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Schröder demonstriert Zuversicht

Stand: 31.08.2005 00:00 Uhr

Bundeskanzler Schröder hat auf dem Wahlparteitag der SPD in Berlin Zuversicht demonstriert. Er rief die Sozialdemokraten auf, um jede Stimme zu kämpfen. Die Wahl sei noch offen und es müsse deutlich sein, dass es um eine Richtungsentscheidung gehe. Union und FDP wollten eine Ellbogen-Gesellschaft. Ihre Politik spalte. Dagegen stehe die SPD für Solidarität. Die Delegierten zollten Schröder minutenlangen Applaus. Hans Jesssen berichtet. So einen Empfang hatte Gerhard Schröder schon lang nicht mehr erlebt: Im dichtesten Gedränge, bejubelt von Jusos; - ein trotziges: "jetzt erst recht" schwang in der Stimmung mit. Der Kanzler als Mutmacher: allen Umfragen zum Trotz sei die Wahl noch nicht verloren: Gerhard Schröder, Bundeskanzler: “Nichts ist entschieden. Lasst euch nicht ins Boxhorn jagen. Auch diese Wahl wird erst in den letzten Tagen entschieden werden.“ Die Verantwortung für hohe Arbeitslosigkeit und Krise der Sozialsysteme sieht Schröder bei der Vorgängerregierung, Union und FDP hätten 16 Jahre lang Probleme ignoriert: Gerhard Schröder, Bundeskanzler: “Diese Leute, liebe Freunde und Freundinnen, haben gepennt als gehandelt werden musste. Sie sind schon einmal gescheitert und sie haben nichts dazu gelernt. Jetzt erleben wir, dass die verpennten von gestern mit ihren alten Rezepten die Probleme von heute und morgen lösen wollen.“ Immer wieder attackierte Schröder den neuen Star in Angela Merkels Team, Paul Kirchhof, dessen radikale Steuerplänen stünden für eine unsolidarische Gesellschaft. Gerhard Schröder, Bundeskanzler: “Wer zum Beispiel meint, und das ist nachzulesen, man könne doch die Rentenversicherung organisieren wie KFZ-Versicherungen, dann wird darin ein Menschenbild deutlich, das jedenfalls wir bis auf’s schärfste bekämpfen müssen. Menschen sind keine Sachen.“ 12 Minuten Applaus für eine höchst kämpferische Rede, seine eigenen Genossen hatte der Kanzler wohl überzeugt - dem Parteichef blieb wenig zu sagen übrig: Franz Müntefering, SPD-Vorsitzender: “So und jetzt liebe Genossen und Genossinnen, wie heißt das da, geht hin in alle Welt und sagt’s den Leuten. Recht haben ist eins, Recht bekommen das ist der entscheidende Punkt“ Der Parteitag endete klassisch: Gemeinsam mit dem Bermannschor wünschte die Parteispitze sich ein dringend benötigtes "Glückauf" Hans Jessen, Berlin: "Die SPD und ihr Kanzler haben gezeigt, dass sie sich in schwieriger Lage selbst motivieren können. Aber im Hintergrund war hier auch immer wieder die Frage zu hören: Schaffen wir es noch, die Botschaft nach Außen zu tragen?"

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 31.08.2005 20:00 Uhr