Jahresrückblick 1966 Vietnam-Krieg geht weiter

Stand: 09.12.2010 15:11 Uhr

US-Präsident Johnson bekräftigt den amerikanischen Willen zur Fortsetzung des Vietnam-Krieges in der "Deklaration von Honolulu". Während er in Manila Friedensverhandlungen für den pazifischen Raum führt verstärken die USA ihre militärischen Stützpunkte in Asien. Internationale Kritik am Vietnam-Krieg verhallt ungehört.

Im Februar trifft US-Präsident Lyndon B. Johnson den Ministerpräsidenten von Süd-Vietnam auf Hawaii. Die amerikanische Entschlossenheit, den Vietnamkrieg fortzusetzen, wird in der "Deklaration von Honolulu" bekräftigt.

Im Oktober versammelt Johnson in Manila die Regierungschefs befreundeter Länder. Eine Friedenslösung für den pazifischen Raum wird erörtert. Dieser soll eine Region der Sicherheit, der Ordnung und des Fortschritts werden.

In Thailand verstärken die Amerikaner ihre militärischen Basen. Thailand wird zum großen Flugzeugträger der USA in Süd-Ost-Asien.

US-Vizepräsident Humphrey verspricht Süd-Vietnam umfangreiche wirtschaftliche und soziale Hilfsmaßnahmen.

Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle fordert am 1. September in Kambodscha den bedingungslosen Abzug der Amerikaner.

Viele Politiker in aller Welt versuchen im Vietnam-Konflikt zu vermitteln. Der britische Premierminister Harold Wilson reist im Juli nach Moskau und versucht Ministerpräsident Kossygin für eine Friedensregelung zu gewinnen, leider bleibt er ohne Erfolg.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen U Thant warnt davor, im Vietnam-Konflikt einen heiligen Krieg zwischen zwei mächtigen Ideologien zu sehen. Trotz seines Rücktritts lässt er sich später zur Wiederwahl bewegen.

Die indische Premierministerin Indira Gandhi reist im Juli nach Moskau und wirbt für die Wiedereinberufung der Genfer Indochina-Konferenz.

Im Oktober treffen sich in Neu Delhi drei blockfreie Regierungschefs. Diese kleine Gipfelkonferenz endet mit einer dringlichen Warnung vor einer Fortsetzung des Vietnam-Krieges. Nochmals wird die Verwirklichung des Genfer Indochina-Abkommens von 1954 und der Abzug aller ausländischen Streitkräfte aus Vietnam gefordert.

Papst Paul VI beschwört die vietnamesischen Katholiken, ein friedliches Zusammenleben mit den Kommunisten zu suchen.