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Futtermittelskandal: Künast zieht Konsequenzen

Stand: 10.04.2008 15:56 Uhr

Verbraucherschutzministerin Künast zog heute erste Konsequenzen aus dem jüngsten Futtermittelskandal. Zwei Mitarbeiter sind in andere Positionen versetzt worden. Zudem forderte sie ein EU-weites Schnellwarnsystem für Futter- und Lebensmittel. Mit Antibiotika verseuchte Shrimps waren illegal Tiermehl beigemischt und als Tierfutter verkauft worden. Warnhinweise waren knapp zwei Wochen lang in Künasts Ministerium liegengeblieben. Renate Künast ist wütend. Ihr eigenes Schnellwarnsystem hat versagt. Die Warnung vor Shrimps, verseucht mit dem Antibiotikum Chloramphenicol und zu Tierfutter verarbeitet, blieb fast 14 Tage unbeachtet in ihrem Ministerium liegen. Renate Künast, Landwirtschaftsministerin: "Man könnte anhand dieses Vorgangs glauben, dass weder E-mail, noch Telefon, noch Fax erfunden waren." Zwei Unterabteilungsleiter kostete es den Posten, Disziplinarverfahren werden eingeleitet, aber es ist noch einmal alles gut gegangen. Denn bei Proben der betroffenen deutschen Futtermittelhersteller konnte Chloramphenicol nicht nachgewiesen werden. Renate Künast, Landwirtschaftsministerin: "Das kann zwei Gründe haben. Einmal, dass so wenig drin ist, dass durch die große Vermischung dieses Antibiotikum jetzt unterhalb der Nachweisgrenze liegt. Es kann aber auch sein, dass diese einzelnen Futtermittelpartien tatsächlich keine von diesen Garnelen enthalten und deshalb im wahrsten Sinne des Wortes okay sind." Trotzdem ist Vorsicht geboten. Deutsche Behörden stellten bei Shrimps aus China, Vietnam und Indonesien verstärkte Konzentration von Chloramphenicol fest - in höheren Dosen eine Gefahr für das Immunsystem des Menschen. Renate Künast, Landwirtschaftsministerin: "Ich sehe aber an dieser Stelle auch anhand der Anrufe und der persönlichen Äußerungen, die wir erhalten, dass viele Leute sagen: Dem können wir jetzt nicht trauen. Das kann ich auch verstehen." Fazit: Es reicht nicht, nur hier in Deutschland Lebensmittel nach dem Prinzip 'Klasse statt Masse' zu produzieren.

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tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 17.01.2002 20:00 Uhr