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Corona-Pandemie ++ EMA gibt Moderna-Vakzin ab sechs frei ++

Stand: 03.03.2022 22:22 Uhr

Die Europäische Arzneimittelagentur hat den Corona-Impfstoff von Moderna für Kinder ab sechs Jahren freigegeben. In Frankreich endet am 14. März die Maskenpflicht für die meisten Bereiche. Alle Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.

03.03.2022 • 22:22 Uhr

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Der deutsche Eishockey-Meister Eisbären Berlin muss sich aufgrund einer Vielzahl von Corona-Fällen geschlossen in Team-Quarantäne begeben. Wie der Club mitteilte, ordnete das zuständige Gesundheitsamt diese Maßnahme an. Zuvor waren demnach bei einer routinemäßigen Testung innerhalb des Teams sowie bei Trainern und Betreuern zahlreiche Infektionen festgestellt worden. Aus diesem Grund können die anstehenden Auswärtsspiele der Eisbären in Nürnberg und später in Iserlohn nicht stattfinden. "Trotz der größtmöglichen Vorsicht ist wieder deutlich geworden, wie unkontrollierbar die Pandemie ist. Natürlich respektieren wir die Entscheidung des Gesundheitsamts", sagte Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis hat Schülerinnen und Schüler mit Corona-Masken beschimpft. "Wir müssen mit diesem Covid-Theater aufhören", sagte DeSantis, als Schülerinnen und Schüler bei einer Pressekonferenz in Tampa einen Mund-Nase-Schutz trugen. "Wenn ihr sie tragen wollt, ist es gut, aber es ist lächerlich." DeSantis' Sprecherin Christina Pushaw twitterte: "Irgendwer musste das sagen, nach zwei Jahren Propaganda, die junge Leute verschreckt und manipuliert hat."

Floridas Gouverneur Ron DeSantis hält im November 2021 eine Rede.

Der Republikaner Ron DeSantis lehnt nicht nur eine Impfpflicht ab, sondern auch Gesichtsmasken, die er in Schulen sogar verboten hat.

Beim Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 haben sich gleich 19 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Dies teilte der Club mit. Die Betroffenen - Spieler, Trainer und Team-Mitarbeiter - seien vollständig immunisiert, hieß es in einer Mitteilung. Das geplante Training ist abgesagt worden, alle infizierten Personen haben sich in die häusliche Isolation begeben. Man stehe wegen des weiteren Vorgehens in engem Austausch mit dem Mainzer Gesundheitsamt und der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Das Wachstum der wohl noch leichter übertragbaren Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland hat sich erneut fortgesetzt. Nach den aktuellsten Daten lag ihr Anteil in einer Stichprobe in der vorvergangenen Woche bei rund 38 Prozent, nach rund 25 Prozent in der Woche zuvor. Das schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Corona-Wochenbericht. Seit Anfang des Jahres steigt der BA.2-Anteil kontinuierlich, während Funde der bisher am meisten verbreiteten Omikron-Untervariante BA.1 rückläufig sind. Die Entwicklung ist auch international zu beobachten. "Aufgrund der leichteren Übertragbarkeit der Sublinie BA.2 kann eine deutlich langsamere Abnahme oder erneute Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen werden", so das RKI. Ein wichtiger Faktor für den weiteren Verlauf sei, wie stark Kontakte im Rahmen der geplanten Lockerungen zunehmen.

Tennisstar Novak Djokovic darf auf eine Teilnahme an den French Open in Paris hoffen. Weil in Frankreich zum 14. März die Corona-Regeln deutlich gelockert werden, könnte der nach wie vor nicht gegen das Coronavirus geimpfte Serbe eventuell beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison an den Start gehen. Die French Open beginnen am 22. Mai. Der französische Premierminister Jean Castex hattezuvor erklärt, dass ab dem 14. März die derzeitige Pflicht zum Vorzeigen des "Pass Vaccinal" (Impfpass) ausgesetzt werde. Davon könnte Djokovic profitieren. An den Australian Open in Melbourne hatte Djokovic nicht teilnehmen können, weil er einen Tag vor Turnierbeginn wegen der fehlenden Impfung des Landes verwiesen worden war.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den Corona-Impfstoff von Moderna für Kinder von sechs bis elf Jahren freigegeben. Forschungen hätten ergeben, dass der Moderna-Impfstoff bei jüngeren Kindern eine vergleichbare Immunantwort auslöse wie bei älteren Bevölkerungsgruppen, sagte EMA-Impfchef Marco Cavaleri. Kinder von sechs bis elf sollten eine halb so starke Dosis erhalten wie Jugendliche und Erwachsene. Der Moderna-Impfstoff werde auch für Auffrischungen bei Menschen empfohlen, die mit einem Vakzin anderer Hersteller geimpft worden seien. Außerdem empfahl die EMA Auffrischungen mit dem Präparat von BioNTech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren. Dieses war bereits im November für Kinder ab fünf Jahren freigegeben worden.

