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Reaktionen in Deutschland

Stand: 11.04.2008 18:41 Uhr

Bei den meisten Toten handelt es sich um junge Australier und andere westliche Touristen. Unter den Opfern der Anschläge von Bali ist auch eine Deutsche, die auf der Insel gelebt hatte. Es werden auch immer noch mindestens zehn deutsche Touristen vermisst. So könnte sich die Zahl der Deutschen unter den Todesopfern noch erhöhen, so eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Inzwischen sind die ersten deutschen Touristen aus Bali zurückgekehrt. Claudia Buckenmaier berichtet: Heute abend am Flughafen Frankfurt: Kai Degenhardt und sein Bruder Björn sind so eben gelandet. Über Singapur direkt aus Bali. Auch sie wollten zur Diskothek, waren aber noch 200 Meter entfernt, als die Bombe explodierte. Dort angekommen waren bereits Kai Degenhardt, Augenzeuge: "Unter anderem auch fünf Freunde von uns die zum Glück da raus gekommen sind und es war unwahrscheinlich." Björn Degenhardt, Augenzeuge: "Zunächst war es so, das erst eine Detonation erfolgte, da sagte mein Bruder dann schon leg dich hin dann sahen wir da nur so glühende Splitter in die Luft fliegen. Die zweite Detonation kam dann direkt da nach. Das war dann ein richtiger Feuerstoss nach oben." Kai Degenhardt, Augenzeuge: "Das Problem war, die Rettungskräfte kamen gar nicht durch weil das eine Einbahnstraße ist und die Straße ist um die Uhrzeit voller Taxis. Die Taxifahrer sind nur aus ihren Autos geflüchtet in Panik und die Feuerwehrleute kamen gar nicht durch." Noch finden sich am Flughafen vereinzelt Last-Minute-Angebote mit Reiseziel Bali. Aber erste Reiseveranstalter haben Konsequenzen gezogen. Mario Köpers, TUI-Sprecher: "Wir haben zunächst gesagt eine Woche lang gibt es keine Reisen mit dem Ziel Bali. Diese Woche braucht man um einfach mal zu prüfen gibt’s weitere Gefährdungen, kann da noch was kommen und dann muss man danach noch mal neu entscheiden." Die betroffenen Kunden bekommen ihr Geld zurück. Derweil empfiehlt das Auswärtige Amt die Insel zu meiden. In Berlin wurde ein Krisenstab eingerichtet und eine Telefon-Hotline für besorgte Angehörige. Der Außenminister rausgerissen aus den Koalitionsverhandlungen. Wieviele Deutsche werden letztendlich betroffen sein; Zahlen sind vorläufig bei dem Ausmaß der Zerstörung. Mitgefühl mit den Opfern, Abscheu vor den Tätern. Joschka Fischer, Bundesaußenminister, Bündnis90/ Die Grünen: "Es sind menschenverachtende, es sind brutale Anschläge die offensichtlich ganz gezielt und kalkuliert unschuldige Menschen treffen und auf fruchtbare Art und Weise zu Tode bringen oder für ihr Leben zeichnen und verstümmeln sollen. Es ist ein abscheuliches Verbrechen." Es war Kai und Björns letzter Urlaubstag, der Rückflug war gebucht, so konnten sie schnell der Insel entkommen.

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tagesthemen, 23:45 Uhr, tagesthemen, 13.10.2002 23:45 Uhr