Jahresrückblick 1977 Machtkämpfe und Stellvertreter-Kriege

Stand: 15.12.2010 08:31 Uhr

Machtkämpfe verhindern in vielen Ländern die wirtschaftliche Entwicklung. Hunger und Armut sind die Folge. Durch die Unterstützung der Großmächte weiten sich Stellvertreter-Kriege aus - Waffen gibt es für beide Seiten genug.

Machtkämpfe und Kriege verhindern in vielen Ländern der Welt die wirtschaftliche Entwicklung und bringen Hunger und Armut. Durch die Unterstützung der Großmächte, welche vorhaben, die Welt unter sich aufzuteilen, weiten sich Stellvertreter-Kriege aus - Waffen gibt es für beide Seiten genug.

Rhodesien: Weiße billigen Machtteilung

Der drohende Bürgerkrieg in Rhodesien soll auf Druck des Westens durch Beteiligung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit an der Macht verhindert werden. Dem kommunistischen Widerstand soll so seine Basis genommen werden.

Südafrika: Schwarzer Bevölkerung werden Grundrechte vorenthalten

Auch in Südafrika besitzt die schwarze Bevölkerung weder das aktive noch das passive Wahlrecht. Jede politische Betätigung ist untersagt, die Gründung von Gewerkschaften und Parteien verboten. Grundbesitz darf nicht erworben werden. Trauer und Wut herrscht in der schwarzen Bevölkerung über die Ermordung des Studentenführers Steve Biko. Zu offensichtlich sind die Beweise, dass er in der Haft zu Tode gefoltert wurde. Auch der Westen will danach nicht mehr zur politischen Klasse des Apartheid-Staates stehen.

Somalia: Konflikt mit Äthiopien

Somalia wechselt im Kräftemessen der Machtblöcke die Seiten, nachdem die Sowjetunion mit massiven Waffenlieferungen den Kriegsgegner Äthiopien unterstützt. Die somalischen Gebietsansprüche in Äthiopien weiten sich zu einem Stellvertreter-Krieg der Großmächte aus.

China geht eigene Wege

Lediglich die Volksrepublik China verweigert sich der Aufteilung der Welt in zwei Machtblöcke und geht ihren eigenen Weg: Die politische Führung unterdrückt zwar jegliche Opposition, kann aber durch wirtschaftliche Erfolge und einen gesicherten Lebensstandard ihre Macht erhalten. Ein Weg, der umso attraktiver auf die ärmsten Länder wie Bangladesh wirkt, wo sich die Entwicklungspolitik des Westens als erfolglos im Kampf gegen Hunger und Armut erweist.