Anzeigetafel am Flughafen München zeigt gestrichene Flugverbindungen

Ver.di-Streik Keine Passagierflüge am Freitag in München

Stand: 15.02.2023 19:01 Uhr

Die Turbulenzen für Flugpassagiere gehen weiter. Nach der IT-Panne bei der Lufthansa kündigte der Münchner Flughafen für Freitag an, seinen regulären Betrieb einzustellen. Auswirkungen dürfte der geplante Streik von ver.di auch auf andere Airports haben.

Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft ver.di hat der Münchner Flughafen angekündigt, am Freitag seinen regulären Betrieb einzustellen. Von 0:00 Uhr am Freitagmorgen bis 1:00 Uhr in der Nacht zu Samstag werde es keine Passagierflüge geben, erklärte die Flughafengesellschaft. Ausgenommen seien Sonderflüge wie etwa Hilfsflüge und Flüge für medizinische, technische und sonstige Notfälle sowie Flüge für die Münchner Sicherheitskonferenz.

Ein Sprecher des zweitgrößten deutschen Flughafens hatte zuvor erklärt, dass für Freitag mehr als 700 Starts und Landungen in München geplant gewesen seien.

Streiks an mehreren Flughäfen geplant

Ver.di hatte angekündigt, den Tarifstreit im öffentlichen Dienst auf mehrere Flughäfen auszuweiten. Neben München sollen auch die Airports in Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig lahmgelegt werden.

Der Flughafenverband ADV rechnet deswegen insgesamt mit 2340 Ausfällen im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr. "Dass unter dem Konflikt am Freitag über 295.000 Flugreisende zu leiden haben, ist nicht zumutbar. Lösungen müssen am Verhandlungstisch gefunden werden und nicht auf dem Rücken der Passagiere", sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des ADV. Die Passagiere würden zum Spielball der ver.di-Streiktaktik.

Hintergrund für den Streik sind einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Angestellte der Flughafen-Betreiber werden häufig nach den Tarifverträgen der Kommunen bezahlt. Zum anderen zielt der Streik auf örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste ab sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Für diese Beschäftigungsgruppen werden zurzeit ebenfalls Tarifverhandlungen geführt.

10,5 Prozent mehr Einkommen gefordert

Ver.di und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar geplant.

Die turbulenten Tage für Passagiere an deutschen Flughäfen gehen damit am Freitag weiter. Bereits seit Mittwochmorgen kommt es an mehreren Airports - vor allem in Frankfurt - wegen einer IT-Panne bei der Lufthansa zu Ausfällen und Verspätungen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 15. Februar 2023 um 18:00 Uhr.