaren-Team seinen Rückzug für das Rennen bekanntgegeben.
Die Formel 1 musste wegen der Epidemie bereits das für den 19. April in China geplante Rennen verschieben. Der Grand Prix von Bahrain am 22. März wird im besten Fall und aus Sicherheitsgründen vor leeren Rängen ausgetragen. Die anschließend angesetzte Vietnam-Premiere in Hanoi am 5. April steht außerdem auf der Kippe. Es wäre also nicht ausgeschlossen, dass die Formel 1 in diesem Jahr frühestens am 3. Mai in Zandvoort in den Niederlanden in die Saison startet.
McLaren um seinen deutschen Teamchef Andreas Seidl hatte am Mittag den positiven Test bei einem seiner Mitarbeiter öffentlich gemacht.

Alle Teams sind bereits vor Ort in Melbourne - doch der Formel-1-Start an diesem Wochenende wird verschoben. Bild: picture alliance / HOCH ZWEI
Auch die Handball-Bundesliga setzt den Spielbetrieb nach dpa-Informationen bis zum 22. April aus. Auch das für den 4. und 5. April in Hamburg geplante Finalturnier um den DHB-Pokal soll auf einen späteren Termin im Sommer verschoben werden. Geplant ist nach derzeitigem Stand, dass die Bundesliga den Spielbetrieb ab dem 23. April wieder aufnimmt. Auch die Spiele der 2. Bundesliga werden vorerst ausgesetzt. Wann die Partien nachgeholt werden, steht noch nicht fest.
Niederlande untersagen Veranstaltungen ab 100 Beteiligten
In den Niederlanden müssen bereits Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern abgesagt werden. Das beschloss die Regierung in Den Haag. Betroffen seien Sportwettkämpfe, Theatervorstellungen oder Ausstellungen, sagte Gesundheitsminister Bruno Bruins nach einer Krisensitzung des Kabinetts. Die Maßnahme gelte zunächst bis zum 1. April.
Keine Konzerte in Elbphilharmonie bis Ende April
In Hamburg stellen die staatlichen Theater und Konzerthäuser ihren Spielbetrieb ein. Wie die Kulturbehörde mitteilte, fallen bis zum 30. April alle geplanten Aufführungen in Elbphilharmonie, Laeiszhalle, Staatsoper, Thalia Theater und im Deutschen Schauspielhaus sowie in der selbstständigen Einrichtung Kampnagel aus. Die Eintrittsgelder würden die staatlichen Häuser zurückerstatten.

In der Elbphilharmonie und den anderen staatlichen Theatern und Konzerthäusern Hamburgs fallen bis Ende April alle geplanten Aufführungen aus. Bild: REUTERS
Neben Hamburg ruht auch an anderen Bühnen in Deutschland der Spielbetrieb. So pausieren die Semperoper und das Staatsschauspiel in Dresden zunächst bis 19. April. In Düsseldorf stoppten Oper, Schauspielhaus und Tonhalle den Spielbetrieb bis zum 2. April. Insgesamt fallen weit über hundert Veranstaltungen aus. Das Kölner Schauspielhaus, die Oper und die Philharmonie sagten bis einschließlich Karfreitag alle Veranstaltungen ab. In den vergangenen Tagen waren schon staatliche Theater, Opernhäuser und Konzertsäle etwa in Bayern und in Berlin geschlossen worden.
Zwölf Länder haben Einreiseverbote erlassen
Nicht nur die USA haben ein Einreiseverbot verhängt. Aktuell sind Reisende aus Deutschland in mehr als einem Dutzend Staaten nicht willkommen. In ebenso viele Länder dürfen sie nur einreisen, wenn sie sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Die Ausbreitung des Coronavirus hat massive Folgen für Reisende. Was zu beachten ist - ein Überblick.
Wall Street unterbricht den Handel
Nach einem Kursrutsch um über sieben Prozent ist der Handel an der Wall Street kurz nach dem Auftakt vorübergehend unterbrochen worden. Die Furcht vor einem größeren Knick in der Weltwirtschaft wegen der Coronavirus-Epidemie lastet weiter auf den Kursen. Der von den USA verhängte Einreisestopp für die meisten Europäer beunruhigte die Anleger zusätzlich. Der US-Leitindex Dow Jones rutschte vor der Unterbrechung um 7,2 Prozent auf 21.857 Punkte ab.
