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Corona-Pandemie ++ Inzidenz steigt auf 1231,1 ++

Stand: 06.03.2022 22:06 Uhr

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen. Laut Deutschem Städtetag ist der neue Impfstoff von Novavax eher ein Ladenhüter. Alle Entwicklungen von Sonntag zum Nachlesen.

06.03.2022 • 22:06 Uhr

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Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote hat ihren Appell für eine allgemeine Impfpflicht verstärkt. "Ich hoffe sehr, dass die allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren kommt, auch die werden wir brauchen", sagte die Grünen-Politikerin der Zeitung "nd.DerTag". "Die Pandemie ist nicht vorbei", so Gote. Es könne auch neue Virusvarianten geben. Wie gefährlich das werde, sei nicht abzusehen. Das Maskentragen, einfache Hygieneregeln und auch das Abstandhalten blieben weiterhin wichtig. Nur wenn die in Deutschland vorhandene Impflücke weiter geschlossen werde, sei man gut gewappnet, sagte Gote. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Gesundheitssektor, die am 15. März in Kraft tritt, sei "ein erster Schritt auf dem Weg zu einer allgemeinen Impfpflicht". Die Umsetzung werde "mit Augenmaß" erfolgen und es werde darauf geachtet, dass die Versorgungssicherheit gewährleistet sei.

Nach Ansicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde sollten Unternehmen darauf achten, dass nicht vor allem Frauen im Homeoffice arbeiten, während Männer im Büro bleiben. Es gebe die Tendenz, dass Frauen häufiger als Männer von zu Hause arbeiteten, weil sie dann Arbeit und Familie besser vereinbaren könnten, erklärte Lagarde im EZB-Podcast. Es dürfe nicht die Entwicklung geben, dass irgendwann die meisten Frauen zu Hause und die meisten Männer im Büro arbeiteten. "Das wäre eine Katastrophe." In ihrem Umfeld habe sie beobachtet, dass die Corona-Pandemie das Problem verstärkt habe. Es seien vor allem die Frauen gewesen, die zu Hause geblieben seien, um während der Schulschließungen - teils neben dem Job - die Kinder zu betreuen. "Ich bin wirklich besorgt darüber", so Lagarde.

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, ist gegen eine allgemeine Impfpflicht. Man solle zu jetzigen Zeitpunkt auf die geplante Einführung "verzichten und stattdessen effektivere Impfkampagnen vorbereiten", sagte er der "Welt" mit Blick auf die für Anfang April geplante Bundestagsabstimmung.

Eine Impfpflicht wäre laut Papier "in jedem Fall ein erheblicher Eingriff in das Grundrecht der körperlichen Integrität und Selbstbestimmung". Dieser sei nur zu rechtfertigen, wenn ohne diesen Eingriff wichtigen Gemeinschaftsgütern schwere Gefahren drohten. Dies lasse sich aber angesichts der ungewissen Entwicklung der Pandemie nur schwer vorhersagen.

Das Corona-Durcheinander in der Deutschen Eishockey Liga wird mit der nächsten Teamquarantäne und weiteren Spielabsagen immer größer. Auch für die Nürnberg Ice Tigers ist eine Teamquarantäne behördlich angeordnet worden, wie die DEL und der Club mitteilten. Nach Corona-Fällen in den vergangenen Tagen seien zwei weitere Personen im direkten Umfeld der Mannschaft positiv getestet worden, gaben die Ice Tigers bekannt. Das Auswärtsspiel heute bei den Straubing Tigers fällt deswegen ebenso aus wie das Heimspiel am Dienstag gegen die Iserlohn Roosters.

Laut einem Bericht der "Ärztezeitung" sollen Menschen mit Behinderungen und Hochbetagte im Fall einer pandemiebedingten Triage künftig besonders geschützt werden. Das gehe aus einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes hervor.

Bei einer Triage muss entschieden werden, welche Patienten zuerst behandelt werden, wenn die Hilfe nicht für alle möglich ist. Das Bundesverfassungsgericht hatte den Bundestag Anfang Januar aufgefordert, "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz Behinderter im Fall einer pandemiebedingten Triage zu treffen. Die Entscheidung im Fall knapper Behandlungsmöglichkeiten sollen dem Bericht zufolge zwei "mehrjährig intensivmedizinisch erfahrene praktizierende Fachärztinnen oder Fachärzte mit der Zusatzweiterbildung Intensivmedizin einvernehmlich" herbeiführen.

06.03.2022 • 13:09 Uhr

20 Corona-Fälle beim FSV Mainz 05

Die Zahl der Corona-Fälle beim FSV Mainz 05 hat sich auf 20 erhöht. Dies teilte der Fußball-Bundesligist mit. Das für heute ursprünglich geplante Spiel gegen Borussia Dortmund war am Freitag abgesetzt und auf den 16. März (18.30 Uhr/DAZN) verlegt worden. "Die weiteren Testungen haben einen weiteren Corona-Fall in der Mannschaft ergeben. Somit sind nun insgesamt 20 Personen aus Team, Trainerstab und Staff positiv getestet und in häuslicher Quarantäne", so die Mainzer.

