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Tschechen diskutieren über Kriegsverbrechen

Stand: 19.08.2010 03:11 Uhr

"Es ist egal, ob uns die Geschichte passt: Wir stecken auf jeden Fall bis zum Hals drin." So hat es der französische Philosoph Jean-Paul Sartre mal ausgedrückt. Besonders schmerzvoll erfahren das gerade die Tschechen. Vor drei Monaten drang in die breitere Öffentlichkeit, was die Beteiligten über 60 Jahre lang verschwiegen: ein Massaker, verübt im Mai 1945,von Tschechen an deutschen Zivilisten. Die Täter wurden nie verurteilt, denn Verbrechen, die bis kurz nach Kriegsende an Nazi-Helfern verübt wurden, gelten nach einem Zusatz-Gesetz zu den Benesch-Dekreten als straffrei. Derzeit entsteht in Tschechien ein Dokumentarfilm mit dem Titel: "Sag mir, wo die Toten sind". Gemeint sind die deutschen Opfer tschechischer Vergeltung. Einige wurden jetzt gefunden: In Dobronin, einem Dorf eineinhalb Autostunden südöstlich von Prag. Danko Handrick

Sendungsbild der tagesthemen
tagesthemen, tagesthemen, 18.08.2010 23:15 Uhr