Der DAX stürzte um mehr als zehn Prozent ab. Es wird wohl erneut eine "Schwarze Woche" für den deutschen Leitindex. Er verliert seit Montag insgesamt fast 20 Prozent und steuert auf den zweitgrößten Wochenverlust seiner Geschichte zu. Nur im Oktober 2008, während der Finanzkrise, ging es mit knapp 22 Prozent noch stärker abwärts.
Arbeitsminister Heil im Homeoffice
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil ist bis auf weiteres im Homeoffice. Das Bundesarbeitsministerium teilte mit, er habe in der vergangenen Woche Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person gehabt. Heil habe sich einem Test unterzogen, dessen Ergebnis noch offen sei. Er werde vorerst von zu Hause aus arbeiten.
Söder warnt vor "Corona-Infarkt" in der Wirtschaft
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat vor schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaft gewarnt. "Die Sache ist wirklich sehr, sehr ernst und deswegen muss man vorurteilsfrei, ohne Scheuklappen, entscheidungsorientiert zu Ergebnissen kommen", sagte der CSU-Chef nach dem Treffen der Ministerpräsidenten. "Es darf nicht zu einem wirtschaftlichen Corona-Infarkt führen." Man müsse sich "ein kluges Management überlegen. Das sollte sich an der Finanz- und Eurokrise anlehnen."
Maas wirft Trump Alleingang vor
Außenminister Heiko Maas wirft US-Präsident Donald Trump vor, die Schließung der Grenzen für Europäer vorher nicht mit seinen Bündnispartnern abgestimmt zu haben. "Der Hinweis bei der Verkündung dieser Entscheidung, dass es in Europa Versäumnisse gegeben hätte, deutet auch eher darauf hin, dass möglicherweise weniger sachliche Gründe eine Rolle gespielt haben bei dieser Entscheidung", sagte der SPD-Politiker.
Maas betonte, dass es sich bei der Bekämpfung des Coronavirus um eine globale Herausforderung handele. "Der werden wir nicht gerecht, auch nicht in den USA, wenn Entscheidungen getroffen werden, die garniert werden mit Schuldzuweisungen. Wir brauchen gerade jetzt mehr internationale Zusammenarbeit."
Basketball-Bundesliga unterbricht Spielbetrieb
Die Basketball-Bundesliga setzt ihren Spielbetrieb nach dpa-Informationen bis auf Weiteres aus. Auf einer außerordentlichen Versammlung der Clubs am Donnerstag stimmten die Verantwortlichen der Vereine demnach einstimmig für eine Unterbrechung der Saison. Anders als im Eishockey wird die Spielzeit damit noch nicht komplett abgesagt.
Axel Springer schickt Mitarbeiter ins Homeoffice
Das Medienhaus Axel Springer hat wegen einer Coronavirusinfektion im Unternehmen seine Mitarbeiter zum Arbeiten nach Hause geschickt. Die Mitarbeiter des Hauptsitzes in Berlin sollten möglichst ab sofort zu Hause arbeiten, teilte das Unternehmen mit. Ab Montag besteht demnach eine Verpflichtung zum Homeoffice. Die Verpflichtung für die Mitarbeiter bestehe allerdings nur, wenn es mit ihrer Tätigkeit vereinbar sei.
Ergebnisse der Ministerpräsidenten-Beratungen
Die Ministerpräsidenten der Länder seien sich einig, dass die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden müsse, sagt ARD-Korrespondentin Miriam Fiedler - das sei aber schon fast die einzige Gemeinsamkeit. Beim Thema Schulschließungen etwa gebe es unterschiedliche Auffassungen.
Slowakei: Einreiseverbot für fast alle Ausländer
Die Slowakei verhängt wegen der Coronavirus-Pandemie ein Einreiseverbot für fast alle Ausländer. Ausgenommen seien lediglich Polen, sagte der Sprecher des slowakischen Innenministeriums der AFP. Schon zuvor hatte die Regierung Abschottungsmaßnahmen angekündigt.