In Österreich ist der zweite Gesundheitsminister seit Beginn der Corona-Pandemie wegen Überlastung zurückgetreten. Wolfgang Mückstein erklärte seinen Rücktritt - weniger als ein Jahr, nachdem er aus seiner Wiener Arztpraxis in die Spitzenpolitik gewechselt war. In den vergangenen Wochen sei er nicht mehr in der Lage gewesen, jeden Tag 100 Prozent der notwendigen Leistung zu erbringen, sagte er. Außerdem sei er ständig Bedrohungen ausgesetzt gewesen und habe Polizeischutz gebraucht, so der Politiker, ohne radikale Gegnerinnen und Gegener der Corona-Maßnahmen konkret zu erwähnen. "Das will man nicht lange und das hält man nicht lange aus", sagte Mückstein. Sein Amtsvorgänger Rudolf Anschober hatte im vergangenen April wegen Überarbeitung aufgegeben.

Vom 15. März an müssen Besucherinnen und Besucher Griechenlands vor ihrer Einreise kein Anmeldeformular zur Corona-Nachverfolgung mehr ausfüllen. Dies teilte der griechische Tourismusminister Wasilis Kikilias mit. Bis zu diesem Datum bleibt die Anmeldepflicht jedoch bestehen. Außerdem fällt vom 5. März in Griechenland die Maskenpflicht im Freien. In der Gastronomie und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen müssen aber weiterhin Impf- oder Genesungsnachweise gezeigt werden.

Im Dezember hat die baden-württembergische Stadt Reutlingen gegen 500 Menschen, die an einem verbotenen Protest gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen, ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Nun teilte die Stadt mit, dass die meisten Betroffenen nicht zahlen wollen. So haben laut Stadtverwaltung erst 50 Menschen das Bußgeld in Höhe von 150 Euro bezahlt. Etwa 230 Personen hätten Widerspruch eingelegt. Fast genauso viele hätten noch gar nicht reagiert.

Am 18. Dezember hatten sich laut Polizei etwa 1000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Maßnahmen im Zentrum von Reutlingen versammelt - ungeachtet des kommunalen Versammlungsverbots. Sie setzten sich trotz Lautsprecherdurchsagen der Polizei in Bewegung; der Aufzug konnte aber nach wenigen Minuten angehalten werden. Die Beamten schlossen eine größere Personengruppe ein, stellten die Personalien fest und erteilten rund 500 Platzverweise.

Eineinhalb Wochen nach ihrem positiven Corona-Test scheint sich Queen Elizabeth II. weiter von ihrer Infektion zu erholen. Die Königin empfing von Schloss Windsor aus die Botschafter für Trinidad und Tobago sowie Malawi zu Online-Audienzen, wie der Buckingham-Palast mitteilte. Bereits am Dienstag hatte die 95-Jährige per Videoschalte zwei Botschafter empfangen. Beobachter deuten die Online-Termine als Zeichen dafür, dass es mit der Genesung der Queen vorangeht. Zu Beginn ihrer Erkrankung hatte sie nach Angaben des Palastes "milde, erkältungsähnliche Symptome". Später strich sie einige geplante virtuelle Termine.

Die britische Queen Elizabeth II

Es gilt zwar als sicher, dass die Queen dreimal geimpft ist, wegen ihres hohen Alters waren die Sorgen um die Monarchin trotzdem groß. Anfang Februar beging sie den 70. Jahrestag ihrer Thronbesteigung - im Juni soll das Platinjubiläum im ganzen Landgefeiert werden.

Angesichts weiter bestehender Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie erhalten die Veranstalter von Kulturevents auch künftig staatliche Unterstützung. Verlängert werden die Wirtschaftlichkeitshilfen und die Ausgleichszahlungen bei freiwilligen Absagen, wie das Bundespresseamt nach Beratungen von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mit dem Bundesfinanzministerium und den Ländern mitteilte.

