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Stand: 12.10.2007 07:21 Uhr

Die Grünen ziehen mit der niedersächsischen Fraktionschefin Harms und dem Europaabgeordneten Cohn-Bendit als Spitzenkandidaten in den Europa-Wahlkampf 2004. Sie wurden auf dem Parteitag in Dresden mit großer Mehrheit auf die beiden vordersten Listenplätze gewählt. Auf Platz drei folgt die EU-Parlamentarierin Rühle. Die Parteivorsitzende Beer erreichte einen sicheren Listenplatz erst im zweiten Anlauf. Hans Jessen berichtet: Erleichterte Umarmung nach einer Zitterpartie. Angelika Beer ist gewählt - Platz fünf der grünen Europa-Liste. Auf den besseren Platz drei wollte ihre Partei sie nicht haben. In der Rückstufung steckt auch Kritik an der Partei-Vorsitzenden, die ihre Kandidatur aber nicht als Flucht aus dem Amt gewertet wissen wollte. Angelika Beer, Bündnis 90/Grüne-Vorsitzende: "Ich glaube, dass gerade in der Außen- und Sicherheitspolitik in Zukunft gerade Europa eine entscheidende Rolle spielt. Dort will ich mich einbringen. Aber das heißt nicht, dass ich einfach meine Vorstandsarbeit, und das heißt Zusammenarbeit mit euch, aufgebe." Sondern: Sie will weitermachen im Vorstand. Als Beer noch um ihren Listenplatz kämpfte, war er schon gewählt, Daniel Cohn-Bendit, in Deutschland und Frankreich gleichermaßen zu Hause. Er begeisterte die grüne Basis mit einem flammenden Appell für Europa als Friedensmacht. Daniel Cohn-Bendit, Bündnis 90/Die Grünen: Wir sagen, wir wollen Kriegs-Prävention und keine präventiven Kriege. Wir wollen intervenieren, politisch, bevor es Kriege gibt." Fast 85 Prozent für Cohn-Bendit und die niedersächsische Grüne, Rebekka Harms. Das Spitzen-Duo genießt volle Unterstützung, auch die des Partei-Patriarchen Joschka Fischer, der vom Außenminister-Treffen in Neapel zugeschaltet wurde, und für die europäische Integration der Türkei warb. Joschka Fischer, Bundesaußenminister: "Und deswegen möchte ich euch auffordern, sich nicht wegzuducken in diesem Wahlkampf, in der Frage des Beitritts der Türkei, sondern im Gegenteil geduldig zu erleutern, warum wir der Meinung sind, dass das eine entscheidende Zukunftsfrage auch und gerade für die erweiterte Union ist." Ein innenpolitisches Thema hatte der Parteitag übrigens auch. Die Grünen fordern eine neue Vermögenssteuer. Über deren Ausgestaltung aber wird hinter den Kulissen schon wieder heftig gestritten.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 29.11.2003 20:00 Uhr