Fast 600 Fälle in Großbritannien
In Großbritannien ist die Zahl der Fälle auf 590 gestiegen. Am Mittwoch seien es noch 456 Fälle gewesen, teilen die Behörden mit. Diese sei ein Anstieg in den vergangenen 24 Stunden um 29 Prozent. Die Zahl der Todesopfer sei auf zehn gestiegen
Papstsegen nur noch per DHL
Wegen der Corona-Krise schließt der Vatikan vorübergehend seine Ausgabestelle für päpstliche Segensurkunden. Von Samstag an können die Pergamente mit Segenswünschen des Papstes zu privaten Feieranlässen nicht mehr persönlich abgeholt werden. Die Urkunden würden ausschließlich über DHL Express an die Empfänger versandt, teilte das zuständige Apostolische Almosenamt mit. Für bestimmte Anlässe wie Taufen, Hochzeit, Priesterweihe oder Jubiläen gewährt der Vatikan auf Antrag einen Apostolischen Segen.
Princess Cruises setzt Kreuzfahrtbetrieb aus
Der Kreuzfahrtanbieter Princess Cruises zieht seine 18 Schiffe zählende Flotte wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus für 60 Tage aus dem Verkehr. Es handele sich um eine freiwillige Vorsichtsmaßnahme, teilte Unternehmenschefin Jan Schwartz mit. Der zum Tourismus-Riesen Carnival gehörende Anbieter war zuvor durch Coronavirus-Ausbrüche auf zwei seiner Kreuzfahrtschiffe in die Schlagzeilen geraten.
Überblick über Krisen-Strategien anderer Staaten
Wie reagieren andere Länder auf die Corona-Krise? Ein Überblick:
Aktienkurse brechen ein
Die Coronavirus-Pandemie führt an den Aktienmärkten weiter zu panikartigen Reaktionen. In Frankfurt am Main notierte der Deutsche Aktienindex (DAX) mehr als zehn Prozent im Minus und fiel auf 9347,78 Punkte, auch in Paris und in Madrid rutschen die Kurse um mehr als zehn Prozent ab. Bereits am Vormittag war der DAX zum ersten Mal seit Sommer 2016 unter die Marke von 10.000 Punkten gefallen.
Auch der Kurssturz des Dow Jones setzt sich fort. Der US-Leitindex fiel um mehr als 2000 Punkte. Er liegt mit 21.355 Zählern 9,3 Prozent im Minus, das ist das größte Minus seit mehr als 32 Jahren.
Bericht: Zahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt bricht ein
Die Coronavirus-Krise sorgt einem Bericht zufolge an Deutschlands größtem Flughafen zu drastischen Passagierrückgängen. Am Frankfurter Flughafen fehlten derzeit jeden Tag rund 70.000 Passagiere im Vergleich zu normalen Zeiten, das entspreche einem Rückgang von etwa 40 Prozent, berichtete der "Spiegel".
Tschechien schließt Grenze für Deutsche und andere Europäer
Tschechien schließt seine Grenzen für alle Deutschen, die keinen festen Wohnsitz in dem EU-Mitgliedstaat haben. Die Maßnahme gelte auch für Ausländer aus Italien, Spanien, Österreich, der Schweiz, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Dänemark und Frankreich, erklärte Ministerpräsident Andrej Babis. In Tschechien gibt es bisher 96 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Virus.
Söder schließt für Bayern generelle Schulschließungen nicht aus
Für Bayern schließe er nicht aus, dass es generelle Schulschließungen geben werde, sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Auch könne es sein, dass für Kitas Schließungen beschlossen werden müssten. Eine Entscheidung solle am Donnerstagabend oder Freitagmorgen getroffen werden.
Norwegen schließt Schulen und Kindergärten
Als zweites skandinavisches Land nach Dänemark schließt Norwegen wegen der Corona-Krise seine Bildungseinrichtungen. Alle Schulen, Universitäten und Kindergärten im Land blieben ab Donnerstagabend geschlossen, sagte die norwegische Regierungschefin Erna Solberg. Diese Schritte seien nötig, um Leben und Gesundheit zu schützen. Wie lange die Maßnahme gelten soll, sagte sie nicht.