Die Wirtschaftlichkeitshilfe gewährt bei kleineren Veranstaltungen mit bis zu 2000 Teilnehmenden, die coronabedingt mit verringerter Teilnehmerzahl stattfinden müssen, einen Zuschuss zu den Ticketeinnahmen und sichert private Veranstalter zudem mit einer integrierten Ausfallabsicherung ab. Bislang war die Registrierung hierfür nur für Termine bis zum 31. März 2022 möglich, dies wird nun bis Ende des Jahres verlängert.

In Frankreich endet am 14. März die Maskenpflicht. Auch der Impfpass brauche dann an vielen Orten vorerst nicht mehr vorgelegt zu werden, kündigte Premierminister Jean Castex an. In Bussen, Bahnen, Krankenhäusern und Altenheimen müssten aber weiter Corona-Schutzmasken getragen werden, betonte Castex.

In Frankreich sind die Zahlen in den vergangenen Wochen ebenso rasant zurückgegangen wie sie zuvor angestiegen waren.  Derzeit liegt die Inzidenz in Frankreich bei 585 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Es befinden sich noch etwa 2300 Covid-Patienten auf der Intensivstation.

Von den Corona-Lockdowns hart getroffene Branchen wie die Gastronomie haben wenig Aussicht auf volle staatliche Entschädigung für ihre Einbußen. Das zeichnete sich in der Verhandlung der ersten Klage ab, die den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe erreicht hat. Die im Infektionsschutzgesetz enthaltenen Entschädigungsregelungen seien wohl nicht für flächendeckende Betriebsschließungen gedacht, sagte der Vorsitzende Richter Ulrich Herrmann nach Vorberatungen.

Das Urteil soll voraussichtlich in zwei Wochen verkündet werden. Geklagt hat der Eigentümer einer familiengeführten Veranstaltungslocation mit Schloss-Hotel und mehreren Restaurants im Berliner Umland. Herrmann sagte, der Fall habe sehr grundsätzliche Bedeutung. Bundesweit gebe es eine sehr große Zahl ähnlicher Gerichtsverfahren. In den Vorinstanzen hatte die Entschädigungsklage keinen Erfolg.

Die Folgen der Corona-Pandemie in Afrika haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO vor allem auf die Frauen des Kontinents verheerende Auswirkungen. Viele Frauen im informellen Sektor hätten Einkommen verloren und sich zudem um die Kinder kümmern müssen, die wegen geschlossener Schulen zu Hause bleiben mussten, erklärte die Afrika-Regionaldirektorin der WHO, Matshidiso Moeti. Zudem sei die häusliche Gewalt gestiegen.

Obwohl die Fallzahlen in den meisten Ländern des Kontinents nun sinken, dürften die Folgen noch Jahre zu spüren sein. Frauen sollten daher durch Mikro-Kredite sowie andere Formen der Unterstützung flankierende Hilfen bei ihrem ökonomischen Neustart erhalten.

Im Umgang mit der Corona-Pandemie sind nach Worten der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Ekin Deligöz (Grüne), Kinder und Jugendliche vernachlässigt worden. Die Gesellschaft habe sich vor allem mit der verletzlichen älteren Generation solidarisiert, sagte Deligöz bei einer Online-Veranstaltung am Mittwochabend. Das Gefühl der Vereinzelung habe bei der Jugend starke seelische und körperliche Belastungen hervorgerufen.

Jugendliche hätten sich nicht wahrgenommen gefühlt, beklagte Deligöz, die für eine Senkung des Wahlalters plädierte: "Wir sollten den jungen Menschen zuhören und ihnen eine politische Teilhabe ermöglichen." Auch die Jugendforscherin Sabine Andresen erklärte, dass Ängste und psychische Belastungen unter Jugendlichen nachweislich zugenommen hätten.

03.03.2022 • 11:59 Uhr

Bremen mit 90 Prozent Erstimpfungen

Bremen hat als erstes Bundesland die 90-Prozent-Marke bei Erstimpfungen geknackt. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt. Die hohe Impfquote in Bremen erklärte das RKI damit, dass dort auch Menschen ohne Wohnsitz im Bundesland erfasst sind, die sich dort haben impfen lassen, etwa Seeleute oder Pendler aus Niedersachsen.

Inzwischen haben 75,5 Prozent der Menschen in Deutschland einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Das sind mindestens 62,8 Millionen Menschen. Bundesweit haben 57,2 Prozent, also 47,5 Millionen, zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,3 Prozent. Das sind 63,5 Millionen Menschen in absoluten Zahlen.

