
Unwetter in Deutschland Jugendlicher von Baum erschlagen
Stand: 02.08.2017 10:01 Uhr
Erneut sind in der Nacht Gewitter und Unwetter über Deutschland hinweggezogen: Vor allem die Bundesländer im Süden und Westen waren betroffen. In Baden-Württemberg wurde ein Jugendlicher in einem Zeltlager von einem Baum erschlagen. Auch für heute sind weitere Gewitter angesagt.
Die Unwetter in Deutschland lassen nicht nach: In der Nacht waren vor allem die Regionen im Süden und Westen des Landes von weiteren Gewittern betroffen. Bis in die Morgenstunden hinein behielt der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Warnungen wegen Sturmböen, Starkregen und sogar Hagel für Teile Bayerns aufrecht. Für einige Gebiete in Baden-Württemberg rief er sogar die höchste Gewitterwarnstufe aus.
Im baden-württembergischen Rickenbach traf ein Gewitter eine Jugendgruppe, die die Nacht in einem Zeltlager verbrachte. Ein 15-Jähriger wurde von einem umstürzenden Baum erschlagen. Mindestens vier weitere Jugendliche wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Die Polizei geht davon aus, dass ein Blitzeinschlag den Baum zum Umstürzen brachte. Er traf mehrere Zelte. Das Zeltlager wurde inzwischen geräumt.
Toter nach Unwetter in Baden-Württemberg
tagesschau 12:00 Uhr, 02.08.2017, Jan Ludwig, SWR
Auch in weiteren Regionen des Bundeslandes stürzten laut Wetterdienst zahlreiche Bäume. Zudem entstanden Schäden durch Dachziegel, die sich durch den Sturm lösten. Angaben über weitere Verletzte gab es bislang nicht.
Auch Mittwoch soll stürmisch bleiben
Für den Mittwoch bleiben die Prognosen des DWD düster. In weiten Teilen Deutschlands wird es regnerisch und stürmisch. "Einmal mehr türmen sich turbulente Luftmassen vor allem über dem Süden Deutschlands auf", sagte Meteorologe Martin Jonas. Starkregen, schwere Sturmböen bis 100 Kilometer Geschwindigkeit pro Stunde und Hagel seien immer wieder möglich.
Vorsicht geboten
In Mecklenburg-Vorpommern sowie im Süden und Südosten von Niedersachsen kann es sogar zu Tornados kommen, warnt auch Julia Isabel Schmidt vom Seewetteramt Hamburg: "Die Bedingungen für Tornados sind günstig." Ohne Panik verbreiten zu wollen, man solle vorsichtig sein, betont die Meteorologin.
Zunächst herrschte am Dienstag aber noch Gluthitze. Sie brachte die Menschen vor allem in Bayern ins Schwitzen. München war die heißeste Stadt Deutschlands, dort wurden 35,8 Grad gemessen.
Kinder sitzen in Feriencamp fest
In der Nähe von Wiesbaden wurden etwa ein Dutzend Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren mit ihren Betreuern in einem Feriencamp durch umgestürzte Bäume eingeschlossen. Weil rund um das Gebiet etwa 200 Bäume den Weg versperrten, gab es zunächst kein Durchkommen. Verletzt wurde niemand.
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