Auch in Slowenien schließen Schulen und Kitas
In Slowenien bleiben Schulen und Kindergärten ebenfalls vorerst geschlossen. Das teilte die Regierung in Ljubljana mit. "Es ist eine Maßnahme mit weitreichenden Folgen, aber sie musste getroffen werden", erklärte Ministerpräsident Marjan Sarec. Derzeit gibt es 82 Fälle in Slowenien. Das Land hat etwas mehr als zwei Millionen Einwohner.
Schulschließungen in Litauen
Auch Litauen schließt für zwei Wochen alle Schulen, Universitäten und Kindergärten im Land. So solle die Verbreitung des Virus eingedämmt werden, teilte die Regierung mit.
Pence: Rückkehrer aus Europa sollen in Quarantäne
US-Bürger, die aus Europa zurückkehren, sollen nach den Worten von US-Vizepräsident Mike Pence für zwei Wochen zu Hause in Quarantäne gehen. Die Rückkehrer würden durch 13 Flughäfen gelotst, sagt Pence dem Sender CNN. Pence rechnet nach eigenen Worten mit Tausenden weiteren Infektionsfällen in den USA.
Zuvor hatten die USA einen Einreisestopp aus der EU verhängt.
Deutlich mehr Fälle in den Niederlanden
In den Niederlanden ist die Zahl der bestätigten Infektionsfälle auf 614 gestiegen. Am Mittwoch seien es noch 503 Fälle gewesen, teilen die Gesundheitsbehörden mit.
Tschechien erklärt Notstand
Tschechien erklärt den Notstand. Er gelte ab sofort für 30 Tage, erklärt Ministerpräsident Andrej Babis. Durch den Schritt solle der Kampf gegen das Virus verstärkt werden.
Slowakei schottet sich ab
Die Slowakei schottet sich als Vorkehrung gegen die Ausbreitung des Coronavirus ab. Der internationale Bus- und Zugverkehr in das Land wird gestoppt. Wer aus dem Ausland zurückkomme, müsste für 14 Tage in Quarantäne, sagt Ministerpräsident Peter Pellegrini. Internationale Flughäfen sollen geschlossen werden, ebenso wie alle Sport- und Freizeitzentren wie Schwimmbäder und Skigebiete. Es werden Grenzkontrollen eingeführt und nur Menschen mit Wohnsitz in der Slowakei ins Land gelassen. Schulen bleiben für 14 Tage geschlossen
EZB beschließt umfassendes Maßnahmenpaket
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit einem umfassenden Maßnahmenpaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise. Bis zum Jahresende steckt sie 120 Milliarden Euro zusätzlich in Anleihenkäufe. Zudem sollen besonders günstige Kredite Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben und so betroffene Branchen und Unternehmen unterstützen. Das soll vor allem kleinen und mittelgroßen Firmen helfen.
Bei den Zinsen beließ die EZB vorerst alles beim Alten: Der Leitzins im Euroraum bleibt auf dem Rekordtief von null Prozent, Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken.
Erster Fall in der Formel 1
In der Formel 1 gibt es einen ersten Corona-Fall. McLaren bestätigte den positiven Test bei einem seiner Mitarbeiter und zog sich als Konsequenz für den am Sonntag geplanten Grand Prix in Melbourne zurück. Formel 1 und der Motorsport-Weltverband FIA beraten nun über die nächsten Schritte. "Unsere Priorität ist die Sicherheit der Fans, der Teams und allen Personals beim Rennen", erklärte die FIA.
Regierung fordert Schutz für Senioren und Pflegebedürftige
Auch die Bundesregierung mahnt zu einem besonderen Schutz von Senioren, Pflegebedürftigen und Vorerkrankten. "Gerade Ältere, Großeltern und ihre Familien sollten ihre Gewohnheiten überdenken", sagte Familienministerin Franziska Giffey. Dazu zähle etwa, den öffentlichen Nahverkehr zu meiden, persönlichen Abstand zu halten und auf Umarmungen und Freizeitveranstaltungen mit größerer Teilnehmerzahl zu verzichten. Zugleich sollten ältere Menschen mit ihren Sorgen nicht allein bleiben und bei Einkäufen und medizinischer Betreuung unterstützt werden.