Die Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege, Claudia Moll (SPD), sieht Besuchsverbote in Pflegeheimen kritisch. Sie erhalte erschütternde Berichte von Angehörigen darüber, dass in einigen Einrichtungen wegen Corona-Infektionen zum Teil wochenlange pauschale Besuchsverbote ausgesprochen würden, teilte die Beauftragte in Berlin mit.

Moll betonte, Besuchseinschränkungen benötigten eine besondere Rechtfertigung und nachvollziehbare Begründung. Eine der ersten Lehren aus der Pandemie sei gewesen, dass die Isolation der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen fürchterliche und zum Teil nicht wiedergutzumachende Folgen gehabt habe, sagte sie.

In Deutschland haben außeruniversitäre Forschungseinrichtung im Jahr 2020 fast 600 Millionen Euro für Projekte mit Coronabezug ausgegeben. Die Gesamtausgaben für außeruniversitäre Forschung und Entwicklung beliefen sich in diesem Jahr auf 15,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren rund vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Den Anstieg erklärte das Statistikamt vor allem mit Forschungsprojekten zur Coronapandemie, für die außeruniversitäre Einrichtungen fast vier Prozent ihres Gesamtbudget ausgegeben hätten. Der Anteil der außeruniversitären Forschung an den Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland betrug demnach 15 Prozent. Besonders hoch seien die Anteile der Coronaprojekte in Bundesforschungseinrichtungen wie dem Robert-Koch-Institut, dem Paul-Ehrlich-Institut und der Fraunhofer-Gesellschaft ausgefallen. In den Bundeseinrichtungen machte die coronabezogene Forschung sieben Prozent der Gesamtausgaben aus, in den Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft waren es neun Prozent.

Die Zahl der Minijobs ist bis Mitte vergangenen Jahres im Vergleich zu 2020 wieder leicht gestiegen. Sie lag aber noch immer deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Laut einer Auswertung des Forschungsinstituts WSI gab es zum Stichtag 30. Juni 2021 über 7,15 Millionen Minijobber in Deutschland. Das seien etwa 80.000 mehr als ein Jahr zuvor gewesen, aber gut 436.000 weniger als Ende Juni 2019, berichtete das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Ausgewertet wurden Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. 4,15 Millionen Menschen waren Ende Juni ausschließlich als Minijobber tätig. Bezogen auf alle Beschäftigten entspricht dies einer Quote von 10,9 Prozent.

Das WSI kritisierte Minijobs als "Beschäftigungsform mit sehr schwacher sozialer Absicherung". Dies habe sich in der Corona-Krise besonders deutlich gezeigt: Da für die Minijobs nicht in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt werde, hätten sie während der Pandemie nicht über Kurzarbeit abgesichert werden können. Außerdem bestehe bei Verlust der Beschäftigung kein Anspruch auf Arbeitslosengeld. Die Auswirkungen der Pandemie seien dadurch verschärft worden, dass 450-Euro-Minijobs insbesondere in Branchen wie Gastronomie und Handel verbreitet seien, die unter den Kontaktbeschränkungen stark litten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 210.673 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 5649 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 216.322 positive Tests berichtet wurden. Insgesamt lag damit in Deutschland die Zahl der Infektionen bei 15,26 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg indes leicht auf 1174,1 von 1171,9 am Vortag. Die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle erhöhte sich um 267 auf 123.505.

Der deutsche Pharma- und Technologiekonzern Merck hat ein zweites starkes Corona-Jahr hinter sich. Dank guter Geschäfte der Laborsparte mit Impfstoffentwicklern und -herstellern wuchs das Dax-Unternehmen 2021 so stark wie nie. Auch die Pharmasparte und das Elektronikgeschäft mit Halbleitermaterialien trugen zu den Zuwächsen bei, wie Merck mitteilte.

Der Umsatz kletterte um gut 12 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte um gut 17 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Experten hatten dies erwartet. Nach Steuern kamen 3,07 Milliarden Euro Gewinn heraus - ein Zuwachs von mehr als die Hälfte.

Nach dem Umschlagen von gegen die Corona-Politik des Landes gerichteten Protesten in Gewalt will die neuseeländische Polizei Handyaufnahmen auswerten. Die Aufnahmen stammten von der Polizei, von Medien und aus der Öffentlichkeit, erklärte die Polizei. Sie sollten genutzt werden, um Gesetzesbrecher zu identifizieren, während die Aufräumarbeiten anliefen.

