Jahresrückblick 1967 Die Schlagzeilen des Jahres

Stand: 10.12.2010 12:16 Uhr

In Persien krönt der Schah seine Frau, die Tochter Stalins verlässt die Sowjetunion. Die Menschheit stößt an die Grenzen menschlicher Leistung und ärztlicher Kunst. England hat einen neuen See-Helden - und die Bundesrepublik führt das Farbfernsehen ein.

Im Iran setzt sich der Schah von Persien an seinem 48. Geburtstag selbst die Kaiserkrone auf. In dem von Armut gezeichneten Land behält die Familie Pahlevi seit zwei Generation trotz Umsturzversuchen die Macht. Eine Revolution soll den Menschen das Leben erleichtern. Die Krönung schließt zum ersten Mal auch die Frau des Schah mit ein, um die Reformen symbolisch zu unterstreichen.

Mit der Tochter Stalins, Svetlana, tritt ein prominenter Flüchtling der Sowjetunion in New York vor die Weltöffentlichkeit. Sie will nicht mehr als Staatseigentum der Sowjetunion leben und veröffentlicht ihre Erinnerungen. Diese sind allerdings nicht unumstritten.

Im immer stärkeren Wettbewerb um Leistung und Technik verliert der Rennfahrer Lorenzo Bandini sein Leben. Er galt als beherzter Fahrer und versuchte, mehr zu leisten als es möglich ist.

Die Grenzen ärztlicher Kunst zeigen sich im Fall des Südafrikaners Louis Washkansky. Er lebt 18 Tage mit einem fremden Herzen, doch sein Organismus ist derart geschwächt, dass er stirbt. In seinen wachen Momenten nennt er sich "einen Frankenstein".

Der Brite Francis Chichester umsegelt in 226 Tagen die Welt. Seine Reise wird von Taifunen, Wellen und der Einsamkeit erschwert. 200.000 Briten empfangen ihren Helden in Plymouth. Die Königin schlägt ihn zum Ritter.

Zur Internationalen Funkausstellung in Berlin beginnt in der Bundesrepublik das von den Zuschauern erwartete Farbfernsehen. Willy Brandt schaltet in einer Feierstunde das Programm um. Neben der Bundesrepublik haben auch Frankreich, Holland und die Sowjetunion sich für das Farbfernsehen entschieden.

Die EXPO '67 in Montreal versammelt die Welt in friedlichem Wettbewerb. Kein Land spart an Extravaganzen, jeder präsentiert sich, wie er gesehen werden möchte.