Jahresrückblick 1998 Schlagzeilen April - Juni

Stand: 18.12.2010 20:42 Uhr

Das ICE-Unglück in Eschede fordert 101 Menschenleben.In Frankreich schlagen deutsche Hooligans am Rande eines Fußball-Weltmeisterschafts-Spiels in Lens den Polizisten Daniel Nivel brutal zusammen. In Nord-Irland wird ein Friedensabkommen geschlossen. Der EU-Gipfel beschließt die Euro-Einführung. Die Schlagzeilen der Monate April, Mai und Juni 1998.

10.4.: Friedens-Abkommen in Nord-Irland

Ein Händedruck symbolisiert Hoffnung auf Frieden in Nord-Irland. Großbritannien und die Republik Irland haben vermittelt: Im April einigen sich Katholiken und Protestanten auf ein Friedens-Abkommen. Beide Seiten verzichten auf Gewalt und wollen künftig in einem Regionalparlament zusammenarbeiten. Nach 30 Jahren Terror stimmen die Bürger in Referenden dem Frieden zu. Der Chef der moderaten katholischen Partei SDLP John Hume und der Chef der protestantischen Ulster Unionist-Partei David Trimble erhalten im Dezember den Friedensnobelpreis.

3.5.: Euro-Einführung beschlossen

Der EU-Gipfel in Brüssel beschließt: Der Euro wird zunächst in elf EU-Staaten eingeführt. Beim Streit um den ersten Präsidenten der Zentralbank gibt es einen Kompromiß: Der Niederländer Duisenberg sagt zu, dass er sein Amt nach vier Jahren vorzeitig an einen Franzosen abgeben wird.

6.5.: Erdrutsche in Italien

Schlamm-Lawinen reißen in Süd-Italien mehr als Hundert Menschen in den Tod, andere entkommen nur knapp. Die Erdrutsche haben hausgemachte Gründe: Spekulanten lassen illegal bauen - ohne Rücksicht auf ökologische Folgen.

28.5.: Atomtests in Indien und Pakistan

Pakistan zündet unterirdisch Atom-Sprengköpfe. Die Regierung sieht ihre insgesamt sechs Atomtests als Antwort auf fünf Versuche Indiens zwei Wochen zuvor. Mit beiden Ländern führen die USA daraufhin Gespräche über den Beitritt zum Teststop-Vertrag. Pakistan nennt als eine Bedingung die Lösung des Kaschmir-Konflikts mit Indien.

30.5.: Erdbeben in Afghanistan

Im Nordosten Afghanistans bebt die Erde mehrmals. Bis zu 1500 Menschen kommen ums Leben. In der für Hilfsmannschaften nur schwer erreichbaren Bergregion werden mehrere Zehntausend Bewohner obdachlos.

3.6.: Zugunglück in Eschede

Das ICE-Unglück in Eschede fordert 101 Menschenleben. Unglücksursache ist ein gebrochener Radreifen. 88 Menschen werden verletzt, einige von ihnen schwer. Auch viele der Helfer müssen wochenlang psychologisch betreut werden. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und der fahrlässigen Tötung gegen Verantwortliche der Deutschen Bahn.

21.6.: Krawalle bei Fußball-WM

Deutsche Hooligans schlagen am Rande eines Fußball-Weltmeisterschafts-Spiels in Lens den Polizisten Daniel Nivel brutal zusammen. Er liegt wochenlang im Koma. Fünf Deutsche müssen sich als mutmaßliche Täter vor Gericht verantworten. In ganz Frankreich werden mehr als Hundert Randalierer in Schnellverfahren verurteilt.