Zahl der Todesopfer in Spanien steigt von 47 auf 84
In Spanien steigt die Zahl der am Coronavirus gestorbenen Menschen auf 84. Am Mittwoch seien es noch 47 gewesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Spanien ist inzwischen nach Italien das am stärksten betroffene Land Europas.
WHO-Chef kritisiert unzureichende Maßnahmen einiger Länder
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat mehreren Ländern unzureichende Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie vorgeworfen. "Wir sind zutiefst besorgt, dass manche Länder dieser Bedrohung nicht mit dem Maß an politischem Einsatz begegnen, wie es notwendig wäre, um das zu kontrollieren", erklärte Tedros. Welche Länder er damit meinte, blieb offen.
Transatlantik-Koordinator wirft Trump Missbrauch der Corona-Krise vor
Der Koordinator der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen, Peter Beyer, hat US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, die Corona-Krise politisch zu missbrauchen. Er halte dessen Einreisestopp für Europäer für "überzogen", sagte er. Es sei auch nicht schlüssig, warum Großbritannien ausgenommen worden sei, obwohl es geografisch zu Europa gehöre.
"Es scheint sich hier also vor allem um eine politische Entscheidung zu handeln", sagte Beyer. "Die Corona-Epidemie politisch zu missbrauchen ist kritikwürdig und bedenklich." Der US-Präsident gebe Europa eine Mitschuld, weil hier angeblich Flüge aus China nicht früh genug gestoppt worden seien. "Das ist eine Fehlinformation, mit der von den Schwächen des US-Gesundheitssystems abgelenkt werden soll: In den USA ist die Dunkelziffer der Corona-Fälle vermutlich hoch, weil die Menschen dort bisher kaum getestet wurden."
Irland schließt Schulen und Kindergärten
In Irland bleiben Schulen, Universitäten und Kinderbetreuungseinrichtungen bis zum 29. März geschlossen. Das ordnet die Regierung an. Zudem rät sie, alle Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit mehr als 100 Menschen und Versammlungen im Freien mit mehr als 5000 Teilnehmern abzusagen. Sofern möglich, soll von zu Hause gearbeitet werden.
Spanische Liga setzt Spielbetrieb aus
In Spanien wird der Spielbetrieb der 1. und 2. Liga eingestellt. Die Entscheidung sei bei einem Dringlichkeitstreffen mit Vertretern des Nationalverbandes RFEF und der spanischen Gesundheitsbehörden in Madrid getroffen worden, teilte die Profiliga mit. Sie gelte zunächst für die nächsten zwei Runden.
Ministerpräsidenten beraten
Die Ministerpräsidenten der Länder sind in Berlin zu Beratungen zusammengekommen. Schwerpunkt ist die Corona-Krise. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte zuvor vor Alleingängen von Ländern gewarnt. "Die Ausbreitung des Virus können wir nur durch gemeinsames, abgestimmtes Handeln im Länderkreis und kluges, konsequentes Vorgehen verlangsamen", sagte er. Die Länderchefs kommen anschließend am Nachmittag im Kanzleramt mit Kanzlerin Angela Merkel sowie Bundesministern zusammen.
Saudi-Arabien verhängt Einreisestopp
Saudi-Arabien hat einen Einreisestopp aus allen 27 Ländern der Europäischen Union sowie aus weiteren Staaten in Asien und Afrika verhängt. Betroffen seien neben den EU-Ländern unter anderem die Schweiz, Indien, Pakistan, der Sudan und Äthiopien, berichtete der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtenkanal "Al-Arabija". Auch Reisende, die diese Länder bis zu 14 Tage vor ihrer Ankunft in Saudi-Arabien besuchten, dürften vorerst nicht mehr einreisen.
Weniger Fahrgäste bei der Bahn
Die Deutsche Bahn hat Anfang März deutlich weniger Fahrgäste befördert als im Vorjahreszeitraum. Um rund ein Viertel sei das Fahrgastaufkommen in der ersten Märzwoche im Jahresvergleich zurückgegangen, wird Fernverkehrsvorstand Michael Peterson in einer Mitteilung des Bundestags zitiert.
