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Deutschland bietet USA umfangreiche Hilfe nach dem Hurrikan an

Stand: 02.09.2005 00:00 Uhr

Deutschland hat den USA umfangreiche Hilfe nach dem Hurrikan angeboten. So soll ein Teil der nationalen Erdölreserven freigegeben werden, um Versorgungsengpässe zu überbrücken und den Druck auf den Ölpreis zu mildern. Bundeskanzler Schröder erklärte, die USA hätten bei der Internationalen Energie-Agentur darum gebeten und Berlin habe dem Wunsch gerne entsprochen. Hilfe kommt auch für die Menschen in den verwüsteten Gebieten. Es berichtet Rainald Becker : Für den Bundeskanzler ist deutsche Hilfe für den verwüsteten Süden der USA selbstverständlich. Er erinnerte an amerikanische Hilfe nach dem zweiten Weltkrieg und kündigte konkrete Maßnahmen an. Gerhard Schröder, Bundeskanzler: „Es geht dabei um medizinische Unterstützung, zum Beispiel um Luftevakuierung, Impfungen. Es geht um Wasseraufbereitung.“ Die Medevac – Einheiten der Bundeswehr könnten schon bald Richtung USA fliegen, für Hilfsgüter wird die Anmietung von Charterfliegern erwogen. Außerdem will sich Deutschland an einer internationalen Aktion zur Freigabe von Ölreserven beteiligen. Die weltweite Erdölversorgung, so der Kanzler, leide nach der Naturkatastrophe unter Förderausfällen. Gerhard Schröder, Bundeskanzler:“Wir gehen davon aus, dass das erstens dazu führt, dass genügend Energiereserven verfügbar sind im Markt. Zweitens wollen wir damit erreichen, international abgestimmt, dass der Druck auf die Preise für Erdölprodukte gemildert werden kann.“ Der Kanzler mahnte die Energiekonzerne zu maßvoller Preisgestaltung. Die Mineralölfirmen sind verpflichtet im Land Vorräte für 90 Tage vorzuhalten, derzeit rund 25 Millionen Tonnen Kraftstoff. Klaus Picart, Hauptgeschäftsführer Dt. Mineralölwirtschaft: „Es ist ein Risiko und das muss man bewerten, ob ich die Reserven, die ich nur einmal nutzen kann, jetzt einsetze, obwohl es keine Versorgungsengpässe gibt und ich sie dann in einer Phase auffüllen muss, in der eine ungünstigere Situation herrscht.“ Bei seinem Antrittsbesuch beim Außenminister bedankte sich der neue US – Botschafter für das deutsche Hilfsangebot. William R. Timken, Botschafter USA: „ Ich bin sicher, dass von den Hilfsmassnahmen, die Deutschland anbietet, einiges bald in Anspruch genommen wird.“ Die Bundesregierung ist mit ihrem Hilfsangebot einem offiziellen Ersuchen der USA zuvorgekommen. Auch wenn sie betont, das Anzapfen der nationalen Ölreserven habe nichts mit den hohen Benzinpreisen zu tun, hat sie wohl nichts dagegen, wenn es deshalb an den Zapfsäulen etwas preiswerter wird.

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tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 02.09.2005 20:00 Uhr