Der Club hatte am Freitag 14 einsatzfähige Spieler, aber keinen Torhüter aus dem Lizenzspielerkader. Der Club hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass sich gleich 19 Personen mit dem Virus infiziert haben, darunter sind 13 Spieler und auch Trainer Bo Svensson. Offen ist, ob die Rheinhessen zum Gastspiel beim FC Augsburg am nächsten Samstag genügend Spieler zusammenbekommen.

Beim Biathlon-Weltcup im finnischen Kontiolahti sind drei Mitglieder der deutschen Mannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Weltverband IBU nach einer Reihe von PCR-Tests mitteilte, handelt es sich um Offizielle, nicht aber um Sportlerinnen oder Sportler.

Zudem wurde auch bei drei Offiziellen aus Norwegen, zwei aus Tschechien und einer Person aus Österreich das Coronavirus nachgewiesen. Ein männlicher Athlet aus Italien wurde ebenfalls positiv getestet. Alle Personen mussten sich sofort isolieren.

Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen müssen sich ab Montag seltener auf das Coronavirus testen. Das Kultusministerium reduziert die Zahl verpflichtender Selbsttests von fünf auf drei pro Woche.

Mit dem Wegfall zahlreicher Corona-Einschränkungen verzeichnet der weltgrößte Reisekonzern TUI nach Angaben seines Deutschlandchefs Stefan Baumert einen starken Buchungseingang. "Unsere Kunden haben Nachholbedarf", sagte Baumert der Funke-Mediengruppe. "Wir sind überzeugt davon, dass wir an das Niveau von 2019 herankommen."

Für den Sommer gebe es eine starke Nachfrage nach Spanien, Griechenland und der Türkei. Mallorca werde als beliebtestes Ziel der Deutschen für Flugreisen zurückkommen. Er rechne auch mit einem Revival der klassischen Fernreiseziele wie Thailand, Mexiko, Dominikanische Republik, Kuba und Indonesien. "Das große Comeback werden die USA haben", fügte Baumert hinzu.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen. Der Wert lag laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 1231,1. Am Vortag hatte er 1220,8 betragen, am Sonntag vergangener Woche 1240,3. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 116.889. Am Vortag waren 192.210 Neuinfektionen gemeldet worden.

Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie erhöhte sich auf 15.790.989. Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 51 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 124.102.

06.03.2022 • 04:48 Uhr

Kaum Interesse an Novavax

Der Deutsche Städtetag meldet eine bisher nur geringe Nachfrage nach dem neuen Novavax-Impfstoff. "In den Impfzentren haben wir noch keinen Run auf den neuen Novavax-Impfstoff beobachtet", sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland. Doch sei es gut, dass es einen weiteren Impfstoff gebe, der das Potenzial habe, Menschen zu erreichen, die gegenüber den bisherigen Impfstoffen skeptisch seien. Dies sei besonders wichtig wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen und Kliniken. Diese soll ab 15. März gelten.

Seit knapp einer Woche wird in Deutschland der neue Novavax-Impfstoff verimpft. Zuletzt zählte das Robert Koch-Institut knapp 15.000 Dosen des Impfstoffs Nuvaxoxid des US-Herstellers, die als Erstimpfung verabreicht wurden. Bei dem Präparat handelt sich um einen Proteinimpfstoff - also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Vakzinen von BioNTech und Moderna.

Andrang auf Novavax-Impfstoff bleibt bisher aus

Kati Obermann, MDR, tagesschau24 12:00 Uhr

In der Debatte über den Corona-Kurs im Frühling pocht die FDP auf ein weitgehendes Ende von Alltagsbeschränkungen. "Wenn sich die Gefahrenlage entspannt, müssen auch Maßnahmen zurückgefahren werden", sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Man kann nicht bloß präventiv auf Dauer millionenfach Grundrechte beschränken." Darauf müsse jede Lösung Rücksicht nehmen.

Nach einem von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungsplan sollen zum 20. März "alle tiefgreifenderen" Beschränkungen entfallen, wenn die Lage in den Kliniken es zulässt. Die bundesweite Rechtsbasis für solche Maßnahmen läuft am 19. März aus. Über eine neue Grundlage für einen weiter nötigen Basisschutz im Frühling wird gerade beraten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte in den Funke-Zeitungen betont, die Länder müssten die Möglichkeit haben, früh auf kommende Wellen zu reagieren. Dazu gehörten Maskenpflichten und Kontaktbeschränkungen, möglich bleiben müssten auch Obergrenzen für private Treffen und Veranstaltungen sowie Zutrittsregeln etwa für die Gastronomie. Die Instrumente sollten bei Bedarf zum Einsatz kommen können, wenn Landesparlamente die Notwendigkeit feststellten.

Der Sozialverband VdK fordert eine Pflicht für die Betreiber von Pflegeheimen, Boosterimpfungen anzubieten. Gesundheitsminister Lauterbach hat Zweifel an einer Impfempfehlung für Kinder unter fünf Jahren. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 06. März 2022 um 09:50 Uhr.