Aufrufe zu Nachbarschaftshilfe
Angesichts von Einschränkungen im Alltag werben Patientenschützer für Nachbarschaftshilfe. "Es gilt, den alten und pflegebedürftigen Menschen von nebenan in den Blick zu nehmen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. "Bei aller gebotener Vorsicht kann sehr viel Gutes getan werden." So könne man Einkäufe mitbringen, Rezepte vom Arzt oder Medikamente aus der Apotheke holen. "Das sind wichtige Zeichen der Hilfsbereitschaft."
Auch auf Twitter rufen Menschen unter dem Hashtag #NachbarschaftsChallenge dazu auf, älteren oder kranken Menschen zu helfen.
Keine Großveranstaltungen mehr in Mecklenburg-Vorpommern
Auch Mecklenburg-Vorpommern hat Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen untersagt. Ziel dieser Anordnung sei es, die weitere Ausbreitung des Virus hinauszuzögern, so die Landesregierung.
Real Madrid stellt Fußballer und Basketballer unter Quarantäne
Der spanische Club Real Madrid stellt die Spieler seiner Fußball- und Basketball-Profiteams mit dem deutschen Fußball-Nationalspieler Toni Kroos in Quarantäne. Der Notfallplan werde aktiviert, weil ein Basketballer positiv auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2 getestet worden sei, teilte der Verein mit.
Erster Todesfall in Österreich
In Österreich gibt es den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Es handele sich um einen 69-jährigen Mann, der in der Nacht im Wiener Kaiser Franz-Josefspital verstorben sei, teilte der medizinische Krisenstab der Stadt Wien mit. Der Mann soll aus Italien zurückgekehrt sein und habe Vorerkrankungen gehabt.
Totenzahl im Iran steigt um 75 auf 429
Im Iran ist die Totenzahl nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 75 auf 429 gestiegen. Zudem seien in den vergangenen 24 Stunden 1075 Neuinfektionen bestätigt worden. Insgesamt seien damit 10.075 Erkrankungen erfasst.
CDU verschiebt Sonderparteitag
Die CDU verschiebt wegen der Corona-Krise ihren für den 25. April geplanten Sonderparteitag zur Wahl eines Nachfolgers der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Kramp-Karrenbauer erklärte, für die CDU sei klar, "die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen in unserem Land haben höchste Priorität". Jeder sei aufgerufen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Sie wolle dem Parteivorstand empfehlen, den Parteitag zu verschieben "und ihn durchzuführen, sobald die epidemische Lage dies gestattet". Zwar sei die Durchführung des Parteitags unter Auflagen derzeit noch genehmigt. Aber vor dem Hintergrund der aktuellen Prognosen zur weiteren Ausbreitung des Coronavirus werde er nicht stattfinden können.
Polen sollen von zu Hause aus arbeiten
Polens Regierung appelliert an die Bevölkerung, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Polen sollten von dieser Möglichkeit in Einklang mit dem Gesetz Gebrauch machen, erklärt Michal Dworczyk, der Stabschef des Ministerpräsidenten.
Steinmeier ruft Bevölkerung zu Solidarität auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bevölkerung zur Hilfe bei der Eindämmung des Coronavirus aufgerufen. "Wir müssen unseren Alltag ändern, nicht allmählich, sondern jetzt", sagte er. Es gehe darum, Zeit zu gewinnen. "Zeit, damit die Krankenhäuser nicht überlastet werden; Zeit, damit wir Gegenmittel entwickeln."
Weiter erklärte der Bundespräsident: "Wir werden die Ausbreitung nicht aufhalten können, aber wir können sie verlangsamen". Dafür müsse die Bevölkerung auf alles verzichten, "was nicht dringend erforderlich ist, um die Schwachen zu schützen". Gefährdet seien in allererster Linie alte Menschen und chronisch Kranke. "Sie müssen wir schützen. Ihnen müssen wir unsere Solidarität zeigen."
