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Stand: 13.03.2008 02:28 Uhr

Als Chance für Regierung und Partei, Boden wieder gut zu machen, ist in der SPD die Entscheidung des Kanzlers begrüßt worden. Die Opposition wertete dagegen Schröders Verzicht auf den Parteivorsitz als deutliches Zeichen von Schwäche. Deutschland brauche jetzt einen Regierungswechsel, verlangte FDP-Chef Westerwelle. Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Merkel und Stoiber, nannten Schröder einen Kanzler auf Abruf. Thomas Kreutzmann berichtet. Seit heute sieht sich die Opposition dem Machtwechsel wieder ein gutes Stück näher. Schröders Rücktritt als Parteichef sei das Eingeständnis seines Scheiterns. Und dann die Sätze, auf die kaum ein Gegner von Rot-Grün verzichten mochte. Angela Merkel, CDU, Parteivorsitzende: "Es ist der Anfang vom Ende dieses Bundeskanzlers. Wie man eben in der Pressekonferenz sehen konnte, ist der Bundeskanzler jetzt Kanzler von Münteferings Gnaden." Edmund Stoiber, CSU, Ministerpräsident Bayern: "Es ist ein gewaltiger Verlust an Autorität, wenn man als Parteivorsitzender scheitert und Kanzler bleiben möchte." Stoiber in München hält ebenso wie Merkel in Berlin Neuwahlen derzeit für unrealistisch. Dagegen fordern genau das Hessens Ministerpräsident Koch und der FDP-Bundesvorsitzende. Guido Westerwelle, FDP, Parteivorsitzender: "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Und diese Regierung ist ein wirklicher Schrecken für Deutschland." Bei vielen Sozialdemokraten, die in diesem Jahr Wahlen zu bestehen haben, nach schlechten Umfragewerten und hohen Mitgliederverlusten, jetzt die Hoffnung auf mehr Geschlossenheit. Peer Steinbrück, SPD, Ministerpräsident NRW: "Ich empfinde es daher nicht als eine schlechte Nachricht, sondern als eine gute Nachricht für die Aufstellung in den nächsten Wochen und Monaten und dass mit Franz Müntefering jemand den Parteivorsitz übernimmt, der in seinen Zugangsmöglichkeiten, in seinen kommunikativen Möglichkeiten in die Partei hinein, eindeutig die herausragende Figur innnerhalb der SPD ist." Der grüne Koalitionspartner kann keinen Autoritätsverlust des Kanzlers erkennen. Joschka Fischer, Bündnis 90/ Die Grünen, Bundesaußenminister: "Ich denke, wir sollten unsere Arbeit noch intensiver gestalten, die Koordination verbessern und alles andere sind Entscheidungen, die trifft dann der Bundeskanzler, wenn sie sich stellen." Die Grünen sehen die SPD auch mit einem Spitzenduo weiter auf Reformkurs. Thomas Baumann berichtet aus Berlin.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 06.02.2004 20:00 Uhr