Jahresrückblick 1968 Morde erschüttern Amerika

Stand: 10.12.2010 14:23 Uhr

Die amerikanischen Proteste gegen den Vietnamkrieg nehmen zu. Zwei Attentate erschüttern das Land: Martin Luther King und Robert F. Kennedy werden erschossen. Richard Nixon wird zum Präsidenten gewählt.

Das amerikanische Engagement in Vietnam wird von Erfolgen und Misserfolgen bestimmt. Die Gefechte des Jahres beweisen erneut, wie fruchtlos das Bemühen der US-Soldaten ist. Die nordvietnamesischen Guerillas erobern eine Zitadelle, werden belagert und können sie nicht halten, die US-Militärs kämpfen den Weg frei und die südvietnamesische Armee erobert die Zitadelle zurück.

Der immer unsinniger erscheinende Krieg führt junge Amerikaner auf die Straße. Obwohl es kaum Chancen gibt, den Präsidenten Lyndon B. Johnson und seine Vietnam-Politik zu besiegen, tritt Senator Eugene McCarthy gegen den Präsidenten seiner eigenen Partei an. Er gibt den Jugendlichen eine Stimme und kann in der ersten Vorwahl einen moralischen Sieg erlangen. Präsident Johnson zieht daraus Konsequenzen. Er kündigt an, nicht mehr für seine Partei kandidieren zu wollen.

Attentate auf King und Kennedy

Trotz dieser Entwicklungen wachsen die Spannungen im Land weiter. Eines ihrer Opfer wird der Bürgerrechtler Martin Luther King. Er, der jahrelang Gewaltfreiheit gepredigt hat, wird in Memphis erschossen. Sein Tod erschüttert das Selbstverständnis ganz Amerikas, Kings Freunde und Feinde. Der Optimismus und Stolz der amerikanischen Nation ist schlagartig einem nationalen Selbstzweifel gewichen.

Rassenunruhen und Aufstände der schwarzen Bevölkerung sind die Antwort auf die Ermordung Kings. Die afroamerikanische Minderheit verliert ihr Vertrauen in die Politik vollständig.

Der jüngere Bruder des ehemaligen Präsidenten, Senator Robert F. Kennedy, versucht, die Selbstheilungskräfte der USA zu mobilisieren und den Menschen ihren dynamischen Optimismus zurück zu bringen. Auch Kennedy fällt einem politischen Attentat zum Opfer. Er erliegt am Tag nach dem Angriff seinen Schussverletzungen. Trotzdem der jordanische Täter keine inneramerikanischen Motive hatte, erschütterten zwei politische Morde zu kurz hintereinander die Menschen zutiefst.

Nixon wird US-Präsident

In dem Wahlergebnis zeigt sich, dass Amerikas Bevölkerung sich auf sicheres Terrain zurückzog. Der konservative Kandidat Richard M. Nixon wird neuer Präsident der USA.