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Leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt

Stand: 03.01.2006 00:00 Uhr

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich zum Jahreswechsel leicht gebessert. Zwar verzeichnete die Bundesagentur auch im Dezember einen Anstieg der Erwerbslosenzahlen, er fiel aber nicht so stark aus wie sonst im Winter. Insgesamt hatten sich vergangenen Monat 4.606.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. 75.000 mehr als im November und 142.000 mehr als im Dezember 2004. Die Quote stieg damit auf 11,1 Prozent. Christian Nitsche berichtet: Trotz Wintereinbruch sind in der Baubranche im Dezember ein Drittel weniger Arbeiter entlassen worden als in den Vorjahren üblich. Die Bundesagentur für Arbeit sieht darin ein Indiz für eine konjunkturelle Erholung, die sich auch in anderen Wirtschaftszweigen wiederspiegele. Frank-Jürgen Weise, BA-Vorstandsvorsitzender: "Üblich ist sonst zum Jahresende ein mehr als doppelt so hoher Anstieg der Arbeitslosigkeit. Rechnet man saisonale Einflüsse heraus, so hat es sogar ein Minus von 110 000 gegeben. Dieser Rückgang ist außergewöhnlich groß." Der Abbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist laut Bundesagentur fast gestoppt. Möglicherweise steige die Zahl der Arbeitslosen nicht erneut auf über fünf Millionen. Trotz günstiger Prognosen für das Wirtschaftswachstum äußert sich die Regierung zurückhaltend. Michael Glos (CSU), Bundeswirtschaftsminister: "Ich erwearte Aufschwung der Wirtschaft. Ob das am Arbeitsmarkt ankommt, da bin ich noch ein Stück skeptischer, weil man natürlich weiß, dass erst richtig eingestellt wird, wenn man auch weiß, dass der Aufschwung länger anhält und trägt." Eine große Bewegung am Arbeitsmarkt ist laut FDP nicht erkennbar. Die Zahl der Arbeitslosen sei noch immer unverantwortbar hoch, die Wirtschaftspolitik der Regierung falsch. Wolfgang Gerhardt, FDP-Fraktionsvorsitzender: "Wir müssen eben die Steuern senken, es führt kein Weg daran vorbei. Ich kenne weltweit kein Land, das mit Steuererhöhung, drei Prozent Mehrwertsteuererhöhung, Arbeitslosigkiet bekämpfen will. Das ist absurd." Die Bundesagentur rechnet 2006 dennoch mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit auf rund 4,7 Millionen im Jahresdurchschnitt.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 03.01.2006 20:00 Uhr