Am Vortag hatten Einsatzkräfte das Protestlager von Impfgegnern vor dem Parlament in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington geräumt. Die Beamten setzten am Mittwoch Pfefferspray gegen die Demonstranten ein, die seit mehr als drei Wochen vor dem Parlamentsgebäude kampierten.

Lagerbewohner zündeten Zelte, Matratzen und Stühle an und bewarfen die Beamten mit Steinen und Holz. Richard Chambers von der Polizei sagte Journalisten, acht Polizisten seien nach der Konfrontation in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Corona-Regeln für Urlaubsheimkehrer nach Deutschland werden einfacher. Seit Mitternacht gelten vorerst keine Länder mehr als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen wie Quarantänepflichten bei der Einreise, wie das Robert Koch-Institut (RKI) angekündigt hatte. Hintergrund sind ab heute greifende Änderungen der bundesweiten Einreiseverordnung.

Demnach werden nun nur noch Staaten und Regionen als Hochrisikogebiete eingestuft, in denen Virusvarianten mit "besorgniserregenderen Eigenschaften" grassieren als die hierzulande dominierende Omikron-Variante. Für alle Einreisen nach Deutschland gilt aber weiterhin die 3G-Regel, wie das Bundesgesundheitsministerium betonte: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test haben. Diese Nachweispflicht gilt nun ab dem Alter zwölf statt ab sechs Jahren.

Das RKI weist zudem darauf hin, dass sich die Einstufung von Risikogebieten auch weiterhin kurzfristig ändern kann. Bis Mittwoch standen noch rund 60 Staaten auf der RKI-Liste der Hochrisikogebiete.

03.03.2022 • 07:08 Uhr

BGH verhandelt Entschädigungsklage

De Lockdowns in der Corona-Pandemie haben viele Branchen hart getroffen - muss der Staat die Betroffenen für ihre Einnahmeausfälle entschädigen? Dazu dürfte sich der Bundesgerichtshof (BGH) am Vormittag äußern. Die Karlsruher Richterinnen und Richter verhandeln im Fall eines Hoteliers und Gastronomen, der das Land Brandenburg verklagt hat. Ob sie schon das Urteil verkünden, ist offen. Üblicherweise trägt der Senatsvorsitzende aber eine vorläufige Einschätzung nach Vorberatungen vor. (Az. III ZR 79/21)

Um die Ausbreitung des neuen Virus zu stoppen, hatten Bund und Länder in der ersten Pandemie-Welle im März 2020 das öffentliche Leben mit drastischen Maßnahmen heruntergefahren. Die Gastronomie musste schließen, Hotels durften keine Touristen mehr aufnehmen.

Die angespannte Corona-Lage in der Deutschen Eishockey Liga hat sich sogar während einer laufenden Partie verschärft. Im ersten Drittel der Partie gegen die Bietigheim Steelers erhielten die Spieler Ryan Stoa und Daniel Schmölz von den Nürnberg Ice Tigers die Nachricht über positive Coronavirus-Tests und mussten daraufhin das Eis verlassen. "Es hört nicht auf", twitterten die Franken am Freitagabend. Die Schnelltests am Vormittag seien noch negativ gewesen. Durch die Ausfälle standen Nürnberg nur noch acht Stürmer zur Verfügung.

Als letzter Bundesstaat hat Westaustralien nach zwei Jahren Corona-bedingter Schließung seine Grenzen wieder für einheimische und internationale Besucher geöffnet. Vollständig Geimpfte dürfen seit heute erstmals seit fast 700 Tagen wieder quarantänefrei in die Region mit der Metropole Perth einreisen. Internationale Flüge wurden bis Freitag unter anderem aus Dubai, Singapur und Auckland erwartet.

Zwei Menschen mit Mund-Nasen-Schutz küssen sich am Flughafen in Perth.

Wiedersehensfreude am Flughafen in Perth

Australische Medien berichteten von emotionalen Szenen und Freudentränen, nachdem das erste Flugzeug um kurz nach Mitternacht (Ortszeit) aus Sydney kommend auf dem Airport von Perth landete. Reisende müssten sich allerdings vor der Einreise für einen so genannten G2G-Pass (Good to Go) registrieren und innerhalb von zwölf Stunden nach der Ankunft einen Antigen-Test machen, teilte die Regionalregierung mit.

Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen hat laut einer Studie einen neuen Höchststand erreicht. In Neuseeland kam es bei der Auflösung eines Protestlagers zu Krawallen. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 03. März 2022 um 09:40 Uhr.