EU-Kommission kritisiert Einreiseverbot der USA
Die EU-Kommission missbilligt das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Bürger der Europäischen Union. Es sei einseitig und ohne Abstimmung mit den Europäern getroffen worden, erklärten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel.
Ministerin in Spanien infiziert
In Spanien hat sich eine Ministerin der Regierung mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Gleichstellungsministerin Irene Montero sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte die Regierung mit. Nun würden alle Regierungsmitglieder auf das Coronavirus getestet. Vize-Regierungschef Pablo Iglesias, der Lebensgefährte von Montero, sei bereits in Quarantäne. Iglesias ist der Vorsitzende der linksgerichteten Partei Podemos, die mit den Sozialisten von Regierungschef Pedro Sánchez und weiteren kleineren Parteien eine Minderheitsregierung in Madrid stellt.
Vierter Todesfall in Deutschland
In Baden-Württemberg gibt es den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Der Leichnam eines vor wenigen Tagen zu Hause verstorbenen 67 Jahre alten Mannes aus dem Rems-Murr-Kreis sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Sozialministerium mit. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten durch das Virus in Deutschland auf vier. Die drei anderen Patienten stammten aus Nordrhein-Westfalen.
Halle schließt Schulen und Kitas
Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, schließt die Stadt Halle an der Saale von Freitag an alle Kindertagesstätten und Schulen. Das gelte vorerst bis zum 27. März, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Zudem seien alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.
"In der Stadt Halle haben wir aktuell sieben Infektionsfälle. Da die Ermittlung der Kontaktwege nicht mehr sicher und vollumfänglich gewährleistet werden kann, sieht der Stab folgende Maßnahmen im Rahmen der Gefahrenabwehr auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes für verhältnismäßig an", so Wiegand. Der Lehrbetrieb der Universität, der teils auch in den Semesterferien stattfindet, werde ebenfalls von Freitag an eingestellt. Möglicherweise würden die Maßnahmen verlängert. Das werde auf Grundlage der aktuellen Lage entschieden.
Pflegebevollmächtigter sagt wegen Corona-Krise alle Termine ab
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat alle öffentlichen Termine abgesagt. Damit wolle er Pflegekräfte vor dem Coronavirus schützen, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es sei "enorm wichtig", dass die Pflegekräfte selbst gesund blieben, um für Erkrankte in Kliniken und Pflegebedürftige in Heimen und zu Hause sorgen zu können. Westerfellhaus verwies auf die Einschätzung von Experten, wonach alle Möglichkeiten für eine Ausbreitung des Virus durch menschlichen Kontakt verringert werden müssten. Er selbst werde seine Arbeit "mit gleicher Intensität" fortsetzen, aber etwa über digitale Wege.
DFB beschäftigt sich mit möglichem Saisonabbruch
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beschäftigt sich wegen der Ausbreitung des Coronavirus auch mit einem vorzeitigen Abbruch der aktuell laufenden Saison. Dies schrieb Generalsekretär Friedrich Curtius in einem Gastbeitrag für den "Kicker". "Aktuell kann noch niemand die Folgen des Coronavirus für den Fußball in ihrem gesamten Ausmaß absehen. Wir müssen uns mit allen Szenarien beschäftigen, um vorbereitet zu sein, wenn der Fall eintreten sollte, dass der Spielbetrieb unterbrochen oder die Saison sogar vorzeitig beendet werden müsste", schrieb Curtius. Ziel bleibe natürlich, "die Saison regulär sportlich zu Ende zu spielen".
RKI ruft junge Menschen zu Solidarität auf
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat angesichts der Coronavirus-Pandemie auch jüngere Menschen zu Selbstschutz und Solidarität aufgerufen. Im Moment sei von einigen aus dieser Gruppe zu hören, dass sie sich von Covid-19 nicht betroffen sähen und die Erkrankung für sich als harmlos einstuften, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade. Zwar seien tatsächlich Ältere und Menschen mit Grunderkrankungen besonders gefährdet. "Aber auch wenn es selten vorkommt: Auch bei jüngeren und gesunden Menschen kann es schwere Verläufe geben, darunter sogar Todesfälle", betonte Schaade.