Jahresrückblick 1966 Das Jahr in den USA

Stand: 09.12.2010 16:05 Uhr

Das amerikanische Engagement in Vietnam führt zu Protesten in den USA. Die Rassenkonflikte werden radikaler ausgetragen und der Krieg in Vietnam verschlingt die Mittel zur Entwicklung der Notstandsgebiete.

Der amerikanische Präsident Johnson unternimmt eine groß angelegte Asienreise. Er besucht nur befreundete Länder. In Manila, der Hauptstadt der Philippinien informiert er sich persönlich über die Stimmung in der Bevölkerung, die nicht überall freundlich ist. Um seine absteigende Popularität aufzubessern, begibt er sich auch nach Vietnam.

In Amerika protestieren tausende Menschen gegen das schnell wachsende Engagement der USA in Vietnam. Der Parlaments-Ausschuss berät ein neues Gesetz, das aktive Gegner des Vietnam-Krieges mit hohen Geld- und Haftstrafen bis zu 20 Jahren bedroht.

In Kalifornien verdrängt der Republikaner Ronald Reagan den langjährigen demokratischen Gouverneur Edmund Brown. In den Südstaaten behaupten sich die radikalen Konservativen.

Im Bundesstaat Massachusetts wird der erste schwarze Gouverneur seit 85 Jahren gewählt.

Die Rassenkonflikte werden radikaler, der Vietnam-Krieg verschlingt die Mittel, die Präsident Johnson zur Entwicklung amerikanischer Notstandsgebiete vorgesehen hat.

Der Friedens-Nobelpreisträger Dr. Martin Luther King wird bei einer Bürgerrechts-Demonstration tätlich angegriffen. Der Student James Meredith wird angeschossen. Es kommt zu starken Unruhen.

Der Vietnam-Krieg war das beherrschende Thema des Jahres, es wird 1966 zum Schreckenszeichen und Scheideweg. Der Krieg belastet auch Johnsons Verhältnis zum amerikanischen Volk. Der Präsident steigert dennoch den militärischen Einsatz in Vietnam, nur so, glaubt er, kann er die Einheit und Sicherheit der westlichen Welt garantiert werden.